Inflationsgespenst |
11.06.2021 22:09:00
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Goldman Sachs-Rohstoffexperte: Kryptowährungen sind mögliche Alternative zu Kupfer
• Anleger suchen Möglichkeiten der Absicherung
• Jeff Currie hebt Ähnlichkeiten zwischen Kryptowährungen und Kupfer hervor
Um die wirtschaftlichen Belastungen durch die Corona-Pandemie abzumildern, haben die internationalen Notenbanken ihre Geldschleusen weit geöffnet. Doch infolge dieser extrem lockeren Geldpolitik breiten sich nun unter den Anlegern Inflationssorgen aus - und bei vielen schwindet das Vertrauen in das staatliche Finanzsystem, weshalb sie sich anderen sicheren Anlagealternativen wie beispielsweise Gold und teilweise auch Bitcoin zuwenden. Denn weil der Bitcoin als dezentrales, staatlich unabhängiges und nicht-inflationäres Zahlungsmittel entworfen wurde, sehen viele Anleger in ihm eine Alternative zu Gold.
Kryptowährungen als Kupfer-Ersatz
Jeff Currie, Chef-Rohstoff-Stratege bei Goldman Sachs, riet in der CNBC-Sendung "Squawk Box Europe" jedoch davon ab, Kryptogeld als Ersatz für Gold zu nutzen, wenn man sich gegen einen befürchteten Kaufkraftverlust infolge von steigenden Preisen absichern will.
Der Rohstoffexperte hält Kryptowährungen jedoch für eine mögliche Alternative zu Kupfer: "Wenn man die Korrelation zwischen Bitcoin und Kupfer betrachtet, oder ein Maß für Risiko-Appetit und Bitcoin, und wir können dazu beim Bitcoin auf eine zehnjährige Trading-Historie zurückschauen, dann ist er definitiv ein risk-on-Asset", erklärte Currie.
Gute Inflation vs. schlechte Inflation
Für Jeff Currie steht fest, dass Bitcoin und Kupfer als Absicherung für "risk-on"-Inflation dienen kann, im Gegensatz zu Gold, welches traditionell als "sicherer Hafen" oder "risk-off" gilt.
"Es gibt eine gute und eine schlechte Inflation. Um eine gute Inflation handelt es sich, wenn sie von einer starken Nachfrage angetrieben wird, und hiergegen sichert man sich mit Bitcoin, Kupfer und Öl ab", erklärte Currie. "Mit Gold hingegen sichert man sich gegen eine schlechte Inflation ab, die durch Engpässe auf der Angebotsseite entsteht". Als Beispiel nannte er die derzeitige Knappheit bei Speicherchips und Rohstoffen.
Kupfer-Rally
Während der letzten zwölf Monate hat sich der Kupferpreis nahezu verdoppelt. Zu verdanken ist dies unter anderem der fortschreitenden Corona-Impfkampagne, dank der sich die konjunkturellen Aussichten zunehmend aufhellen. Diese Entwicklung lässt auch die Nachfrage nach Kupfer steigen, denn der rötlich schimmernde Werkstoff ist nach Eisen und Aluminium das Metall mit dem dritthöchsten Verbrauch. Dies rührt daher, dass es hervorragende Leitfähigkeit für elektrischen Strom sowie eine hohe Resistenz gegen jegliche Art von Korrosion besitzt und zudem noch leicht verformbar ist. Außerdem wird dem Industriemetall Experten zufolge langfristig eine zentrale Rolle beim Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zufallen.
Für zahlreiche Ökonomen gilt Kupfer als Indikator für den Zustand der Weltwirtschaft. Ein steigender Kupferpreis ist für sie ein Hinweis auf eine Konjunkturbelebung. Deshalb wird das Metall häufig auch als "Dr. Kupfer" bezeichnet.
Redaktion finanzen.at
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