Volkswagen und IG Metall vertagen Tarifverhandlungen

   HANNOVER (AFP)--Die Gewerkschaft IG Metall und Volkswagen haben ihre Verhandlungen über einen Haustarifvertrag vertagt. Der Autobauer habe die Chance "klar verpasst", sich von anderen Arbeitgebern der Branche positiv abzuheben, sagte Hartmut Meine, Verhandlungsführer der Gewerkschaft, am Mittwoch in Hannover. Die beiden Parteien verhandeln einen Haustarifvertrag für rund 115.000 Beschäftigte der Volkswagen AG und der Financial Services AG, die sich um die Finanzdienstleistungen von Volkswagen kümmert.

   Wie in ihren Flächentarifverhandlungen fordert die IG Metall für die Beschäftigten bei Volkswagen 5,5 Prozent mehr Lohn. Außerdem verlangt die Gewerkschaft die tarifliche Absicherung von 1.400 Ausbildungsplätzen des Konzerns. Volkswagen stehe "trotz einiger Herausforderungen" hervorragend da und könne durch den schwachen Euro zudem mit einem Anstieg der Exporte rechnen, begründete Meine die Forderungen. Um die Tarifverhandlungen zu beenden, müsse Volkswagen nun in "konstruktive Verhandlungen" eintreten und ein Angebot auf den Tisch legen.

   Volkswagen-Verhandlungsführer Martin Rosik forderte dagegen "einen maßvollen Abschluss". In vielen Ländern wie Russland, Brasilien oder Argentinien wachse die "wirtschaftliche Instabilität". Auch auf dem "Heimatmarkt" in Europa habe Volkswagen mit Problemen zu kämpfen; zugleich seien weitere Investitionen in "Zukunftstechnologien" notwendig, so Rosik. IG Metall und Volkswagen wollen die Verhandlungen am 12. Februar wieder aufnehmen.

   DJG/brb

   February 04, 2015 10:09 ET (15:09 GMT)- - 10 09 AM EST 02-04-15