Corona-Auswirkungen |
15.12.2020 22:14:00
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Visa-Chef hält Potenzial von Kryptowährungen für vielversprechend
• Corona-Pandemie beschleunigt Trend zum bargeldlosen Zahlen
• Zahlreiche Kooperationen
Kartenzahlungen haben in den letzten Jahren das Bargeld immer weiter verdrängt. Die Corona-Pandemie und die damit verbundene Angst vor Keimen beschleunigte diesen Prozess nochmal deutlich.
Auch Kryptowährungen haben zuletzt von diesem Trend profitiert. Deutlich erkennbar war dies unter anderem daran, dass der Bitcoin, die weltweit beliebteste Cyberwährung, jüngst ein neues Allzeithoch erreicht hat.
Visa befasst sich mit Kryptowährungen
Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass sich auch der Kreditkartenkonzern Visa intensiv mit Kryptowährungen auseinandersetzt. Wie CEO Alfred Kelly im November in einem Interview mit dem US-Sender "CNBC" verriet, geht er davon aus, dass ihre Bedeutung für Visas Geschäft in den kommenden größer werden wird, denn "Krypto ist ein wachsender Bestandteil bei den weltweiten Zahlungen", so der Firmenchef.
Dabei interessiert sich Visa aber nicht für Kryptowährungen als Wertanlage sondern wegen ihrer Zahlungsmittelfunktion. Deshalb richtet sich Visas Fokus vor allem auf sogenannte Stablecoins, das sind digitale Währungen deren Wert meist an Fiat-Währungen gekoppelt ist.
Dass Visa ein großes Interesse an Digitalwährungen hat, wurde spätestens im Juni 2019 klar, als Facebook sein Stablecoin-Projekt Diem (ex Libra) vorstellte und bekannt wurde, dass Visa der Koalition von 28 Unternehmen, welche Libra unterstützen, angehörte. Doch das Projekt wurde daraufhin von zahlreichen Regierungen und Regulierungsbehörden hart kritisiert, die unter anderen Bedenken hinsichtlich der Themen Datenschutz, Geldwäsche und Terrorfinanzierung äußerten. Schließlich wurde der Druck so groß, dass sich Ende 2019 einige Partner zurückzogen, darunter auch Visa. Vor Kurzem wurde die Digitalwährung von Facebook in "Diem" umbenannt, um einen Neustart zu wagen.
Neue Kooperationen und Übernahmen
Doch Visa blieb weiter von der Technologie überzeugt und ist neue Partnerschaften eingegangen, die dabei helfen sollen, tagtägliche Zahlungen mit Kryptowährungen zu erleichtern.
So wurde gerade erst Anfang Dezember 2020 bekannt, dass Visa mit dem Ethereum-Startup Circle kooperiert, dem Unternehmen hinter dem nach Marktkapitalisierung zweitgrößten US-Dollar Stablecoin "USDC". Gemeinsam wollen sie eine Kreditkarte ausstellen, mit der Unternehmen USDC-Zahlungen tätigen können. Und neben Circle kooperiert Visa im Rahmen seines Krypto-Programms derzeit mit 25 weiteren Wallet-Anbietern.
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch, dass Visa derzeit die Übernahme des Fintech-Startups Plaid anstrebt, eines Anbieters von Software zur Verknüpfung digitaler Zahlungs-Apps. Plaid ist kein Zahlungsabwickler, sondern ein Datennetzwerk, das Verbindungen zwischen mehr als 11.000 Banken und Finanzdienstleistungsunternehmen und mehr als 200 Millionen Verbraucherkonten bereitstellt. Jedoch geht inzwischen das US-Justizministerium mit einer Kartellklage gegen diesen geplanten 5,3 Milliarden Dollar schweren Deal vor.
Redaktion finanzen.at
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