03.05.2015 22:52:39
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Weser-Kurier: Zur EKD-Synode schreibt Benjamin Lassiwe:
Bremen (ots) - Im Mittelmeer, wo Tausende Bootsflüchtlinge
ertrunken sind, drohe eine "moralische Bankrotterklärung" Europas. So
hat es der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm vor der Synode
in Würzburg formuliert. Und hat damit auch völlig recht: Die Zustände
an der Südgrenze der EU sind unhaltbar, und mit unseren Vorstellungen
von Menschenwürde und Humanität nicht zu vereinen. Den Kirchen ist es
hoch anzurechnen, dass sie früh auf die Nöte der Flüchtlinge
aufmerksam gemacht haben. An der Situation in den Ländern der Dritten
Welt ändert das indes nicht viel. Längst machen sich nicht nur
Bürgerkriegsflüchtlinge auf den leidvollen Weg nach Europa, oft ist
auch die Hoffnung auf ein besseres Leben der Antrieb. Und da müssen
sich dann die Kirchen fragen lassen: Hätten nicht auch sie Mittel und
Wege, etwa dank ihrer Partnerschaften zu Kirchen in der Dritten Welt,
um die Menschen vor der Reise nach Europa, den Schlepperbanden und
ihren Seelenverkäufern zu warnen? Und was hat die Entwicklungshilfe
eigentlich konkret gebracht? Desto mehr völlig überladene Boote in
Nordafrika in See stechen, desto mehr werden sich auch die Kirchen
diesen Fragen stellen müssen.
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