FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag nach zeitweisen Kursverlusten etwas zugelegt. Bis zum Nachmittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,20 Prozent auf 153,87Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen lag bei 0,94 Prozent.

Ein Ende des hohen Preisauftriebs in Deutschland ist unterdessen nicht in Sicht. Die Produzentenpreise stiegen im April um 33,5 Prozent im Jahresvergleich. So stark sind die Preise noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949 gestiegen. Die Erzeugerpreise wirken sich in der Regel auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. In der Eurozone hellte sich die Verbraucherstimmung nach Zahlen der EU-Kommission etwas auf, allerdings von sehr niedrigem Niveau aus. Der Ukraine-Krieg und die hohe Inflation schlägt den Verbrauchern stark aufs Gemüt.

Zunächst waren die Anleihen noch unter Druck geraten. Marktbeobachter sprachen von einer allgemein freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten, die für eine geringere Nachfrage nach Bundesanleihen sorge. Anleihe-Experten der Dekabank verwiesen auf die Senkung eines wichtigen Zinssatzes für Immobilienkredite in China. Dies werde am Markt als Indiz gesehen, dass Chinas Führung weitere Schritte zur Ankurbelung der Konjunktur unternehmen dürfte. Die Fachleute der Dekabank sprechen aber auch von einer "hohen Nervosität" an den Märkten./jsl/he