27.03.2014 19:20:00
|
Westdeutsche Zeitung: Sanktionen gegen Russland - Reden ist besser als Eskalation Ein Kommentar von Peter Kurz
Haben wir es hier mit zwei Russland-Verstehern zu tun, die der gemeinsamen Sache des Westens nicht nur schaden, sondern den Machthunger des Kreml-Zaren auch noch vergrößern? Gewiss bewegen sich beide auf einem sehr schmalen Grat. Auf der einen Seite ist da die Gefahr, dass Putin sie zu Werkzeugen seiner Propaganda macht. Auf der anderen Seite ist da aber auch die Chance, die die beiden - auch wenn sie nicht demokratisch legitimiert sind - zu Botschaftern macht. Zu Botschaftern, die ein Gegengewicht zu einer Rhetorik ins Spiel bringen, die den unberechenbaren russischen Präsidenten zu weiteren unliebsamen Schritten veranlassen könnte.
Die Spöttelei des US-Präsidenten Barack Obama, der vor ein paar Tagen gesagt hat, Russland sei doch nur eine Regionalmacht, war ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. Glaube doch niemand, in der Politik, zumal bei einem wie Putin, spielten nur rationale Abwägungen eine Rolle. Insofern ist es wichtig, dass es auch andere Kontaktpersonen im Westen für ihn gibt.
Es geht längst nicht nur um Wirtschaftssanktionen, die neben Russland auch Tausende deutsche Unternehmen und Hunderttausende Arbeitsplätze hierzulande betreffen würden. Es geht auch darum, das Zünden weiterer Eskalationsstufen in dem Konflikt zu verhindern. Der Siemens-Chef hat den Primat der Politik anerkannt. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Doch so lange die Politik nicht entschieden hat, ist es richtig, schwer rückholbare Entscheidungen möglichst vermeiden zu helfen - indem man im Dialog bleibt.
OTS: Westdeutsche Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/62556 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211/ 8382-2370 redaktion.nachrichten@wz.de www.wz.de

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!