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von Antoine Lesné, Gastautor von Euro am Sonntag
Vor gut einem Jahr prognostizierten Experten, dass sich das Weltwirtschaftswachstum 2015 beschleunigen würde. Im Wesentlichen blieb es jedoch unverändert. Gründe dafür waren vor allem die Konjunkturverlangsamung in den Schwellenländern und ein schwaches erstes Quartal in den USA. Anleger müssen sich nun darauf einstellen, dass 2016 genauso gedämpft verlaufen wird. Wir erwarten ein niedriges Wachstum, eine gedämpfte Inflation sowie eine mäßige Straffung der Geldpolitik.
Wir gehen zwar nicht davon aus, dass die Wachstumsgeschichte dieses Jahr ein Ende findet oder dass sich ein Bärenmarkt am Horizont abzeichnet. Dennoch glauben wir, dass Anleger künftig selektiver vorgehen müssen. Anstatt sich auf Engagements in den Gesamtmärkten zu konzentrieren, müssen sie spezifische Anlagemöglichkeiten finden. Dabei sollten Instrumente und Strategien ausgewählt werden, die auf bestimmte Regionen und Sektoren abzielen, um somit die allgemeine Marktvolatilität erfolgreich zu überstehen.ETFs repräsentieren mehr als drei
Angesichts der anhaltenden Volatilität ist es wichtiger denn je, über ein flexibles Portfolio zu verfügen. Vor diesem Hintergrund ist es beachtlich, dass das Vermögensvolumen von ETFs - Indexfonds - trotz des niedrigen Wachstums der Weltwirtschaft seit der Finanzkrise weiter zugenommen hat und im Juni 2015 sogar die Marke von drei Billionen Dollar übertraf. Im Jahr 2009 hatte das Volumen gerade erstmals das Niveau von einer Billion Dollar erreicht. Das ist sogar mehr, als weltweit von Hedgefonds insgesamt verwaltet wird.
Worauf sollten sich ETF-Anleger also 2016 konzentrieren? Wir empfehlen Anlegern, folgende Aspekte zu berücksichtigen:
1. Weiterentwicklung der Portfoliokonstruktion: In einem Umfeld niedrigen Wachstums und gedämpfter Inflation ist es sinnvoll, Smart-Beta-Faktoren in die Aktienportfolios zu integrieren. Der Fokus sollte dabei auf Wert, Größe und Qualität liegen, um hierdurch die Ertragsziele zu verfeinern.
2. Volatilitätsmanagement: Internationale Wandelanleihen profitieren gewöhnlich von einem volatilen Marktumfeld, was an der integrierten Aktienoption und dem sogenannten Bond Floor liegt. Dieser kann dazu beitragen, das Extremrisiko zu mildern. Mit ihnen können Anleger somit möglicherweise von Kursaufschwüngen am Aktienmarkt profitieren und dabei gleichzeitig das Portfolio in fallenden Märkten nach unten absichern. Mit Aktienstrategien auf Basis einer niedrigen Volatilität lässt sich auch ein direktes und diversifiziertes Engagement gegenüber weniger volatilen Aktienkörben erreichen.
3. Europäische und japanische Aktien: Die Konjunktur im Euroraum gewinnt endlich an Fahrt. In drei der vergangenen vier Quartale stieg das BIP jeweils um 0,4 bis 0,5 Prozent. Die Konsumausgaben im Euroraum haben sich beschleunigt und die EZB setzt ihre akkommodierende Geldpolitik fort. Trotzdem bestehen weiterhin strukturelle Schwachstellen im Hinblick auf die relative Wettbewerbsfähigkeit der Länder innerhalb des Euroraums, wobei die EZB zurzeit jedoch noch das Wachstum nach unten absichert. Vor dem Hintergrund der Verbesserung eines komplexen Wachstumsprofils ergeben sich bei der Steuerung der europäischen Aktienmarktrisiken unter anderem folgende Möglichkeiten, Ertragsquellen zu erschließen:
a) Zyklische Sektoranlage: Gebrauchsgüter, Finanzen und Industrie zählen zu den Sektoren, die sich im gegenwärtigen Umfeld voraussichtlich positiv entwickeln werden.
b) Small Caps: Europäische Small Caps sind relativ stark gegenüber den Sektoren Gebrauchsgüter und Finanzen exponiert, die von der quantitativen Lockerung profitieren.
c) Smart-Beta-Strategien: Indizes, die auf Dividenden fokussiert und bei Unternehmen mit stabilen oder steigenden Dividenden engagiert sind, bieten eine nachhaltigere Rendite.
In Japan hat die Zentralbank bislang mit Nachdruck ihr Ziel verfolgt, die Inflation und das Wachstum zu beschleunigen. Der japanische Aktienmarkt sollte weiter von der akkommodierenden Geldpolitik, niedrigem Lohndruck und aktionärsfreundlichen Unternehmensreformen profitieren. Anleger in japanische Aktienstrategien sollten allerdings die verschiedenen Möglichkeiten einer Währungsabsicherung in Betracht ziehen, um die Auswirkung von Währungsverlusten auf ihr Portfolio in Abhängigkeit ihrer Basiswährung, also des Euro, zu begrenzen.
4. US-Aktien: 2015 gerieten die Unternehmensgewinne in den USA wegen fallender Ölpreise, einer niedrigen Inflation und eines starken Dollar unter Druck. Wir glauben jedoch, dass diese Negativfaktoren keinen Bestand haben werden. Aktuell werden US-Aktien möglicherweise auf der Performance-Rangliste nicht ganz oben stehen, doch vor dem Hintergrund eines erwarteten Wirtschaftswachstums von 2,5 Prozent besteht weiter erhebliches Kurspotenzial. Folgende Anlagemöglichkeiten stehen Anlegern zur Verfügung, die vom anhaltenden Wirtschaftswachstum profitieren oder ihr Engagement in US-Aktien auf eine breitere Basis stellen wollen:
a) Zyklische Sektorenanlage: Umsätze und Gewinne in den Sektoren Gebrauchsgüter und Finanzen dürften wegen widerstandsfähiger Verbraucher und der Zinserhöhung der Federal Reserve weiter zunehmen.
b) Mid Caps: Mid-Cap-Unternehmen profitieren gewöhnlich überdurchschnittlich in einem Konjunkturaufschwung.Mit Unternehmensanleihen vor
5. Renten: Angesichts nach wie vor niedriger Renditen von Staatsanleihen in den USA und Europa müssen sich Anleger stärker Segmenten mit Kreditrisiken zuwenden. Dabei können Engagements in Hochzinsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Qualität dazu beitragen, sich vor steigenden Zinsen in den USA zu schützen.
6. Schwellenländer: Der Ausblick bleibt unsicher, da sie weiterhin von der Wirtschaftspolitik und Konjunkturentwicklung in China dominiert werden. Sollte das Vertrauen zurückkehren, könnten Anleger ETFs sowohl für ein taktisches als auch langfristig diversifiziertes Engagement nutzen.
Die Stimmung und Wertentwicklung hängen nach wie vor stark von der internationalen Geldpolitik ab. Anleger müssen dabei gezielt prüfen, wo Wachstum generiert wird, und sich dabei gleichzeitig gegen Kursrückgänge absichern.
Kurzvita
Antoine Lesné, Vice President
bei State Street Global Advisors
Nach dem Studium der Finanzwissenschaften startete Lesné 1998 seine Karriere bei der Société Générale. Nach mehreren Stationen im internationalen Investmentbanking wechselte er 2006 zu State Street Global Advisors.
Das Unternehmen entwickelte 1993 den ersten Exchange Traded Fund (ETF) und ist einer der weltweit führenden Anbieter aktiver und passiver Strategien für institutionelle Investoren.
Vor gut einem Jahr prognostizierten Experten, dass sich das Weltwirtschaftswachstum 2015 beschleunigen würde. Im Wesentlichen blieb es jedoch unverändert. Gründe dafür waren vor allem die Konjunkturverlangsamung in den Schwellenländern und ein schwaches erstes Quartal in den USA. Anleger müssen sich nun darauf einstellen, dass 2016 genauso gedämpft verlaufen wird. Wir erwarten ein niedriges Wachstum, eine gedämpfte Inflation sowie eine mäßige Straffung der Geldpolitik.
Wir gehen zwar nicht davon aus, dass die Wachstumsgeschichte dieses Jahr ein Ende findet oder dass sich ein Bärenmarkt am Horizont abzeichnet. Dennoch glauben wir, dass Anleger künftig selektiver vorgehen müssen. Anstatt sich auf Engagements in den Gesamtmärkten zu konzentrieren, müssen sie spezifische Anlagemöglichkeiten finden. Dabei sollten Instrumente und Strategien ausgewählt werden, die auf bestimmte Regionen und Sektoren abzielen, um somit die allgemeine Marktvolatilität erfolgreich zu überstehen.
ETFs repräsentieren mehr als drei
Billionen Dollar Vermögen
Angesichts der anhaltenden Volatilität ist es wichtiger denn je, über ein flexibles Portfolio zu verfügen. Vor diesem Hintergrund ist es beachtlich, dass das Vermögensvolumen von ETFs - Indexfonds - trotz des niedrigen Wachstums der Weltwirtschaft seit der Finanzkrise weiter zugenommen hat und im Juni 2015 sogar die Marke von drei Billionen Dollar übertraf. Im Jahr 2009 hatte das Volumen gerade erstmals das Niveau von einer Billion Dollar erreicht. Das ist sogar mehr, als weltweit von Hedgefonds insgesamt verwaltet wird.
Worauf sollten sich ETF-Anleger also 2016 konzentrieren? Wir empfehlen Anlegern, folgende Aspekte zu berücksichtigen:
1. Weiterentwicklung der Portfoliokonstruktion: In einem Umfeld niedrigen Wachstums und gedämpfter Inflation ist es sinnvoll, Smart-Beta-Faktoren in die Aktienportfolios zu integrieren. Der Fokus sollte dabei auf Wert, Größe und Qualität liegen, um hierdurch die Ertragsziele zu verfeinern.
2. Volatilitätsmanagement: Internationale Wandelanleihen profitieren gewöhnlich von einem volatilen Marktumfeld, was an der integrierten Aktienoption und dem sogenannten Bond Floor liegt. Dieser kann dazu beitragen, das Extremrisiko zu mildern. Mit ihnen können Anleger somit möglicherweise von Kursaufschwüngen am Aktienmarkt profitieren und dabei gleichzeitig das Portfolio in fallenden Märkten nach unten absichern. Mit Aktienstrategien auf Basis einer niedrigen Volatilität lässt sich auch ein direktes und diversifiziertes Engagement gegenüber weniger volatilen Aktienkörben erreichen.
3. Europäische und japanische Aktien: Die Konjunktur im Euroraum gewinnt endlich an Fahrt. In drei der vergangenen vier Quartale stieg das BIP jeweils um 0,4 bis 0,5 Prozent. Die Konsumausgaben im Euroraum haben sich beschleunigt und die EZB setzt ihre akkommodierende Geldpolitik fort. Trotzdem bestehen weiterhin strukturelle Schwachstellen im Hinblick auf die relative Wettbewerbsfähigkeit der Länder innerhalb des Euroraums, wobei die EZB zurzeit jedoch noch das Wachstum nach unten absichert. Vor dem Hintergrund der Verbesserung eines komplexen Wachstumsprofils ergeben sich bei der Steuerung der europäischen Aktienmarktrisiken unter anderem folgende Möglichkeiten, Ertragsquellen zu erschließen:
a) Zyklische Sektoranlage: Gebrauchsgüter, Finanzen und Industrie zählen zu den Sektoren, die sich im gegenwärtigen Umfeld voraussichtlich positiv entwickeln werden.
b) Small Caps: Europäische Small Caps sind relativ stark gegenüber den Sektoren Gebrauchsgüter und Finanzen exponiert, die von der quantitativen Lockerung profitieren.
c) Smart-Beta-Strategien: Indizes, die auf Dividenden fokussiert und bei Unternehmen mit stabilen oder steigenden Dividenden engagiert sind, bieten eine nachhaltigere Rendite.
In Japan hat die Zentralbank bislang mit Nachdruck ihr Ziel verfolgt, die Inflation und das Wachstum zu beschleunigen. Der japanische Aktienmarkt sollte weiter von der akkommodierenden Geldpolitik, niedrigem Lohndruck und aktionärsfreundlichen Unternehmensreformen profitieren. Anleger in japanische Aktienstrategien sollten allerdings die verschiedenen Möglichkeiten einer Währungsabsicherung in Betracht ziehen, um die Auswirkung von Währungsverlusten auf ihr Portfolio in Abhängigkeit ihrer Basiswährung, also des Euro, zu begrenzen.
4. US-Aktien: 2015 gerieten die Unternehmensgewinne in den USA wegen fallender Ölpreise, einer niedrigen Inflation und eines starken Dollar unter Druck. Wir glauben jedoch, dass diese Negativfaktoren keinen Bestand haben werden. Aktuell werden US-Aktien möglicherweise auf der Performance-Rangliste nicht ganz oben stehen, doch vor dem Hintergrund eines erwarteten Wirtschaftswachstums von 2,5 Prozent besteht weiter erhebliches Kurspotenzial. Folgende Anlagemöglichkeiten stehen Anlegern zur Verfügung, die vom anhaltenden Wirtschaftswachstum profitieren oder ihr Engagement in US-Aktien auf eine breitere Basis stellen wollen:
a) Zyklische Sektorenanlage: Umsätze und Gewinne in den Sektoren Gebrauchsgüter und Finanzen dürften wegen widerstandsfähiger Verbraucher und der Zinserhöhung der Federal Reserve weiter zunehmen.
b) Mid Caps: Mid-Cap-Unternehmen profitieren gewöhnlich überdurchschnittlich in einem Konjunkturaufschwung.
Mit Unternehmensanleihen vor
steigenden US-Zinsen schützen
5. Renten: Angesichts nach wie vor niedriger Renditen von Staatsanleihen in den USA und Europa müssen sich Anleger stärker Segmenten mit Kreditrisiken zuwenden. Dabei können Engagements in Hochzinsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Qualität dazu beitragen, sich vor steigenden Zinsen in den USA zu schützen.6. Schwellenländer: Der Ausblick bleibt unsicher, da sie weiterhin von der Wirtschaftspolitik und Konjunkturentwicklung in China dominiert werden. Sollte das Vertrauen zurückkehren, könnten Anleger ETFs sowohl für ein taktisches als auch langfristig diversifiziertes Engagement nutzen.
Die Stimmung und Wertentwicklung hängen nach wie vor stark von der internationalen Geldpolitik ab. Anleger müssen dabei gezielt prüfen, wo Wachstum generiert wird, und sich dabei gleichzeitig gegen Kursrückgänge absichern.
Kurzvita
Antoine Lesné, Vice President
bei State Street Global Advisors
Nach dem Studium der Finanzwissenschaften startete Lesné 1998 seine Karriere bei der Société Générale. Nach mehreren Stationen im internationalen Investmentbanking wechselte er 2006 zu State Street Global Advisors.
Das Unternehmen entwickelte 1993 den ersten Exchange Traded Fund (ETF) und ist einer der weltweit führenden Anbieter aktiver und passiver Strategien für institutionelle Investoren.
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Wenn Sie mehr über das Thema ETFs erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
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