Goldman Sachs Aktie
WKN: 920332 / ISIN: US38141G1040
05.07.2019 18:15:44
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MÄRKTE USA/Starker Jobbericht lastet auf Aktien und Anleihen
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Rekordständen zur Wochenmitte und dem Feiertag am Vortag verbucht die Wall Street am Freitag Verluste. Das neben den Handelskonflikten beherrschende Thema einer weiteren Lockerung der Geldpolitik, das maßgeblich für neue Allzeithochs gesorgt hatte, wird mit dem Arbeitsmarktbericht für Juni besonders kritisch unter die Lupe genommen. Dieser ist erstaunlich positiv ausgefallen. Die Arbeitslosenquote ist allerdings leicht gestiegen, obwohl mit einer Stagnation gerechnet worden ist. Doch scheint der insgesamt positive Datensatz die US-Börsen eher zu belasten, weil Zinssenkungsfantasie entweicht. "Ein großer Zinsschritt von 50 Basispunkten auf der nächsten Fed-Sitzung ist wohl vom Tisch", urteilt ein Börsianer.
Gegen Mittag New Yorker Zeit verliert der Dow-Jones-Index 0,5 Prozent auf 26.833 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite sinken um jeweils 0,6 Prozent - am Rentenmarkt stürzen die Notierungen indes ab. Um die kurstreibende Zinssenkungsfantasie am Köcheln zu halten, dürfe der Stellenaufbau in den USA nicht zu positiv ausfallen, warnen Händler. Grundsätzlich liefert der Arbeitsmarktbericht wichtige Hinweise auf die Nachhaltigkeit der längsten wirtschaftlichen Expansion in der Geschichte der USA. In den vergangenen Monaten hatte sich der Stellenaufbau bereits verlangsamt und die ohnehin bestehenden Wachstumssorgen befeuert. Diese Befürchtungen ließen im Gegenzug die Zinssenkungsspekulationen ins Kraut schießen. Nun aber wurden im Juni mit 224.000 Stellen mehr geschaffen als mit 165.000 vorhergesagt.
Skepsis über Arbeitsmarkt bleibt
Chefmarktvolkswirt Peter Cardillo von Spartan Capital Securities hatte mit einem Stellenaufbau von nur 89.000 Stellen gerechnet. "Obwohl unsere Prognose noch immer Wachstum am Arbeitsmarkt zugrunde legt, betonen wir, dass der Arbeitsmarkt das Maximum der Wachstumsbeschleunigung erreicht hat, da die Belastungen des Handelskrieges spürbar sind."
"Die Märkte dürften schnell zur Tagesordnung zurückkehren", sagt ein Händler. Zwar seien die Beschäftigtenzahlen auf den ersten Blick stark. "Der Mai ist aber runter revidiert worden, die Quote ist sogar gestiegen, und die Stundenlöhne legen langsamer zu als erwartet", so der Marktakteur.
Am Renten-, Devisen- und Goldmarkt werden mit den unerwartet positiven Arbeitsmarktdaten Zinssenkungsfantasien etwas ausgepreist. Der Dollar zieht an, im Gegenzug fällt der Euro auf 1,1210 Dollar nach Wechselkursen um 1,1250 Dollar vor den Daten.
Deutlicher fällt die Marktreaktion bei Renten und Gold aus. Die Notierungen der US-Anleihen brechen ein, im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 10,6 Basispunkte auf 2,05 Prozent.
Der Goldpreis, der auf Zinsspekulationen in jüngster Zeit heftig reagiert hatte, verliert 1,2 Prozent auf 1.397 Dollar. "Der übergeordnete Trend bleibt bullisch, weil die Preise sich klar über dem Schlüsselniveau von 1.380 US-Dollar halten", sagt Chefanalyst Carlo Alberto De Casa von ActivTrades.
Am Ölmarkt gibt es keinen einheitlichen Trend. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich je Fass um 0,2 Prozent auf 57,23 Dollar, die global gehandelte Sorte Brent steigt dagegen um 1,3 Prozent auf 64,11 Dollar. Die jüngste Verlängerung der Förderkürzung durch das Erdölkartell Opec sowie der Lagerabbau in den USA in Verbindung mit dem guten Arbeitsmarktbericht treibe die Preise, heißt es. Dennoch blieben die Wachstumssorgen im Hintergrund präsent.
Am Aktienmarkt geben die in jüngster Zeit stark defensiven Sektoren nun besonders deutlich nach, so die Sektoren Haushaltswaren (-1,5%), Pharma (-1,3 Prozent) und Lebensmittel (-1,3 Prozent).
Mit der Auspreisung von Zinssenkungsspekulationen sind Finanzwerte gesucht, denn Banken gelten als Verlierer des Niedrigzinsumfeldes: Goldman Sachs und JP Morgan ziehen um jeweils 0,4 Prozent an. Der Sektor gewinnt 0,7 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.832,52 -0,50 -133,48 15,03
S&P-500 2.977,34 -0,62 -18,48 18,77
Nasdaq-Comp. 8.120,47 -0,61 -49,76 22,38
Nasdaq-100 7.801,19 -0,72 -56,50 23,24
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,87 11,8 1,75 66,9
5 Jahre 1,85 11,5 1,73 -7,9
7 Jahre 1,94 11,0 1,83 -31,0
10 Jahre 2,05 10,6 1,95 -39,0
30 Jahre 2,56 9,3 2,47 -50,8
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:28 Do, 18:04 % YTD
EUR/USD 1,1210 -0,67% 1,1276 1,1283 -2,2%
EUR/JPY 121,73 +0,04% 121,68 121,62 -3,2%
EUR/CHF 1,1128 +0,10% 1,1112 1,1115 -1,1%
EUR/GBP 0,8967 -0,07% 0,8960 0,8967 -0,4%
USD/JPY 108,58 +0,71% 107,92 107,80 -1,0%
GBP/USD 1,2501 -0,60% 1,2585 1,2583 -2,1%
Bitcoin
BTC/USD 11.280,75 -2,51% 11.120,50 11.787,00 +203,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,23 57,34 -0,2% -0,11 +20,2%
Brent/ICE 64,11 63,30 +1,3% 0,81 +16,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.396,96 1.414,55 -1,2% -17,60 +8,9%
Silber (Spot) 15,00 15,29 -1,9% -0,29 -3,2%
Platin (Spot) 809,49 835,00 -3,1% -25,51 +1,6%
Kupfer-Future 2,65 2,68 -1,0% -0,03 +0,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/raz/bam
(END) Dow Jones Newswires
July 05, 2019 12:16 ET (16:16 GMT)