Backwardation 20.06.2021 16:23:00

JPMorgan-Analyst sieht Bärenmarkt für den Bitcoin voraus

JPMorgan-Analyst sieht Bärenmarkt für den Bitcoin voraus

• Bitcoin seit Mai auf Talfahrt
• JPMorgan-Analysten warnen vor Bärenmarkt beim Bitcoin
• Marktanteil des Bitcoins deutlich schwächer als zu Beginn des Jahres

Der Bitcoin-Kurs seit Beginn des Jahres

Im ersten Quartal des Jahres 2021 ging es für den Bitcoin steil bergauf. Seit Jahresanfang konnte sich der Bitcoin-Kurs zwischenzeitlich mehr als verdoppeln und im April bei 64.902,20 US-Dollar ein neues Allzeithoch markieren. Im Mai folgten dann einige schlechte Nachrichten: Tesla strich die Bezahlung via Bitcoin, Elon Musk rückte den hohen Energieverbrauch des Bitcoins wieder in den Fokus der Anleger und die Notenbanken in China und Japan kritisierten die Cyberwährung. In Folge dessen korrigierte der Bitcoin-Kurs über 50 Prozent bis auf unter 30.000 US-Dollar. Zuletzt konnte der Bitcoin wieder etwas Boden gut machen. Nach dem neusten Tweet von Elon Musk, könne sich Tesla die Zahlung mit Bitcoin unter umweltfreundlicheren Bedingungen wieder vorstellen, was den Bitcoin-Kurs antrieb. Aktuell steht der Bitcoin bei 38.635 US-Dollar (Stand: 16.06.2021), womit er immer noch deutlich unter dem Rekordhoch aus dem April steht. Laut den Analysten von JPMorgan sieht es nach dem Kursrutsch im Mai sogar so aus, als ob dem Bitcoin ein Bärenmarkt bevorstehen könnte.

Steht der Bitcoin vor einem Bärenmarkt?

Ein Team von JPMorgan-Analysten, unter der Leitung von Nikolaos Panigirtzoglou, sieht den Bitcoin trotz der jüngsten Aufwärtsbewegung auf einen Bärenmarkt zulaufen, so Eric Lam und Joanna Ossinger von Bloomberg. Die Preisentwicklung beim Bitcoin zeige eine Backwardation, was bedeutet, dass der Spot-Preis des Bitcoins aktuell höher ist, als die Preise am Future-Markt. Dies sei eine ungewöhnliche Entwicklung und könne auf einen Bärenmarkt hindeuten. Außerdem zeige es, wie schwach die Nachfrage seitens großer, institutioneller Investoren sei, da diese häufig über Futures-Kontrakte investierten, so Nikolas Kessler vom Aktionär. Somit notieren Futures-Kontrakte normalerweise über dem aktuellen Bitcoin-Kurs, was auf eine positive Einschätzung seitens großer Investoren schließen lasse. Da aktuell genau das Gegenteil der Fall ist, sehen die JPMorgan-Analysten ein negatives Signal, welches auf einen andauernden Abwärtstrend beim Bitcoin hinweisen könnte. Das Phänomen konnte 2018 zuletzt beim Bitcoin beobachtet werden, woraufhin die Cyberwährung um etwa 75 Prozent einbrach, nachdem sie 2017 eine starke Rally hingelegt hatte. Der Marktanteil des Bitcoins im Verhältnis zum gesamten Krypto-Marktwert liegt laut Bloomberg aktuell bei etwa 42 Prozent, zu Jahresbeginn waren es noch mehr als 70 Prozent. Der Anteil müsse zumindest die 50 Prozent übersteigen, um das Szenario des Bärenmarktes auszuräumen, so die JPMorgan-Analysten. Panigirtzoglou wies bereits Anfang Mai, vor der Korrektur des Bitcoin-Kurses, mit Bedenken auf den sinkenden Marktanteil hin und hatte zumindest in diesem Fall recht behalten.

Wie geht es mit dem Bitcoin weiter?

Dass der Bitcoin es zuletzt nicht leicht hatte ist eindeutig, jedoch dürfen Anleger nicht vergessen, dass es sich bei Kryptowährungen und dem Bitcoin im Speziellen um eine hochvolatile Anlageklasse handelt. Genau so schnell wie der Bitcoin in wenigen Tagen steigt, kann er die Gewinne auch wieder abgeben. Ob die JPMorgan-Analysten recht behalten und der Bitcoin auf einen Bärenmarkt zusteuern könnte oder ob der Bitcoin aus der aktuellen Seitwärtsrange nach oben hin ausbrechen kann, könnte über den weiteren Verlauf entscheiden. Sollte sich der Bitcoin wieder stabilisieren, dann sollte sich auch die Lage am Future-Markt wieder ändern und das bärische Signal wieder abklingen. Wie es mit der Kursentwicklung des Bitcoins weiter geht, bleibt also vorerst abzuwarten.

Redaktion finanzen.at

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