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09.10.2016 18:26:47

WOCHENENDÜBERBLICK/8. und 9. Oktober 2016 -2-

-1 of 2- 09 Oct 2016 15:56:00 UTC  DJ WOCHENENDÜBERBLICK/8. und 9. Oktober 2016

   Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

   Rewe darf Kaiser´s-Filialen übernehmen - Zeitung

   Bei den Geheimverhandlungen um Kaiser´s Tengelmann hat Rewe offenbar erreicht, zahlreiche Filialen der angeschlagenen Supermarktkette übernehmen zu können. Das hätten Konkurrent Edeka sowie Tengelmann-Besitzer Karl-Erivan Haub zugestanden, schreibt Bild am Sonntag unter Berufung auf Verhandlungskreise. Tengelmann und Rewe waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Rewe-Chef Alain Caparros will vor allem etliche Kaiser´s-Märkte in Berlin übernehmen. Außerdem sollen Rewe, Norma und Markant, die gegen die Edeka-Übernahme geklagt hatten, einen zweistelligen Millionenbetrag von Haub erhalten. Neben Rewe soll auch Norma einen Teil der rund 400 Filialen bekommen, die eigentlich an Edeka gehen sollten. Sollten sich die Supermarkt-Betreiber einigen, muss noch das Bundeskartellamt grünes Licht geben.

   EU-Kommission skeptisch bei VW-Nachrüstung - Müller angeblich entlastet

   In der Europäischen Kommission gibt es Zweifel, dass Volkswagen die vom Dieselgate-Skandal betroffenen Fahrzeuge wie versprochen vollständig reparieren kann. Außerdem werden weitere Klarstellungen gefordert, zum Beispiel zu den Problemen von Kunden, die ein noch nicht nachgerüstetes Auto weiterverkaufen wollen. Der jetzige Volkswagen-Vorstandschef Matthias Müller soll indes erst mit dem offiziellen Bekanntwerden von den Abgasmanipulationen erfahren haben, wie Bild am Sonntag unter Berufung auf Erkenntnisse der US-Kanzlei Jones Day schreibt, die im Auftrag von VW intern ermittelt.

   Weidmann: Kein Grund für stärkere fiskalpolitische Maßnahmen

   Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann haben die Notwendigkeit von Maßnahmen zur fiskalischen Stützung in Deutschland heruntergespielt und damit einem entsprechenden Ratschlag des Internationalen Währungsfonds (IWF) widersprochen. Solche Maßnahmen seien in Deutschland "nicht notwendig", und es wäre "absurd anzunehmen", sie würden die Weltwirtschaft ankurbeln, sagte Weidmann. "Alle Debatten über fiscal Stimuli und was wir sonst haben" seien nicht mehr so stark im Vordergrund gewesen, berichtete Schäuble von den Gesprächen in Washington.

   Schäuble zu Deutscher Bank: "Es wird viel zu viel geredet"

   Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat bei der IWF-Herbsttagung erneut einen Kommentar zur Lage der Deutschen Bank abgelehnt und zugleich anderen vorgeworfen, sich zu sehr zu dem Thema zu äußern. "Es wird viel zu viel geredet", sagte Schäuble. "Einen Großteil der Aufregung, die sie dann bekämpfen, erzeugen sie selber durch Ihr Gerede", warnte der deutsche Finanzminister. "Ich habe dazu keine Kommentare abzugeben, und dabei werde ich auch bleiben."

   Schäuble: Zuversichtlich für Erfüllung griechischer Reformen und IWF-Beteiligung

   Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) rechnet damit, dass Griechenland seine im Mai vereinbarten Reformziele, die Voraussetzung für die Auszahlung von Finanzhilfen sind, erfüllen kann und ansonsten weitere Maßnahmen ergreift. Der deutsche Finanzminister ging deshalb davon aus, dass sich auch der IWF an den Hilfen beteiligen wird. Er sei auch "ganz zuversichtlich, dass das, was wir im Mai vereinbart haben, eingehalten wird", und dass Athen mittelfristig auf einen Primärüberschuss im Haushalt von 3,5 Prozent kommen werde.

   IMF zögert bei weiteren Hilfspaketen für Griechenland

   Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat signalisiert, dass er Europa bei weiteren Finanzhilfen für Griechenland wahrscheinlich nicht so bald und möglicherweise gar nicht zur Seite stehen wird. Poul Thomsen, Leiter der Europa-Abteilung beim IWF und einer der Architekten der bisherigen Hilfsprogramme für das Land, kündigte zwar an, dass eine IWF-Delegation in den nächsten ein oder zwei Wochen nach Athen reisen werde, um dort Verhandlungen über ein neues Finanzierungspaket aufzunehmen. Zugleich betonte er aber die Position des IWF. Danach seien unter anderem eine Schuldenrestrukturierung und weitere Reformen des Rentensystems für eine Beteiligung des Fonds notwendig.

   DIHK: Wirtschaft erwartet massiven Dämpfer durch Brexit

   Die deutschen Unternehmen erwarten als Folge des britischen Votums für einen EU-Austritt einen deutlichen Dämpfer für die Handelsbeziehungen mit Großbritannien. Das geht aus einer Umfrage unter rund 5.600 Firmen durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hervor, über den die Tageszeitung Welt berichtet. Erste Auswirkungen der Entscheidung der Briten seien demnach bereits spürbar, obwohl der Fahrplan für einen Brexit noch gar nicht steht. Der DIHK rechnet konkret mit einem Rückgang der deutschen Exporte ins Vereinigte Königreich von 1 Prozent 2016 und 5 Prozent im Jahr darauf. Laut DIHK sinkt bei deutschen Unternehmen schon jetzt die Bereitschaft, in Großbritannien zu investieren.

   Verdi-Aufsichsrat: Coba-Vorstand muss Details zu Stellenabbau nennen

   Der für die Gewerkschaft Verdi im Aufsichtsrat der Commerzbank sitzende Mark Roach hat den Vorstand wegen Unklarheiten beim geplanten Abbau von rund 9.600 Stellen kritisiert. Es müsse im Sinne der Mitarbeiter zügig klar werden, wo die Stellen wegfallen sollen, forderte Roach in der FAZ. Die Hälfte der Positionen, die eingespart werden sollen, scheine völlig aus der Luft gegriffen, sagte Roach. Für die andere Hälfte habe es nur den Hinweis gegeben, 2.400 Stellen sollten jeweils im Privatkundengeschäft und in der neu formierten Sparte Firmenkunden/Investmentbanking eingespart werden.

   Bildungsministerin will Computer und WLAN für alle Schulen

   Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) will alle 40.000 Schulen in Deutschland in den nächsten fünf Jahren mit Computern und WLAN ausstatten. Der Bund soll dafür bis 2021 insgesamt 5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, sagte Wanka der Bild am Sonntag.

   Tuifly meldet Rückkehr zu normalem Flugbetrieb

   Nach tagelangen Problemen wegen zahlreicher Krankmeldungen von Piloten und Kabinenpersonal hat der Ferienflieger Tuifly nach eigenen Angaben am Sonntag wieder seinen normalen Flugbetrieb aufnehmen können. "Wir sind mit dem geplanten Flugprogramm gestartet", sagte ein Unternehmenssprecher. Es könne allerdings "vereinzelt noch zu Verzögerungen kommen".

   Sparkassen wollen "Paradigmenwechsel" bei Finanzmarktregulierung

   Die deutschen Sparkassen haben ein Umsteuern in der Finanzmarktregulierung verlangt, das den Instituten mehr Freiheiten gibt. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon, forderte am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington einen "Paradigmenwechsel" ein. "Finanzmarktstabilität erforderte in den vergangenen Jahren, durch Auflagen und Verbote die Finanzmärkte sicherer zu machen", sagte Fahrenschon. "Jetzt ist es im Interesse der Stabilität notwendig, Kreditinstituten Spielräume für ertragreiches Wirtschaften zu erhalten und teilweise auch wieder neu zu eröffnen."

   Bankenverband: Deutsche Banken lösen Probleme nicht von heute auf morgen

   Die Deutsche Bank und andere deutsche Institute werden nach Überzeugung ihres Branchenverbandes die grundsätzlichen Probleme nicht schnell bewältigen können. Durch die Schwierigkeiten des größten deutschen Geldhauses sieht der Bundesverband deutscher Banken aber keine Gefährdung des Finanzplatzes Deutschland.

   EZB/Villeroy de Galhau: Geldpolitik hat weiterhin Spielräume

   Die Geldpolitik hat nach den Worten des Gouverneurs der Banque de France, François Villeroy de Galhau, noch immer Spielräume, um der globalen Wirtschaftsunsicherheit entgegenzuwirken. Die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) bezeichnete er dabei als eine Stabilitätsmarke.

   EZB/Nowotny: Rückkehr zu normalen Zinssätzen wird lange dauern

   Es wird nach Einschätzung des EZB-Ratsmitglieds Ewald Nowotny lange Zeit dauern, bis die Zinsen wieder auf ihre früheren Niveaus zurückgekehrt sind, die er beispielhaft bei 3 Prozent sieht. Während es in den USA angemessen sei, über höhere Zinsen zu diskutieren, sei dies in der Eurozone derzeit ganz gewiss nicht der Fall, sagte er. "Wir müssen davon ausgehen, dass wir zwar vielleicht etwas höhere Zinsen bekommen werden, aber die alten Zeiten sind mittelfristig, d.h. für die nächsten fünf bis zehn Jahre, vorbei." Mit Blick auf das Anleihekaufprogramm der EZB über 80 Milliarden Euro pro Monat sagte Nowotny, es sei für ihn klar, dass die Märkte eine Botschaft brauchten, wie es damit nach dem für März 2017 geplanten Auslaufen weitergehe. "Diese Botschaft wird noch in diesem Jahr kommen, aber sie muss nicht jetzt kommen", sagte er.

   EZB/Mersch sieht Grenzen für Negativzinsen

   EZB-Präsidiumsmitglied Yves Mersch hat unterstrichen, dass es Grenzen bei der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank gebe. Gleichzeitig wandte er sich gegen Kritik aus der Bankenbranche, wonach die Niedrigzinspolitik deren Ertragslage zu stark beeinträchtige.

   US-Finanzminister: Europa muss seine Banken stärken

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   October 09, 2016 11:56 ET (15:56 GMT)

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-2 of 2- 09 Oct 2016 15:56:00 UTC  DJ WOCHENENDÜBERBLICK/8. und 9. Oktober 2016 -2-

   US-Finanzminister Jacob Lew hat von den Europäern größere Anstrengungen gefordert, ihren verletzlichen Bankensektor zu stärken. Gefragt nach der Deutschen Bank und den breiteren Finanzturbulenzen in Europa sagte er, er sei besorgt, dass es zu Selbstzufriedenheit komme könne, insbesondere da sich die Finanzbranche neuen Herausforderungen gegenüber sehe. Aus seiner Sicht ist es notwendig, dass die Banken stärkere Kapitalpuffer haben. Dazu müssten die europäischen Institutionen die Regulierung des Sektors intensivieren. Europa habe dazu nicht so viel getan wie die USA, und hier sei es nun der Fall, wo es besser sei mehr zu tun.

   Kuroda: Zentralbanken müssen Fokus auf gesamte Renditekurve legen

   Für Zentralbanken aus Regionen mit flauem Wachstum und niedriger Inflation könnte es nach Einschätzung des Chefs der Bank of Japan (BoJ) notwendig werden, der neuen japanischen Geldpolitik zu folgen. Damit könnten nicht nur die kurz-, sondern auch die langfristigen Zinsen beeinflusst werden, sagte BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda. Die Erfahrung der Volkswirtschaften in Europa und Japan zeige, dass bei außergewöhnlich niedrigen Langfristzinsen die störungsfreie Übertragung der Geldpolitik in die breitere Wirtschaft beeinträchtigt werde. Dies beträfe insbesondere den Druck auf die Bankenerträge.

   Trump will trotz Drucks im Präsidentschaftsrennen bleiben

   Trotz des immensen Drucks aus den eigenen Reihen nach dem Bekanntwerden vulgärer Äußerungen über Frauen hält der US-Republikaner Donald Trump an seiner Präsidentschaftskandidatur fest. Trump schrieb am Samstag im Internetdienst Twitter, er werde "niemals aus dem Rennen ausscheiden". Allerdings brodelte es in seiner Partei gewaltig: Mehrere Republikaner entzogen ihm die Unterstützung, darunter Senator John McCain und Ex-Außenministerin Condoleezza Rice.

   Bundesländer für Verbot von Verbrennungsmotoren in Pkw ab 2030

   Die Bundesländer setzen sich dafür ein, dass ab 2030 keine Benzin- und Dieselautos mehr neu zugelassen werden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollen nur noch emissionsfreie Pkw neu in den Verkehr gebracht werden dürfen. Das sieht eine Ausschussempfehlung, die der Bundesrat in seiner Sitzung am 23. September mehrheitlich gebilligt hat, wie der Spiegel berichtet.

   Österreich stellt sich gegen deutsche Energiepolitik

   Österreich will einen Kurswechsel bei der Energiewende in Deutschland erzwingen und strebt dazu ein Bündnis mit anderen EU-Staaten an. "Die deutsche Energiewende erschwert eine Energiewende in Österreich und anderen europäischen Ländern", sagte der österreichische Umweltminister Andrä Rupprechter dem Spiegel. "Deutschland produziert zu viel billigen Strom, den Länder wie Österreich dann abnehmen müssen. Mit den derzeitigen Strompreisen ist eine Investition in Wasserkraft oder Windkraft ohne staatliche Hilfe nicht wettbewerbsfähig." Er kritisiert vor allem den Anstieg der umweltschädlichen Kohleverstromung in Deutschland.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/DJN/AFP/smh

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