Cloud-ETFs als risikoärmere Alternative zu Direktinvestments

Der Cloud-Trend breitet sich immer weiter aus. In einer Welt, in der die voranschreitende Digitalisierung eine immer größere Rolle spielt, bieten Cloudlösungen Anwendern den schnellen - und optimalerweise auch sicheren sowie unkomplizierten - Zugriff auf bestimmte Daten. Auch wenn der Versandhändler Amazon, der mit seiner Untermarke AWS vor allem digitale Datensätze von Unternehmenskunden betreut, als Platzhirsch in der Branche gilt, und auch Google und Apple entsprechende Dienste für Privatkunden anbieten, so umfasst die Sparte doch auch zahlreiche andere IT-Unternehmen. Um als Anleger vom Daten-Boom zu profitieren, ohne dabei ein allzu großes Risiko einzugehen, eignen sich Cloud-ETFs, wie Philip van Doorn von "MarketWatch" schreibt. Die börsengehandelten Fonds bilden unterschiedliche Unternehmen aus der Cloud-Branche ab.

ETFs unterscheiden sich in Verwaltung

Zu den größten dieser ETFs gehören der First Trust Dow Jones Internet Index Fund, der First Trust Cloud Computing ETF, der ARK Next Generation Internet ETF, der Global X Cloud Computing ETF sowie der WisdomTree Cloud Computing Fund, so der Experte. Unter den von van Doorn vorgestellten ETFs nimmt Cathie Woods ARK Next Generation Internet ETF eine Sonderrolle ein. Der Cloud-Fonds der Starinvestorin wird als einziger in den Top Five aktiv verwaltet. Damit kann ARK Invest schnell auf neue Branchentrends reagieren, aber auch mögliche Herausforderungen zeitnah angehen. Die übrigen genannten ETFs werden im Gegensatz zum Internet-Fonds nicht aktiv verwaltet, sondern bilden jeweils einen Index ab und sind damit in ihrer Aufstellung starrer. So entspricht der 10,8 Milliarden US-Dollar schwere First Trust Dow Jones Internet Index Fund dem Dow Jones Internet Index, welcher die nach Marktkapitalisierung größten US-amerikanischen Internetunternehmen umfasst.

Tesla, Disney & Co.: ARK-ETF enthält Cloud-Unternehmen im weiteren Sinne

Woods Cloud-Fonds, der aktuell etwa 5,8 Milliarden US-Dollar wert ist, enthält nicht nur Anbieter von Cloud-Diensten, sondern allgemein Unternehmen, die mit der Technologie in Berührung kommen. "Die Unternehmen im ARK Next Generation Internet ETF […] konzentrieren sich auf die Verlagerung der Grundlagen der technologischen Infrastruktur in die Cloud, die mobile, neue und lokale Dienste ermöglicht, und erwarten, dass sie davon profitieren werden", ist auf der Webseite der Investmentgesellschaft zu lesen. So können neben Anbietern von Cloud-Infrastrukturen auch Firmen vertreten sein, die etwa in den Bereichen E-Commerce, Big Data, Internet of Things, soziale Netzwerke sowie Blockchain tätig sind. Das beste Beispiel hierfür ist der E-Autobauer Tesla, der zu 10,56 Prozent (Stand vom 16. August 2021) in Woods Cloud-ETF vertreten ist - ohne selbst Cloudlösungen anzubieten. Dies sei aber damit zu begründen, dass das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Palo Alto Software-Updates über das Internet ausspiele, so van Doorn. Und auch der Medienkonzern Walt Disney ist im Fonds vertreten, vermutlich aufgrund seines Streamingdiensts Disney+.

Starke Einzelwerte enthalten

Der Vergleich der fünf größten Cloud-ETFs gibt aber auch Aufschluss darüber, welche Einzelwerte besonders stark performen. Teilweise gibt es Überschneidungen in den ETF-Portfolios, wie van Doorn weiter ausführt. So umfassen die Fonds insgesamt 147 unterschiedliche Aktien. Basierend auf Umsatzschätzungen für das Jahr 2020 und den Konsensschätzungen von Analysten für die nächsten Jahre prognostiziert der Marktbeobachter das Umsatzwachstum der Unternehmen bis 2023. Dabei hebt er einige Unternehmen mit hohen durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten besonders hervor. Angeführt wird die Liste von der Kryptobörse Coinbase, die ein Umsatzwachstum von 75,3 Prozent verbuchen könne, gefolgt von LendingClub, Sea, Pinduoduo, Snap, Kingsoft, DraftKings, sowie A- und C-Aktien der Zillow Group. Außerdem sind Werte wie Roku, Shopify, Pinterest, Tesla, Adyen und Square enthalten. Auffällig sei dabei außerdem, dass unter den Top-Titeln vor allem Aktien vertreten sind, die ARK Invest in seinem Cloud-ETF hält. Dies passe auch zum Ziel des Fonds, ein langfristiges Kapitalwachstum anzustreben, mit dem ARK für sein Finanzprodukt wirbt.

Anleger, die von der hohen Nachfrage nach Cloudlösungen profitieren wollen, können sich also zwischen risikoärmeren ETFs und dem direkten, wenn auch riskanteren, Einstieg in Einzelwerte entscheiden.

Redaktion finanzen.at

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