Sprung auf die Blockchain 19.06.2022 14:49:00

Mit diesen NFTs können Anleger in exklusive Whiskys und andere Spirituosen investieren

Mit diesen NFTs können Anleger in exklusive Whiskys und andere Spirituosen investieren

• Liquor-NFTs verbriefen Besitzrecht an realer Flasche
• NFTs zertifizieren Echtheit und ermöglichen einfacheren und transparenten Handel
• Bei Lieferung der entsprechenden Flasche wird NFT "verbrannt"


Neben Uhren, Kunst oder Oldtimern sind auch Whiskys und Wein als alternative Geldanlagen beliebt. Laut "t3n" wurde etwa im vergangenen Jahr auf dem Zweitmarkt für Premium-Spirituosen ein neuer Umsatzrekord erzielt. Die Käufer erstehen die Flaschen dabei nicht, um sie zu trinken, sondern als Wertanlage, die letztlich gewinnbringend weiterverkauft werden soll. Doch damit eine Flasche mit Wein, Whisky und Co. im Wert steigt, muss sie sachgerecht gelagert und ihre Echtheit nachgewiesen werden können. Dies ist oft nicht einfach und vor allem intransparent. An dieser Stelle setzen Liquor-NFTs an und wollen diese und weitere Probleme bei der Investition in Hochprozentiges lösen.

Diese Rechte verbrieft ein Liquor-NFT

Beim Kauf eines Liquor-NFTs erwerben die Käufer nicht nur das digitale Bild einer Flasche auf der Blockchain, sondern auch das Besitzrecht an der realen Flasche mit beispielsweise dem entsprechenden Whiskey. Der NFT dient dabei vor allem als Echtheits-Zertifikat, das die Authentizität und den Besitz der Flasche verbrieft, mit ihm können aber auch noch weitere Boni verbunden sein, wie etwa eine Tour durch die Destillerie oder eine besondere Verpackung der physischen Flasche bei einer etwaigen Lieferung. Flaschen, die für den Verkauf via Liquor-NFT vorgesehen sind, werden entweder direkt beim Hersteller gelagert oder von diesem an das Lagerhaus eines NFT-Marktplatzes wie etwa BlockBar geliefert, der sich auf diese Investmentgüter spezialisiert hat. So kann gewährleistet werden, dass es sich bei der hinterlegten Flasche um das Original und nicht etwa eine Fälschung handelt. Ein Beispiel für einen bekannten Hersteller, der für den Verkauf einer speziellen Whisky-Kollektion bereits auf Liquor-NFTs zurückgegriffen hat, ist die schottische Whiskybrennerei Glenfiddich. Sie verkaufte 2021 via BlockBar 15 Flaschen des Glenfiddich 1973, eines 46 Jahre alten Armagnac Cask Finish Single Malt Scotch Whisky.

Käufer von diesem oder anderen Liquor-NFTs haben im Anschluss die Wahl, ob sie die physische Flasche weiterhin einfach nur in der bisherigen Lagerstätte aufbewahren lassen, sie über einen entsprechenden NFT-Marktplatz zum Weiterverkauf anbieten oder sie sich ausliefern lassen. Da jedoch der Wert des NFTs von der mit ihm gekoppelten Flasche und deren - durch eine vertrauensvolle Instanz validierten - Echtheit abhängt, hat eine Auslieferung weitreichende Konsequenzen: So können Kunden entweder die NFT-Version oder die physische Version der Flasche "bei sich zu Hause" haben, aber nicht beides. Denn da die Authentizität der Flasche nicht mehr vollständig garantiert werden kann, sobald sie sich einmal in den Händen des Besitzers befunden hat, wird bei einer Auslieferung der entsprechende NFT "verbrannt". Das heißt, er wird vom Markt genommen, indem er an eine Wallet-Adresse geschickt wird, die keinen Besitzer hat, womit auch niemand mehr auf ihn zugreifen kann. Der NFT wird somit wertlos, die physische Flasche jedoch natürlich nicht. Sie kann im Anschluss - sofern sie nicht geöffnet wurde - auf traditionelleren Wegen weiterverkauft werden, etwa bei Auktionen seltener Spirituosen.

Liquor-NFTs bieten einfacheren Zugang und mehr Transparenz

"Das Wertversprechen eines Spirituosen-NFT ist so klar, sobald man den Prozess versteht", so Samuel Falic, Mitgründer des NFT-Marktplatzes BlockBar, gegenüber "Liquor.com". So liegen die Vorteile bei dieser Art des Spirituosenhandels laut dem Magazin zum einen darin, dass Hersteller verhindern können, dass Fälschungen ihres Produktes auf dem Markt zirkulieren. Außerdem wird es auf der Blockchain durch Smart Contracts möglich, dass bei jedem Weiterverkauf automatisch eine Art Lizenzgebühr an die Destillerie abgeführt wird.

Zum anderen gibt es aber auch mehrere Pluspunkte für die Investoren. Da laut "t3n" Angaben zu der Anzahl der gelagerten oder versendeten Flaschen auf der Blockchain verfügbar sind und von den NFT-Marktplätzen veröffentlicht werden, können Sammler jederzeit nachvollziehen, wie viele Flaschen aus einer Kollektion noch im Umlauf sind. Denn auch hier gilt: Je weniger Flaschen es gibt - etwa da NFTs verbrannt wurden -, desto wertvoller sind diese. Ebenso kann der Preis pro Flasche eingesehen werden, wodurch der Zweitmarkt deutlich transparenter gemacht wird. Auch der Kauf- und Verkaufsprozess wird durch die NFT-Marktplätze vereinfacht. "Auf [...] traditionellen Märkten muss man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, wenn man eine seltene oder exklusive Flasche ergattern möchte. Da NFTs online angeboten werden, hat man dieses Problem nicht wirklich. Aus diesem Grund sehen wir NFTs als eine Möglichkeit, die High-End-Spirituosenindustrie zu demokratisieren", so der zweite Mitgründer von BlockBar, Dov Falic, gegenüber "Liquor.com". Daneben bieten Liquor-NFTs laut "Forbes" für Krypto-Investoren auch eine gute Möglichkeit, ihr Geld in einem zuverlässigeren und weniger volatilen Marktsegment zu parken. Denn der Sekundärmarkt für Whisky und Wein zeichne sich durch ein konstantes und zuverlässiges Wachstum aus - was man von Kryptowährungen nicht unbedingt behaupten kann.

Redaktion finanzen.at

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