30.04.2018 09:01:44

Walmart und Sainsbury formen britischen Einzelhandelsgiganten

Von Oliver Griffin und Saabira Chaudhuri

LONDON (Dow Jones)--Walmart fusioniert seine britische Tochter Asda mit dem Wettbewerber Sainsbury. Beide Seiten bestätigten am Montag entsprechende Spekulationen vom Wochenende. Aus dem Zusammenschluss wird die größte Lebensmittelkette des Landes mit einem Umsatz von rund 51 Milliarden britischen Pfund hervorgehen.

Walmart wird nach der jetzt geschlossenen Vereinbarung 42 Prozent an dem gemeinsam geführten Unternehmen halten. Obendrein bekommen die US-Amerikaner rund 3 Milliarden Pfund in bar. Nach Abschluss der Transaktion wird Walmart maximal 29,9 Prozent der Stimmrechte an dem Unternehmen halten.

Wenn die Wettbewerbshüter zustimmen, entsteht ein neuer Lebensmittelgigant, der es beiden Seiten leichter machen wird, sich am Markt gegen Tesco und die zunehmend populären Discounter Aldi und Lidl zu behaupten. Branchenmanager bezeichnen das britische Supermarktgeschäft gerne als das härteste weltweit. Erst im März hatte Tesco für 3,7 Milliarden Pfund Bookers übernommen und war damit zum größten Lebensmittelhändler des Landes aufgestiegen.

Walmart betreibt in Großbritannien etwa 600 Asda-Märkte - es ist nach Umsatz das größte Auslandsgeschäft des US-Konzerns. Walmart hatte Asda 1999 für rund 10,8 Milliarden Dollar übernommen. Die bislang größte Auslandsakquisition unterstrich damals die Ambitionen, das Auslandsgeschäft zu verdoppeln.

Fusioniert werden Sainsbury-Asda nach den jüngsten Daten von Kantar Worldpanel an Tesco vorbeiziehen. Das Marktforschungsunternehmen sieht den Marktanteil von Tesco bei 27,6 Prozent, während die beiden Wettbewerber auf 31,9 Prozent kommen. Die deutschen Discounter Lidl und Aldi kommen demnach gemeinsam auf 12,6 Prozent.

Die Analysten von Bernstein bezeichnen die geplante Fusion als "kühnes Wagnis" mit mit Blick auf die Wettbewerbshüter von der Competition and Markets Authority (CMA). Bernstein schätzt, dass die beiden nach den Regeln der Behörde etwa 8 Prozent der Filialen aufgeben müssen, womit die Fusion 2020 bis 2021 wertschaffend sein würde.

Allerdings gilt dies laut Bernstein nur, wenn es gelänge, die CMA davon zu überzeugen, kleinere Discounter in ihre lokalen Wettbewerbsparameter einzubeziehen. Sollte die Behörde dagegen bei ihren alten Regeln bleiben, könnte Sainsbury-Asda gezwungen werden, bis zu 15 Prozent aller Filialen aufzugeben. Ab 13 Prozent wäre die Fusion nicht mehr wertschaffend, rechnet Bernstein vor.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/rio/kla

(END) Dow Jones Newswires

April 30, 2018 03:01 ET (07:01 GMT)

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