01.10.2022 21:03:00

Vorerst kein Gastransit nach Italien - Österreich-Belieferung intakt

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Seit Samstag fließt kein russisches Gas mehr über Österreich nach Italien. Die Belieferung Österreichs ist davon nicht betroffen, teilte am Nachmittag das Klimaministerium mit. Auslöser für den Transitstopp nach Italien seien neue Bestimmungen in Österreich, die von der russischen Gazprom nicht umgesetzt worden seien. Auch für Italien sind die Auswirkungen im Augenblick nicht gravierend, da jüngst schon mehr Gas von Italien nach Österreich geflossen ist als umgekehrt.

Der italienische Versorger Eni teilte am Samstagabend mit, dass es auch am Sonntag keine Lieferungen geben werde. Man erwarte, dass die Situation noch bis Montag gleich bleiben werde, hieß es in einer Mitteilung. Die Lieferung sei nicht möglich, "weil Gazprom nicht in der Lage ist, Gas durch Österreich zu transferieren", so Eni.

Mit 1. Oktober beginnt das neue "Gasjahr" und mit diesem Stichtag gilt in Österreich eine neue Marktordnung. Die aus diesem Anlass nötigen vertraglichen Änderungen seien von der Gazprom nicht unterzeichnet worden, so das Klimaministerium in seiner Aussendung, daher konnte kein Gas durch Österreich fließen. In einer Aussendung weist auch Gazprom auf die regulatorischen Änderungen in Österreich als Ursache der Probleme hin und meint, dass sich "der österreichische Gasnetzbetreiber geweigert hat, die Transportnominierungen zu bestätigen". Die österreichische Behörde E-Control sagte auf APA-Anfrage, dass die Änderungen schon sehr lange bekannt gewesen seien. Alle Seiten versichern, dass an einer Lösung der Probleme gearbeitet werde.

Bereits zuvor hatte Eni mitgeteilt, dass die russischen Gaslieferungen an das Mittelmeerland vorerst eingestellt worden seien. Das russische Gas kommt normalerweise am italienisch-österreichischen Grenzort Tarvisio (Tarvis) in Italien an und wird von dort verteilt. Österreichische Experten halten aber fest, dass schon seit einer Woche regelmäßig mehr Gas aus Italien nach Österreich fließe als über Österreich nach Italien. Zuletzt sei algerisches Gas in Italien günstiger gewesen als russisches.

Für Österreich bedeutet die neue Lage aktuell eine bessere Versorgung. Einerseits kommt derzeit Gas aus Italien nach Österreich. Andererseits bleibt von dem aus Russland im Verteilerknoten Baumgarten (Niederösterreich) angelieferten Gas ein größerer Anteil im Land. Die OMV habe heute deutlich mehr Mengen erhalten als zuletzt, sagte OMV-Sprecher Andreas Rinofner am Samstag auf Anfrage der APA. Wie es am morgigen Sonntag weitergeht, könne man noch nicht sagen.

Das Klimaministerium versicherte am Samstag einmal mehr, die Versorgungssicherheit Österreichs sei gesichert. Die Gasspeicher seien derzeit zu 78,82 Prozent gefüllt (rund 75 TWh). Allerdings ist nur ein Teil des in Österreich eingelagerten Gases auch für den heimischen Markt vorgesehen. Österreich hat überdurchschnittlich große Gasspeicher, die auch für Kunden in anderen Ländern genutzt werden.

vos/tsk

ISIN IT0003132476 WEB http://www.eni.com/ http://www.gazprom.com/

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