Finanzsystem im Fokus 22.11.2023 22:32:00

BitMEX-Gründer Arthur Hayes: Bitcoin dürfte in den nächsten Jahren deutlich an Wert gewinnen

BitMEX-Gründer Arthur Hayes: Bitcoin dürfte in den nächsten Jahren deutlich an Wert gewinnen

• BitMEX-Gründer gibt Bitcoin-Prognose in YouTube-Interview ab
• Ursache des Krypto-Höhenflugs in womöglich bevorstehender Finanzkrise zu finden
• Nach Höchstständen könnten Kursgewinne wieder größtenteils verloren gehen

Die Worte des ehemaligen BitMEX-CEOs Arthur Hayes haben in der Krypto-Community großes Gewicht. Glaubt man dem umstrittenen Starinvestor und Krypto-Enthusiasten, dürfte der Bitcoin in den nächsten Jahren deutlich an Wert gewinnen. Der Grundbaustein dieses neuerlichen Höhenflugs der ältesten Kryptowährung sei bereits gelegt, gehe aber auch auf zahlreiche Schwächen des aktuellen Wirtschafts- und Finanzsystems zurück.

Dies erklärte Hayers in einem ausführlichen Interview mit Tom Bilyeu, welches unter dem Namen "Eine Wirtschaftskrise schlimmer als 2008" auf YouTube in voller Länge veröffentlicht wurde. Darin geht der Krypto-Experte auf unterschiedliche Probleme ein, mit denen das Finanzsystem in den USA zu kämpfen habe.

Hayes sieht zahlreiche Probleme mit US-Finanzsystem

Dazu gehören die sich immer mehr summierenden Schulden, die die USA in den letzten Jahren angehäuft hat. Hayes zufolge habe die Schuldenlast mittlerweile ein derart hohes Niveau erreicht, dass nur noch das Drucken von Geld durch die US-Notenbank Fed als Ausweg genutzt werden könne. Dies habe jedoch in der Vergangenheit stets zu einer höheren Inflation geführt.

Tatsächlich hat die Teuerung in den USA insbesondere im Anschluss an die massiven Stimulierungsmaßnahmen der Fed während der Corona-Pandemie deutlich angezogen. Auch nachdem die Notenbank den Leitzins mittlerweile um mehr als 500 Basispunkte angezogen hat, bleibt die Inflation weiterhin hartnäckig und ist noch nicht unter die viel beachtete Zweiprozentmarke gefallen.

Eingriffe der Behörden zur Rettung von Institutionen zerstören natürlichen Wirtschaftszyklus

Auf der anderen Seite sieht Hayes Eingriffe der Regierung zur Rettung finanzieller Institutionen oder Unternehmen sehr kritisch. Schon in der Vergangenheit hätten solche Eingriffe zu einer künstlichen Blase an den Märkten geführt: "Als erstes folgt darauf ein massiver Bullenmarkt bei Aktien, Kryptowährungen, Immobilien, Dingen, die ein festes Angebot haben, möglicherweise sind sie produktiv und machen etwas Gewinn. Aber danach wird man herausfinden, dass die Regierung eben nicht alles retten kann. Sie kann nicht einfach Geld drucken, wie sie glaubt, um sich selbst zu retten, indem sie die Renditen festlegt und die Preise ihrer Anleihen. Und wir werden einen Generationen-Kollaps erleben", erklärt der BitMEX-Gründer. Denn das künstliche Eingreifen der US-Behörden zur Rettung der Wirtschaft würde verhindern, dass die Volkswirtschaft ihrem natürlichen Zyklus von Wachstum und Korrektur folgen könne. Die Folge sei ein Teufelskreis von massivem Gelddrucken und Inflation. Letztlich würde durch jede Form der Intervention der Regierung ein Teil des freien Marktes zerstört, um das System zu schützen.

Und so ist Hayes davon überzeugt, dass den USA eine Wirtschaftskrise bevorstehen dürfte, die vergangene globale Finanz- und Wirtschaftskrisen in den Schatten stellen dürfte: "Ich gehe davon aus, dass es eine massive Finanzkrise geben wird, die entweder genauso schlimm oder noch gravierender als die Weltwirtschaftskrise [von 1929, Anmerk. d. Red.] sein wird; bevor es jedoch soweit ist, werden wir den größten Bullenmarkt bei Aktien, Immobilien, Kryptowährungen, Kunst, alles Mögliche, seit dem Zweiten Weltkrieg erleben", so der Krypto-Experte.

Kryptowährungen als mögliche Nutznießer

Angesichts dieser düsteren Vision der Zukunft bleibt die Frage, wieso Hayes davon ausgeht, dass der Bitcoin in naher Zukunft deutlich steigen wird. Dies geschehe, wenn sich die Menschen darüber bewusst würden, dass die Realzinsen aktuell negativ seien und sie sich nach alternativen Investments umsehen müssen, um positive Renditen zu erzielen: "Wenn die Wirtschaft mit einer nominalen Rate von 10 Prozent wächst, ich aber nur 5 oder 6 Prozent bekomme, werden die Leute am Rande anfangen, andere Dinge zu kaufen, […], und Krypto ist eines dieser Dinge."

So hoch kann der Bitcoin steigen

Als weiterer Katalysator könnte eine mögliche Genehmigung eines Bitcoin-ETFs in den USA, Europa oder Asien wirken. Konkret hält Hayes einen Anstieg des Bitcoin auf 70.000 US Dollar bis Juni oder Juli 2024 für möglich. Auch das für 2024 anvisierte Bitcoin-Halvening könnte hier als Kurstreiber fungieren.

Doch damit nicht genug. Denn wenn bis Ende 2026 "der richtige Bullenmarkt starte", dann könnte es gar von 750.000 bis auf eine Million US-Dollar nach oben gehen. Dabei geht der Krypto-Enthusiast jedoch nicht davon aus, dass die Cyberdevise dieses Niveau wird lange halten können. So hätte die Vergangenheit gezeigt, dass es nach einem solchen Krypto-Höhenflug ein Abwärtspotenzial von 70 bis gar 90 Prozent gäbe.

Es bleibt nun abzuwarten, ob Hayes mit seiner bullishen Einschätzung Recht behalten wird.

Redaktion finanzen.at

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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