Neuheit 07.04.2024 14:44:00

STOXX setzt auf Krypto: Neuer Index für Bitcoin, Ethereum & Co.

STOXX setzt auf Krypto: Neuer Index für Bitcoin, Ethereum & Co.

• STOXX bietet eigenen Krypto-Index an
• Kooperation mit Valour Inc. und Bitcoin Suisse
• Marktkapitalisierung, Entwickleraktivität und weiteres für Aufnahme wichtig

Der Indexanbieter STOXX hat einen Blue-Chip-Index für Kryptowährungen lanciert. Entstanden ist das neue Krypto-Börsenbarometer in Zusammenarbeit mit dem Zuger Krypto-Unternehmen Bitcoin Suisse sowie dem DeFi-Experten Valour Inc., wie aus einer Pressemitteilung von STOXX hervorgeht.

Es ist der erste Schritt der Tochter der Deutschen Börse ins noch junge Kryptoversum. So trackt der STOXX Digital Asset Blue Chip Index einen Korb an verschiedenen Assets, die den Krypto-Bereich am besten widerspiegeln. Die ausgewählten Token wurden dabei anhand der global Crypto Taxonomy (GTC) von Bitcoin Suisse ausgewählt. Dabei handelt es sich um ein mehrstufiges Verfahren mithilfe dessen die stärkste und repräsentativsten Vermögenswerte des Krypto-Sektors identifiziert werden. Auch die Marktkapitalisierung der Assets wird berücksichtigt, allerdings lediglich bis zu einer Obergrenze von 30 Prozent, wodurch das Klumpenrisiko durch "dominante" Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum begrenzt bleiben soll. Wichtiger als der Assetwert sei jedoch "die Anzahl der Entwickler und die wirtschaftliche Aktivität im zugehörigen System", wie Bitcoin Suisse-Präsident Luzius Meisser der NZZ zu verstehen gibt.

Zehn Kryptowährungen im Index

Letztlich umfasst der Index zehn Kryptowährungen. Neben Bitcoin und Ethereum listet das Börsenbarometer auch Ripple, Cardano, Avalanche, Tron, Chainlink, Polygon, Cosmos und Aave. Bei der Auswahl geht es insbesondere darum, jene Krypto-Projekte ausfindig zu machen, die sich schon in der Vergangenheit bewährt haben und auch langfristig noch überdauern dürften. Deshalb bleiben Meme-Coins wie Dogecoin oder SHIBA INU außen vor, obwohl sie rein an der Marktkapitalisierung gemessen, zu den größten Kryptowährungen gehören. Auch eine Abbildung von Stablecoins in dem Index wird daher gemieden, da diese lediglich die Wertbewegungen von traditionellen Währungen wie US-Dollar oder Euro reflektieren.

Depot-Allokationen im Wandel

STOXX-Manager Axel Lomholt kommentiert das neue Indexangebot in der STOXX-Mitteilung wie folgt: "Anleger investieren ganz klar vermehrt in alternative Assetklassen, um ihre Portfolios zu diversifizieren. Aus diesem Grund bewegen wir uns in ein Investmentsegment, das in immer mehr Depots Fuß fasst. Mit Bitcoin Suisse haben wir dabei einen etablierten Partner an unserer Seite und greifen auf eine Indexmethodologie zurück, die auf das Bedürfnis von Anlegern nach Widerstandsfähigkeit eingeht." Gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung erklärte Lomholt außerdem, dass sich die Strategie der Vermögensallokation in den Portfolios von Anlegern in den letzten Jahren generell verschoben habe. Denn während noch vor wenigen Jahren eine klassische Aufteilung von 60 Prozent in Aktien und 40 Prozent in Anleihen die Norm gewesen sei, würden mittlerweile institutionelle Anleger 20 Prozent in alternative Anlageklassen schleusen, wozu auch der Kryptobereich zähle.

STOXX hat dabei nicht nur einen Index für Kryptowährungen geschaffen, sondern diesen gleich auch noch an ein eigenes Exchange-Traded-Product (ETP) gekoppelt, welches über XETRA gehandelt werden kann und von Valour lizensiert wird. Für das Index-ETP werden jährliche Gebühren in Höhe von 1,9 Prozent fällig.

Mehr Attraktivität für institutionelle Anleger?

Solche Krypto-ETPs sind jedoch keine neuen Produkte per se. So gab es auch schon vor dem jüngsten Launch durch die Deutsche Börse-Tochter andere Anbieter wie Sygnum oder auch 21Shares, die ein ganz ähnliches Angebot offerieren. Mit STOXX könnte der Kryptobereich nun jedoch auch für institutionelle Anleger wie Rentenfonds oder Versicherungen attraktiver werden, da der Indexanbieter über ein großes Vertrauen verfügt, wie die Neue Zürcher Zeitung argumentiert.

"Es gibt natürlich bereits heute Indizes für Krypto-Anlagen, aber deren Anbieter sind in der traditionellen Finanzwelt weitgehend unbekannt. Darum ist es ein wichtiges Signal, dass nun drei führende Unternehmen zusammen den Digital-Asset-Blue-Chip-Index lancieren und diesen auch investierbar machen", argumentiert daher auch Marco Infuso von Valour Europa gegenüber dem Nachrichtenportal.

Redaktion finanzen.at

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