Steigende Kosten |
04.03.2022 22:05:00
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Bitcoin-Hashrate nimmt zu: Was das für Konsequenzen für das Bitcoin-Mining hat
• Mining-Einnahmen fallen niedriger aus
• Miner neigen zu Krypto-Verkäufen
Mining von Bitcoin & Co. mit hohen Kosten verbunden
Der Trend um Kryptowährungen boomt. Immer mehr Fans von Bitcoin, Ethereum & Co. wollen aber nicht nur in die Digitalwährungen investieren, sondern auch auf andere Arten am Krypto-Hype partizipieren. Eine davon kann das Schürfen der Cyberdevisen sein. Um neue Einheiten der beliebten Coins zu erschaffen, müssen komplexe mathematische Aufgaben gelöst werden, die als Grundlage für die Verifizierung des Zahlungssystems gilt, wie "Blockchain Insider" erklärt. Dazu ist jedoch aufwändige und leistungsstarke Hardware nötig. Angaben der Nachrichtenagentur Reuters zufolge können die Mining-Computer, die auch als "Rigs" bezeichnet werden, schnell mehr als 10.000 US-Dollar kosten. Darüber hinaus müssen Miner den enormen Stromverbrauch bedenken, der beim Lösen der Aufgaben anfällt und sich auch entsprechend in den Kosten niederschlägt.
Hashrate weist auf hohe Anzahl an Minern hin
Eine weitere Herausforderung ist die Suche nach einem Hash, also der Kombination aus Transaktionsdaten und Details zum jeweiligen Block, so Blockchain Insider weiter. Wenn beide Faktoren miteinander verknüpft sind, wird der Hash zum fertigen Block und findet seinen Weg als Glied in der Blockchain. Reuters zufolge befindet sich die Hashrate beim Bitcoin, also die gesamte Rechenleistung, die Miner weltweit zum Schürfen der größten Kryptowährung nutzen, auf Höchstständen. So habe sich die Kennzahl im letzten halben Jahr vervierfacht und erstmal die Marke von 200 Millionen Terahashes pro Sekunde überstiegen. Laut Analysedaten von Blockhan.com betrug der Wert zuletzt etwa 214.100 Terahashes pro Sekunde (Stand vom 1. März 2022), wobei ein Terahash einer Billion Hashes entspricht.
Überangebot an Minern führt zu Kostenproblemen
Ein Anstieg der Hashrate hat für Miner aber schwerwiegende Folgen, so Reuters weiter. Zwar erhalten die Schürfer als Belohnung in der Regel einen bestimmten Betrag der jeweiligen Kryptowährung, die im Miningprozess hergestellt wurde, je mehr Miner aber auf den Markt strömen, desto schwieriger wird es für alle Beteiligten, Kosten für Hardware, Strom und Personal zu decken, wie die Nachrichtenagentur erklärt. "Je mehr Miner dem Netzwerk beitreten, desto weniger Bitcoin verdient jeder einzelne", so Blockware Solutions-Analyst Joe Burnett. "Das liegt daran, dass die Schwierigkeit des Netzwerks steigt, um die Ausgabe neuer Bitcoins zu verlangsamen." Nachdem der Sieben-Tage-Durchschnitt des Betrags, den Miner pro geglückter Transaktion im Mai 2021 noch auf einen Rekordwert von 235,57 US-Dollar kletterte, beträgt der Wert aktuell noch etwa 136 US-Dollar, wie Blockchain.com herausgefunden hat.
Tendenz zu Verkäufen unter Minern
Als Folge dieses Debakels gehe der Trend dazu, dass Krypto-Schürfer ihre erhaltenen Coins eher direkt verkaufen als zu behalten, was den Markt dämpfe. "Die laufenden Kosten sind ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung der Miner, neu erworbene Coins zu halten oder zu verkaufen", erklärt Justin d'Anethan vom Krypto-Finanzdienstleister Amber Group gegenüber Reuters. "Sie sind die ersten und natürlichsten Verkäufer im Kryptobereich und haben daher definitiv Einfluss auf die Preise." So sei außerdem der Gesamtwert an Kryptowährungen, die Miner in ihren Wallets halten, von 114 Milliarden US-Dollar im November auf 75 Milliarden US-Dollar im Februar gefallen, wie die Agentur mit Verweis auf Forschungsdaten von Arcane Research berichtet.
Mining-Aktien statt Direkteinstieg in Kryptos
Als Folge der niedrigen Rentabilität beim Minen kommt es auf dem Kryptomarkt zu einer Verschiebung, wie Reuters erklärt. Unter institutionellen Anlegern, die von einem direkten Engagement in Kryptowährungen absehen oder erst gar nicht einsteigen können, kaufen stattdessen eher Aktien von Mining-Farmen wie Marathon Digital Holdings und Riot Blockchain, die an der Börse gelistet sind, so Reuters weiter. Auch ETFs, in denen entsprechende Unternehmen enthalten sind, seien beliebte Alternativzugänge.
Druck für Miner - auch wegen Bitcoin-Struktur
Aber auch das festgeschriebene Endlimit des Bitcoin sorgt für Druck unter den Minern. So wurde die Struktur der Cyberdevise darauf ausgelegt, dass nach dem Schürfen von 21 Millionen Einheiten Schluss sein soll und keine weiteren Coins nachgeschürft werden können. Laut Daten von CoinMarketCap sind aktuell fast 19 Millionen Bitcoin im Umlauf (Stand vom 1. März 2022), was einem Gesamtanteil von 90 Prozent entspricht. Reuters zufolge dürfte der letzte Bitcoin aber erst um das Jahr 2140 geschürft werden. Außerdem dauere es nur etwa zehn Minuten, bis ein Block auf die Blockchain wandert, unabhängig davon wie viele Miner auf dem Markt sind. "Es kann ein Miner oder eine Million sein, das ändert nichts. Es gibt nur einen Block und eine bestimmte Anzahl von Bitcoins, die ausgegeben werden", so d'Anethan.
Redaktion finanzen.at
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