16.06.2016 18:25:46

XETRA-SCHLUSS/DAX nimmt Talfahrt wieder auf

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Angst vor einem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU hat am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt erneut belastet. In den meisten Umfragen liegt das "Leave"-Lager deutlich vorne. Der Dax verlor 0,6 Prozent auf 9.550 Punkte. Im Tagestief lag der Index bei 9.433 Punkten. Am Vortag war es noch zu einer Gegenbewegung gekommen. Zehnjährige Bundesanleihen fielen auf ein neues Rekordtief von minus 0,036 Prozent. Gefragt war dagegen die Krisenwährung Gold. Das Edelmetall stieg auf ein neues Jahreshoch von 1.316 Dollar.

Zentralbanken halten Pulver trocken Die Notenbanken halten derweil still. Die US-Notenbank, die Schweizerische Nationalbank, die Bank of England wie auch die japanische Notenbank bestätigten allesamt ihre Geldpolitik. Sie harren alle gespannt der weiteren Entwicklungen und halten ihr Pulver trocken, um im Falle eines "Brexit" in der kommenden Woche notfalls massiv an den Märkten intervenieren zu können. An den Devisenmärkten blieb das Pfund unter Druck, auch der Euro gab nach und rutschte deutlich unter die Marke von 1,12 Dollar.

Neue VW-Langfristziele beeindrucken nicht VW-Titel verloren 2,2 Prozent - und das trotz sehr guter Acea-Zahlen. "Die Zahlen zeigen aber auch, dass VW Marktanteile verliert", so Heino Ruland von ICF Brokers. Die Gewinner seien Renault mit einem Plus von knapp 28 Prozent und Fiat mit einem Anstieg um 25 Prozent. Die neuen VW-Langfristziele beeindruckten den Markt ebenfalls nicht. Die DZ Bank sprach von fehlenden Details und bestätigte ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie.

   Der Wolfsburger Automobilhersteller will 2025 einen Milliarden-Euro-Umsatz mit Mobilitätsdienstleistungen erwirtschaften, jährlich zwei bis drei Millionen Elektroautos verkaufen und die operative Konzernrendite innerhalb der nächsten zehn Jahre von jüngst 6,0 auf 7 bis 8 Prozent steigern. Zur Finanzierung des Wachstums bei Zukunftsgeschäften plant VW deutliche Effizienzverbesserungen.

Midea gibt Gebot für KUKA ab Kuka stiegen um 1,8 Prozent auf 108,00 Euro. Die chinesische Midea hat jetzt ihr Übernahmeangebot von 115 Euro je Kuka-Aktie vorgelegt. "Ein Risikoabschlag wird aber bleiben", sagte ein Marktteilnehmer. Zwar kämen aus Europa keine Anhaltspunkte für ein Untersagen der Übernahme, hier werde eher nach einem alternativen Bieter Ausschau gehalten. "Ein gewisses juristisches Restrisiko bleibt aber", sagte er mit Blick darauf, dass Kuka in den USA Zulieferer für die Produktion eines auch militärisch eingesetzten Jeeps sei.

   Ein neuerlicher Kurskollaps traf Anleihen und Aktien von KTG Agrar. Die Aktien brachen um 13,6 Prozent auf 3,89 Euro ein, bei den Anleihen ging es sogar bis über 30 Prozent nach unten. "Die Zeit läuft aus und vom Unternehmen war bisher nichts zu hören", sagte ein Händler: "Das verstärkt die Unsicherheit."

   KTG hatte vor rund zwei Wochen eine fällige Zinszahlung mit dem Hinweis verschoben, sie solle zwei Wochen später erfolgen. "Diese selbstgenannte erste Frist läuft am Montag aus, noch zwei Wochen länger und es würde ein klarer Zahlungsausfall werden", so der Händler.

   Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 91,8 (Vortag: 95,3) Millionen Aktien im Wert von rund 2,87 (Vortag: 2,99) Milliarden Euro. Es gab 6 Kursgewinner und 24 -verlierer.

=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 9.550,47 -0,59% -11,10% DAX-Future 9.553,50 -0,75% -10,97% XDAX 9.553,73 -0,31% -10,72% MDAX 19.468,39 -1,05% -6,29% TecDAX 1.559,45 -1,46% -14,82% SDAX 8.661,62 -2,71% -4,80% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 165,45 11 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   June 16, 2016 11:55 ET (15:55 GMT)

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