Scharfe Kritik |
29.11.2022 20:34:00
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Buffett-Vize Charlie Munger nimmt FTX-Drama ins Visier: "Teils Betrug und teils Täuschung"
• Ereignisse um FTX "teils Betrug und teils Täuschung"
• Kryptokonzept in Frage gestellt
Diverse Male hat sich der Vizechef der Investmentholding Berkshire Hathaway, Charlie Munger, äußerst kritisch zu Kryptowährungen und Blockchain geäußert. Bitcoin sei "Rattengift", formulierte er bereits 2013 seine Einschätzung zur ältesten und größten Kryptowährung. Die Entwicklung am Kryptomarkt sei "ekelhaft und laufe dem Interesse der Menschheit zuwider", erklärte er im Rahmen der Berkshire-Aktionärsversammlung im vergangenen Jahr. Und 2022 legte der 98-Jährige nach: Krypto ist eine Investition in nichts", so der Investor. Er halte es für "fast verrückt, dieses Zeug zu kaufen oder damit zu handeln." Besonders kritisch urteilte Munger in diesem Zusammenhang über Unternehmer der Krypto-Branche. In der Industrie gebe es zahlreiche gierige Akteure, die mit dem Verkauf von "wertlosen digitalen Währungen" Millionen verdienten. "Ich denke, dass jeder, der dieses Zeug verkauft, entweder wahnhaft oder böse ist", lautete Mungers scharfes Urteil.
FTX-Pleite dürfte Wasser auf Mungers Mühlen sein
Seine Worte bestätigt sehen dürfte Munger nach den jüngsten Horrorwochen am Kryptomarkt. Die Pleite der Krypto-Börse FTX, ausgelöst durch Zweifel an der Kapitalausstattung des verbundenen Unternehmens Alameda Research, die einen massiven Kapitalabfluss nach sich zogen, hat viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Besonders der Gründer beider Unternehmen, Sam Bankman-Fried, der infolge der Ereignisse sein komplettes Vermögen verlor, geriet ins Kreuzfeuer der Kritik und dürfte inzwischen sinnbildlich für jene Art von Unternehmern in der Kryptoszene stehen, die Munger einst an den Pranger gestellt hat.
Digitale Währungen seien "eine bösartige Kombination aus Betrug und Täuschung", so der Buffett-Vize im Nachgang der FTX-Pleite gegenüber CNBC. "Das ist eine sehr, sehr schlechte Sache. Das Land brauchte keine Währung, die gut für Entführer war", betont er im Interview. "Es gibt Leute, die denken, dass sie bei jedem heißen Deal dabei sein müssen. Ich finde das total verrückt. Es ist ihnen egal, ob es sich um Kinderprostitution oder Bitcoin handelt", so Munger weiter. Bezogen auf FTX legte er nach: "Man kann viel Täuschung erkennen. Teils Betrug und teils Täuschung. Das ist eine richtig schlechte Kombination".
Tatsächlich wird Sam Bankman-Fried von den neuen Verwaltern von FTX mit massiven Vorwürfen konfrontiert: "Noch nie in meiner beruflichen Laufbahn habe ich ein derartiges Versagen der Unternehmenskontrolle und ein derartiges Fehlen vertrauenswürdiger Finanzinformationen erlebt wie in diesem Fall", so der neue FTX-CEO John J. Ray in einem Schreiben an das US-Insolvenzgericht in Delaware. Er verwies auf kompromittierte Börsensysteme, eine mangelhafte behördliche Aufsicht im Ausland sowie "eine Machtkonzentration in den Händen einer kleinen Gruppe von unerfahrenen, unbedarften und kompromittierten Personen".
Munger legt diesbezüglich noch nach und nimmt das komplette Konzept von Blockchain und Kryptowährungen ins Visier: "Gute Ideen, bis zum elenden Exzess getrieben, werden zu schlechten Ideen", erklärte er. "Niemand wird sagen, dass er S****** habe, die er verkaufen möchte. Stattdessen wird gesagt - es ist Blockchain!"
Redaktion finanzen.at
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