Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
28.07.2013 19:17:59

WAZ: Die Schule soll das Leben lehren. Kommentar von Wilfried Goebels

Essen (ots) - Eine Frage, so alt wie die Welt: Lernen unsere Kinder in der Schule eigentlich das Richtige? Schule soll auf das Leben vorbereiten, Grundlagen für lebenslanges Lernen legen und Zusammenhänge in Natur- und Sozialwissenschaften begreifbar machen. Lehrerverbände schlagen jetzt Alarm und verlangen die Beschränkung der Lehrpläne auf das Wesentliche. Die Erfahrung mit der Verkürzung des Abiturs nach acht Jahren stützt die Forderung, dass mehr Mut bei der Entschlackung der Lehrpläne dringend erforderlich ist. Schule kann nicht alles leisten: Zunächst stehen die Familien in der Pflicht, ihre Verantwortung wahrzunehmen. So weit die Theorie. Die Praxis zeigt, dass viele Familien mit der Aufgabe schlicht überfordert sind. Wo die Familie ausfällt, wird der Staat zum Nothelfer, um einfachste Kulturtechniken vom gegenseitigen Respekt bis hin zu vernünftigen Tischsitten zu vermitteln. Man mag das bedauern - ohne Hilfe aber haben diese Kinder später kaum eine Startchance. Das Ausbügeln gesellschaftlicher Defizite durch die Schule kann dabei allerdings nicht durch die permanente Ausweitung der Lehrpläne geregelt werden. Die Schule muss einem Lackmustest unterzogen werden und die reine Wissensvermittlung wie das sture Büffeln historischer Jahresdaten zumindest teilweise durch die Vermittlung von Techniken zum "Lernen lernen" ersetzen. Auch der Trend zur Akademisierung des Unterrichts in Oberstufen gehört auf den Prüfstand. Betriebe beklagen, dass Lehrstellenbewerber und sogar Hochschulabsolventen vielfach nicht in der Lage sind, fehlerfreie Berichte zu schreiben. Hochschulen vermissen nicht selten die mathematische Basis für ein Studium. Die Frage, ob Lehrpläne der Schulen stärker auf die Anforderungen im Alltag, in Ausbildung und Studium ausgerichtet werden müssen, ist im Kern längst beantwortet. Es mangelt an der konkreten Umsetzung der Erkenntnis. Schule darf nicht zum Markt der Beliebigkeit verkümmern. Aber mehr Schulung zur Lebensbefähigung hilft jungen Menschen später auch im Studium. Die Überfrachtung der Lehrpläne dagegen schreckt viele ab vom weiteren Lernen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!