16.02.2014 15:33:32

VW-Konzernbetriebsrat hält an Chattanooga-Plänen fest

   Der VW-Konzernbetriebsrat will bereits in den kommenden zwei Wochen trotz der Abstimmungsergebnisse die Schaffung eines Betriebsrats im US-Werk Chattanooga weiter vorantreiben. Die Beschäftigten im Werk Chattanooga von Volkswagen hatten zuvor mehrheitlich gegen einen Betriebsrat gestimmt. Gegen einen Betriebsrat nach deutschem Vorbild votierten 712 Beschäftigte, dafür stimmten 626.

   "Es ist uns gelungen, hochspezialisierte US-amerikanische Arbeitsrechtsexperten für uns zu gewinnen, mit denen wir in den nächsten zwei Wochen die Beratungen aufnehmen, um weitere Schritte zu definieren", erklärte der Generalsekretär des VW-Konzernbetriebsrats, Gunnar Kilian. Gemeinsam mit Frank Patta, Generalsekretär des Welt-Konzernbetriebsrats von Volkswagen, werde er zu den Beratungen in die USA fliegen.

   Das Wahlergebnis in den USA respektiere der Konzernbetriebsrat ebenso wie das Unternehmen. "Wir freuen uns, dass unsere Kollegen in den USA so zahlreich an den Wahlen teilgenommen haben. Wir haben immer betont, dass die Gewerkschaftsfrage in den Händen der Belegschaft in Chattanooga liegt", so Kilian weiter und fügte an, an dem Ziel der Einrichtung eines Betriebsrats in Chattanooga verändere der Wahlausgang allerdings nichts, denn man wisse aus vielen Gesprächen mit Kollegen in Chattanooga, dass das Interesse an der Einrichtung einer betrieblichen Arbeitnehmervertretung bei den Beschäftigten groß sei.

   Die Belegschaft in Chattanooga konnte darüber abstimmen, ob sie von der Gewerkschaft UAW bei Tarifverhandlungen vertreten werden sollen und damit einen Betriebsrat nach deutschem Vorbild einrichten wollen. Die viel diskutierte Abstimmung sollte endlich einen monatelangen Streit beenden. Für die Gewerkschaft UAW ist das Votum gegen einen Betriebsrat eine herbe Niederlage. Die UAW hatte gehofft, mit dem Betriebsrat einen Fuß in die Tür zum Südosten der USA zu erhalten. Dort wurden in den vergangenen zwanzig Jahren rund 20 Auto-Werke gebaut, ohne dass die Gewerkschaft hier nennenswert Einfluss nehmen konnte.

   Volkswagen arbeitet in Tennessee mit der UAW zusammen, weil der Konzern - wie in vielen Teilen der Welt auch - einen Betriebsrat installiert haben möchte. Ein solcher Betriebsrat ist nach US-Arbeitsrecht aber fast nur unter Einbeziehung einer Gewerkschaft möglich. Die meisten Unternehmen der US-Autobranche wollen die UAW im Gegensatz zu VW lieber draußen halten.

   Volkswagen hatte das 1 Milliarde US-Dollar teure Werk 2011 eröffnet. Der Standort Tennessee wurde wohl auch wegen der rechtlichen Situation gewählt. Denn Tennessee ist ein sogenannter "Right-to-work"-Staat. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer nicht gezwungen sind, sich als Bedingung für eine Beschäftigung einer Gewerkschaft anzuschließen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   February 16, 2014 09:03 ET (14:03 GMT)

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