"Vor allem längerfristig orientierte Investoren wollten einer möglichen Ausdehnung der Korrektur entgehen", sagte am Montag Michael Görgens, Leiter des ETF-Handels der Börse Stuttgart. Die Zuspitzung der Krise in Nahost, schlechte Unternehmensnachrichten wie etwa von dem Versorger Eon sowie das Unterschreiten charttechnisch wichtiger Marken hätten die Trends im Handel mit Indexfonds bestimmt. Der Umsatz lag bei etwas überdurchschnittlichen 98 Millionen Euro.

    "Die Talfahrt der Aktienkurse sorgte beim DAX zum Unterschreiten der Unterstützungszone um den Bereich von 7.100 Punkten", ließ Görgens das Marktgeschehen Revue passieren. Von Chartanlaysten sei das Reißen dieser Marke als Zeichen für weitere Kursabschläge gewertet worden. Zuvor hätten bereits die US-Indizes ihre 200-Tage-Linie nach unten durchstoßen. Auch dies gelte nach der Charttechnik als schlechtes Zeichen für die Marktverfassung.

   Taktisch orientierte Anleger hingegen hätten sich bei DAX und EuroSTOXX 50 uneinheitlich positioniert: "Ein Teil der Anleger ging nach der bereits eingetretenen Kursschwäche von einer technischen Gegenbewegung aus, währen der andere Teil auf anhaltend schwächere Notierungen setzte", sagte Görgens. Diese Investoren bevorzugen gehebelte ETFs, mit denen sie von kurzfristigen Veränderungen des Index überproportional profitieren können.

    Der Trend zum Positionsabbau war Görgens zufolge über diverse Anlageregionen und -klassen zu beobachten: "Selbst Rohstoff-ETFs wurden verkauft, obwohl sich diese noch relativ stabil im Gesamtumfeld behaupten konnten". Einen klaren Trend gab es dem ETF-Händler zufolge nur bei Anleihen. Diese seien mehrheitlich nachgefragt worden, nachdem in den Augen der Anleger eine anhaltende Kursschwäche bei Aktien zu einer erhöhten Nachfrage nach den Rentenpapieren als sicheren Hafen führen könnte.

/la/fat FRANKFURT (dpa-AFX)

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