Layer 2-Lösung |
13.04.2024 21:16:00
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Bitcoin Lightning-Netzwerk: Damit punktet die Layer 2-Lösung gegenüber der ursprünglichen Blockchain
• Lightning-Netzwerk wirbt mit Performance-Verbesserungen
• Schwachstelle aufgedeckt
Krypto-Pionier Bitcoin
Trotz einer hohen Volatilität am Kryptomarkt bleibt ein Coin unverändert an der Spitze des Markts für Digitalwährungen: der Bitcoin. Das Krypto-Urgestein ist mit einer Marktkapitalisierung von 1,39 Billionen US-Dollar (Stand vom 12. April 2024) die mit Abstand größte Kryptowährung und lässt damit Konkurrenten wie Ethereum und Tether deutlich hinter sich. Im Vergleich zu einigen Altcoins, also alternativen Kryptowährungen abseits vom Bitcoin, weist die BTC-Blockchain jedoch eine längere Transaktionsgeschwindigkeit sowie höhere Gebühren auf, wie es in einem Bericht der "WirtschaftsWoche" heißt. Auf der Blockchain des Bitcoin können je Sekunde nur sieben Transaktionen abgewickelt werden, da jede dieser Transaktionen eine Mindestgröße von 250 Byte aufweisen muss. Abhilfe schaffen soll jedoch das Bitcoin Lightning Network.
Lightning-Netzwerk punktet mit hoher Geschwindigkeit
Das Bitcoin Lightning Network wurde von den Krypto- und Blockchain-Forschern Joseph Poon und Thaddeus Dryja entwickelt und 2016 im Whitepaper "The Bitcoin Lightning Network: Scalable Off-Chain Instant Payments" vorgestellt. So handelt es sich beim Lightning-Netzwerk um eine skalierbare Layer 2-Lösung der Bitcoin-Blockchain, auf der Transaktionen mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit vonstattengehen können. Laut WirtschaftsWoche sollen so bis zu eine Million Bitcoin-Transaktionen je Sekunde möglich sein - und damit deutlich mehr Zahlungen als das Kreditkartennetzwerk des Zahlungsanbieters Visa.
Niedrigere Gebühren als bei Bitcoin-Blockchain
Neben den schnelleren Transaktionsgeschwindigkeiten kann das Lightning-Netzwerk auch mit niedrigeren Gebühren glänzen, als sie etwa bei der ursprünglichen Blockchain anfallen. Um Bitcoin-Zahlungen über das sparsame Netzwerk abzuschließen, ist jedoch eine Lightning-Wallet nötig, über die die Internetmünzen gehandelt werden kann. Sobald sich Nutzer mit dem Lightning-Netzwerk verbunden haben, öffnet sich ein Kanal, über den der Sender den gewünschten Betrag an den Empfänger übermitteln kann - abseits der Bitcoin-Blockchain. Solange dieser Kanal zwischen beiden Parteien geöffnet ist, können beliebig viele Transaktionen zwischen diesen stattfinden. Erst wenn der Handel beendet und der Kanal wieder geschlossen wurde, werden die gehandelten Bitcoin-Einheiten zurück auf die ursprüngliche Blockchain geschoben. Zwar hängen die anfallenden Kosten auch vom Umfang der Transaktion ab, bei einer durchschnittlichen Kapazität von etwas mehr als 200 US-Dollar je Kanal falle die Transaktionsgebühr im Lightning-Netzwerk im Durchschnitt niedriger als 0,01 US-Dollar aus, wie "Bitpanda" erklärte.
Wallets stellen Einstiegshürde dar
Allerdings ist nicht alles Gold was glänzt: So verweist das Krypto-Portal "Bitcoin2Go" darauf, dass das Netzwerk besonders zum Einführungszeitpunkt nicht gerade als einsteigerfreundlich galt und durchaus eine gewisse technische Affinität notwendig war, um sich die schnellere Abwicklung und die niedrigeren Gebühren zunutze machen zu können. Mittlerweile seien die Lightning-Wallets außerdem größtenteils einfacher zu benutzen. So hat die Kryptobörse Binance die Layer 2-Lösung etwa bereits in seiner Handelsplattform integriert, Konkurrent Coinbase will diese Funktion ebenfalls nachliefern. Dennoch habe das Netzwerk sein Ziel, alltägliche Transaktionen rentabel durchzuführen, noch nicht ausreichend erfüllt, wie Bitpanda ergänzte. So stellen die notwendigen Wallets und Zahlungsvermittler noch immer eine große Einstiegshürde dar.
Auch könne das Netzwerk nur funktionieren, wenn es über eine ausreichende Liquidität verfügt. Da es sich beim Lightning-Netz um ein sogenanntes "Prefunded System" handelt, kann dies nur gelingen, wenn bereits im Vorfeld entsprechende Geldmittel bereitstehen, so Bitcoin2Go weiter.
Schwachstellen aufgedeckt
Darüber hinaus ist das Lightning-Netzwerk nicht vollständig vor Schwachstellen geschützt, wie ein Bericht des Bitcoin-Entwicklers Antoine Ricard im Oktober 2023 zeigte. "Eines der früh erkannten Schwachstellenrisiken besteht darin, dass ein Transaktionsrelais die einseitige Übertragung von zeitkritischen Transaktionen durch eine Gegenpartei mit konkurrierenden Interessen stört", stellte der Programmierer im Rahmen seiner Untersuchung fest. So sei es Angreifern möglich, die Kanalkapazitäten im Netzwerk vollständig zu übernehmen. Besonders gefährlich sei diese Art von Angriff, weil der Auslastungszustand des Netzwerks dabei keine Rolle spiele. Auch könne sich die Schwachstelle auf das Bitcoin-Netzwerk ausdehnen, warnte Ricard. Dennoch seien bislang keine Fälle bekannt, in denen die Sicherheitslücke tatsächlich ausgenutzt wurde, außerdem arbeiten die Entwickler des Netzwerks andauernd an der Behebung solcher Schwachstellen.
Ob sich das Lightning-Netzwerk dauerhaft in der Kryptowelt etablieren können wird und damit Last von der Bitcoin-Blockchain nimmt, wird sich zeigen. Mit zunehmend vereinfachten Nutzungsmöglichkeiten, etwa durch übersichtlichere Wallet-Apps oder die Implementierung in bereits bestehende Kryptobörsen, werden aber zumindest die Einstiegshürden gesenkt.
Redaktion finanzen.at
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