22.05.2016 18:30:49
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WOCHENENDÜBERBLICK/21. und 22. Mai 2016
Die wichtigsten Meldungen und Berichte aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Die Bewertung der Wechselkursentwicklung spielte eine große Rolle beim zweitägigen Treffen der Finanzchefs der führenden sieben Industrienationen in Japan -- auch wenn am Ende in der offiziellen Rhetorik kaum neue Nuancen auftraten. Japan und die USA haben dennoch weiterhin äußerst unterschiedliche Ansichten darüber, ob die Entwicklung des Wechselkurses von japanischem Yen zu US-Dollar als "geordnet" bezeichnet werden kann. Am Ende konnte sich Japan offensichtlich nicht mit seinem Wunsch nach einem schwächeren Yen durchsetzen. Beim Abschluss-Statement nach dem Treffen im japanischen Sendai einigt man sich jedenfalls auf die bisherige Sprachregelung, die die Verfolgung von Wechselkurszielen ausschliesst.
ANALYSE/Ein neues Inflationsrätsel für die EZBDie Europäische Zentralbank hat schon fast alles versucht. In ihrem Bestreben, die Inflation anzuheizen, hat die EZB an den Finanzmärkten schon für einige Bewegung gesorgt: Sie hat den Wechselkurs des Euro verändert, die Renditen auf Staatsanleihen gedrückt, die Begabe von Unternehmensanleihen beeinflusst und den Renditeabstand zwischen diesen beiden Anlageklassen verengt. Ein wichtiges Element fehlt allerdings bei dieser Aufzählung: Die an den Finanzmärkten vorherrschenden Inflationserwartungen hat sie noch nichts beeinflussen können.
G7-Finanzminister besorgt über Brexit, Terror und WeltwirtschaftDie Sorge vor einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union sowie Konflikte wie der Bürgerkrieg in Syrien und der internationale Terrorismus haben die G7-Finanzminister bei ihrem Treffen im japanischen Sendai beschäftigt. "Die Unsicherheiten beim globalen Ausblick haben zugenommen, während geopolitische Konflikte, Terrorismus, Flüchtlingsströme und die Erschütterung durch einen potentiellen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union das globale wirtschaftliche Umfeld ebenfalls verkomplizieren", erklärten die Minister am Samstag zum Abschluss ihres Treffens.
US-Finanzminister Jacob Lew hat Deutschland am Samstag dazu aufgefordert, in der griechischen Schuldenfrage eine größere Flexibilität zu zeigen. Eine "bedeutsame" Schuldenerleichterung sei aus seiner Sicht notwendig für das südeuropäische Land. Lew schlug sich damit auf die Seite des Internationalen Währungsfonds, der zuletzt eine Phase ohne Schuldenrückzahlungen für Griechenland forderte, damit das Land seine Schuldenlast allmählich in den Griff bekomme.
ANALYSE/Mit Monsanto holt sich Bayer umstrittene Gentechnik ins HausDer deutsche Chemieriese Bayer greift nach dem US-Saatgutkonzern Monsanto. Der milliardenschwere mögliche Deal hätte aber nicht nur finanzielle Konsequenzen für Bayer, er würde die Leverkusener darüber hinaus auch ins Zentrum der lukrativen, gesellschaftlich aber hochumstrittenen Geschäfte mit gentechnisch verändertem Saatgut bringen. Zudem stellt Monsanto den weltweit stark genutzten Unkrautvernichter "Roundup" her, in dem auch der in Europa wegen möglicher Krebsrisiken in den Fokus gerückte Wirkstoff Glyphosat enthalten ist.
Apple-Chef Tim Cook auf Werbetour in IndienApple-Chef Tim Cook hat sich am Samstag in Neu Delhi mit Indiens Premierminister Narendra Modi getroffen. Der Besuch ist Teil einer für den US-Technologiekonzern wichtigen Werbetour um zusätzliches Geschäft in einem Land, in dem Apple auf große Geschäfte mit gebrauchten iPhones hofft.
G7: Deutschland gegen schuldenfinanzierte Stimulus-ProgrammeDie Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrienationen (G7) haben sich bei ihrem zweitägiges Treffen in Japan nicht darauf verständigen könne, ob neue koordinierte Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Lage in der Welt notwendig sind. Am Ende stand jedenfalls nicht die von Gastgeber Japan gewünschte Einigung auf weitere, möglicherweise koordinierte Maßnahmen zur Stimulierung der Weltwirtschaft. Besonders Deutschland stemmt sich dabei offenbar weiter gegen zusätzliche mit Schulden finanzierte Stimulierungsprogramme.
Noch keine Entscheidung bei Bilfinger zu Gebäudemanagement - KreiseBeim Mannheimer Ingenieurdienstleister Bilfinger ist offenbar noch nicht entschieden, ob die Ertragsperle Gebäudemanagement verkauft wird oder im Konzern verbleibt. "Es ist noch keine Entscheidung dazu gefallen, und in den nächsten Tagen wird dazu auch nichts verkündet werden", sagte eine mit den internen Beratungen von Bilfinger vertraute Person gegenüber Dow Jones Newswires. Auch eine Tendenz zeichne sich noch nicht ab, denn es seien weiterhin mehrere Bieter im Rennen.
Fiat Chrysler nutzte laut KBA illegale Abschaltvorrichtung - PresseDer Automobilhersteller Fiat Chrysler hat einem Zeitungsbericht zufolge bei Abgastests mit einer illegalen Abschaltvorrichtung betrogen. Das sei das Ergebnis einer Prüfung durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), so die Bild am Sonntag, die sich dabei auf den vertraulichen Prüfbericht beruft. Der Bericht, den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt Ende April in Auftrag gegeben hatte, sei bereits an die EU-Kommission und die italienische Zulassungsbehörde verschickt worden, schreibt das Blatt weiter.
Fiat Chrysler Deutschland war am Sonntag zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der Bild am Sonntag teilte der Automobilhersteller mit, er gebe "zu diesem Themenkomplex öffentlich keine Stellungnahme ab". Beim Kraftfahrt-Bundesamt war am Sonntag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums bestätigte am Sonntag, dass der Prüfbericht mit den Messergebnissen an die italienische Typengenehmigungsbehörde übersandt worden ist. "Die italienischen Typenzulassungsbehörden sind aufgefordert, die Ergebnisse zu bewerten und Maßnahmen zu ergreifen", so die Sprecherin.
Merkel verteidigt Flüchtlingsabkommen mit der Türkei - PresseBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor ihrem anstehenden Besuch in der Türkei das Abkommen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in der Flüchtlingspolitik gegen alle Kritik verteidigt. "Ich bin fest davon überzeugt, dass es (das Abkommen) im deutschen, im europäischen und im türkischen Interesse ist", sagte Merkel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vor ihrem geplanten Treffen mit Erdogan am Montag. Sie werde bei ihren Gesprächen mit Erdogan "keine Themen" auslassen und mit ihm auch "über Fragen von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit" sprechen.
Parlament in Athen stimmt über umstrittene Sparmaßnahmen abAm späten Sonntag wird das griechische Parlament aller Voraussicht nach über mehrere Gesetzesentwürfe abstimmen, mit denen Steuererhöhungen und weitere Einschnitte ins Sozialsystem des Landes umgesetzt werden sollen. Die Zustimmung der griechischen Parlamentarier gilt als wichtige Voraussetzung für die Genehmigung weiterer Hilfsgelder für das schuldengeplagte Land, über die die Finanzminister der Eurozone am Dienstag beraten wollen.
Türkische AKP wählt Erdogan-Vertrauten Yildirim zum VorsitzendenDie islamisch-konservative türkische Regierungspartei AKP hat Binali Yildirim zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Bei einem Sonderparteitag in Ankara stimmten die Delegierten am Sonntag für den Vertrauten von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Damit wird Yildirim automatisch auch Ministerpräsident.
Stada verschiebt Aktionärstreffen und zieht AR-Wahlen vorDer Pharmakonzern Stada hat sich nach der prinzipiellen Einigung im Streit mit einem aktivistischen Investor etwas mehr Zeit verschafft, um bei der nächsten Hauptversammlung auf die Forderungen der Investorengruppe Active Ownership reagieren zu können. Zugleich hat der Pharmakonzern mit der Berufung eines Nominierungsausschusses wieder etwas mehr Kontrolle über die Neubesetzung des Aufsichtsrats gewonnen.
FPÖ-Kandidat Hofer bei Präsidentenwahl in Österreich knapp vornBei der Präsidentenwahl in Österreich liefern sich der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer und sein Herausforderer Alexander Van der Bellen von den Grünen ersten Hochrechnungen zufolge ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Rechtspopulist lag bei der Stichwahl am Sonntag gemäß einer kurz nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Hochrechnung von SORA/ORF mit 50,2 Prozent knapp vorn. Der Grünen-Kandidat Alexander Van der Bellen kam seinerseits auf 49,8 Prozent. Die Fehlermarge bei den Hochrechnungen lag bei zwei Prozent, weshalb der Ausgang der europaweit mit großer Aufmerksamkeit verfolgten zweiten Runde der Präsidentschaftswahl als weiter offen gilt. Da rund 14 Prozent der 6,4 Millionen Wahlberechtigten von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch machten, und ihre Stimmen erst am Montag ausgezählt werden, dürfte am Sonntag noch kein endgültiges Ergebnis feststehen.
Kontakt zum Autor: klaus.brune@wsj.com DJG/DJN/kgb(END) Dow Jones Newswires
May 22, 2016 12:00 ET (16:00 GMT)
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