Doppel-IPO |
06.09.2020 16:42:00
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Welche Akteure vom Börsengang der Alibaba-Tochter Ant Financial profitieren können
• Frühe Investoren und Mitarbeiter größte Nutznießer
• Auch Staatsfonds profitieren
Die Alibaba-Finanztochter Ant Financial wagt ein IPO. Und dies rückt mit großen Schritten immer näher, schließlich wird nach Medieninformationen von einem Börsengang im September oder Oktober ausgegangen. Läuft alles nach Plan, dürfte es das größte Initial Public Offering werden, das es je gegeben hat. Denn nachdem der saudische Ölgigant Saudi Aramco bei seinem IPO in 2019 29,4 Milliarden US-Dollar einnahm, strebt Ant Financial chinesischen Medien zufolge eine Summe von 30 Milliarden US-Dollar an. Dies würde dem chinesischen Fintech eine Bewertung von 225 Milliarden US-Dollar bescheren. Eine gute Nachrichten für frühe Investoren, diese dürften von dem Sprung aufs Börsenparkett besonders profitieren.
Jack Ma - Alibaba-Gründer und Ant Financial-Anteilseigner
Da wäre zum einen natürlich Alibaba-Urvater Jack Ma, der sich letztes Jahr aus der Unternehmensführung in den Ruhestand zurückzog. Sollte die Ant Group mit ihrem IPO erfolgreich sein und die angestrebte Bewertung erreichen, dürfte Ma laut Bloomberg 25 Milliarden US-Dollar sein Eigen nennen können. Allerdings gab der Philanthrop schon im Vorfeld bekannt, 611 Millionen Ant-Aktien an gemeinnützige Zwecke spenden zu wollen, wie die South China Morning Post berichtet.
Hongkongs wohlhabende Familien
Doch auch einige der wohlhabendsten Familien Hongkongs gehören zu den größten Nutznießern des IPO. So zum Beispiel ist der Hongkonger Handelsunternehmer und Investor Li Ka-shing über seine Beteiligungsgesellschaften CK Asset Holdings und CK Hutchison Holdings an Ant Financial beteiligt und hält 8,91 Millionen C-Aktien des Fintechs. Ein weiterer prominenter frühzeitiger Ant-Investor ist der erste Chief Executive der Sonderverwaltungszone Hongkong Tung Chee-hwa. Er hält gemeinsam mit weiteren Familienmitgliedern 1,78 Millionen C-Aktien Ants. Insgesamt haben die Familie Li und Tung während der größten privaten Finanzierungsrunde der Welt im Jahr 2018 14 Milliarden US-Dollar in den chinesischen Finanzdienstleister investiert.
Private und staatliche Fonds
Doch nicht nur Privatinvestoren haben sich schon früh eingekauft. Auch verschiedene Pensionsfonds haben die Chance eines Investments noch vor dem IPO ergriffen. Wie die South China Morning Post schreibt, zählt dazu der Fond des Singapurer Investmentunternehmens Temasek, aber auch prominente Staatsfonds wie der malaysische Khazanah Nasional Berhad oder das kanadische CPP Investment Board. Auch der staatliche Investmentfonds Chinas NSSF hat sich schon 2015 mit einer Investition von umgerechnet rund 1,13 Milliarden US-Dollar für einen Anteil von 2,94 Prozent an Ant Financial beteiligt, wie aus IPO-Formularen hervorgeht.
Alibaba- und Ant Financial-Angestellte
Ant Financial Vorstandsvorsitzender Eric Jing verfügt über einen Anteil von 1,3 Prozent, was einem Wert von rund 2,9 Milliarden US-Dollar entsprechen dürfte. Alibaba-CEO und Nachfolger Jack Mas, Daniel Zhang, kann eine Beteiligung von 0,7 Prozent sein Eigen nennen und dürfte bei einem erfolgreichen Ant-IPO 1,7 Milliarden US-Dollar bekommen.
Doch auch für ehemalige und aktuelle Mitarbeiter von Alibaba und Ant dürfte das Börsendebüt einen Geldsegen bedeuten. Nach Berechnungen Bloombergs dürften mehr als ein Dutzend dieser Mitarbeiter zu Milliardären werden, sollte Ant seine angestrebte Bewertung erreichen.
Nun bleibt abzuwarten, ob das chinesische Fintech die hohen Erwartungen auch tatsächlich erfüllen kann, die an es gestellt werden.
Redaktion finanzen.at
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