27.01.2023 18:22:40

USA/Konjunkturdaten stimmen verhalten optimistisch

Nach den Vortagesaufschlägen agieren Anleger an der Wall Street am Freitag wieder vorsichtiger. Die Stimmung ist gleichwohl verhalten positiv, nachdem Konjunkturdaten einen neuerlichen Beweis dafür geliefert haben, dass sich die Inflation abschwächt. Schwache Geschäftszahlen und ein pessimistischer Ausblick von Intel schüren auf der anderen Seite jedoch Rezessionssorgen. Der Dow-Jones-Index steigt am Mittag (Ortszeit New York) um 0,2 Prozent auf 34.008 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 0,3 bzw 0,7 Prozent.

Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator) stieg im Dezember in der Kernrate erwartungsgemäß weniger stark als im November. Allerdings reduzierten die US-Verbraucher ihre Ausgaben im Dezember abermals und etwas stärker als angenommen, was darauf hindeuten könnte, dass eine wichtige Säule der US-Wirtschaft schwächelt. Auf der anderen Seite zeugt ein von der Universität Michigan erhobener Index davon, dass sich die Stimmung der Verbraucher im Januar überraschend deutlich aufgehellt hat.

Intel mit herber Enttäuschung

Nicht zu Käufen lädt die Entwicklung bei Intel ein. Mit einem Kurseinbruch von 6,8 Prozent reagieren die Titel auf die Geschäftszahlen des Chipriesen. Dieser ist im vierten Quartal 2022 infolge des schrumpfenden Marktes für Personal Computer in die roten Zahlen gerutscht. Zudem wird Intel voraussichtlich auch das erste Quartal mit einem Verlust abschließen. Bereinigt schnitt Intel zwar noch positiv ab, aber dennoch deutlich unter Marktkonsens.

American Express steigen dagegen um 10,4 Prozent. Belastet von höheren Rücklagen für mögliche Kreditverluste hat die Kreditkartengesellschaft im vierten Quartal weniger verdient und auch die Erwartungen verfehlt. Für das laufende Jahr rechnet American Express aber mit einem Einnahmeplus von 15 bis 17 Prozent, die Ergebnisprognose schlägt die Analystenschätzungen.

Der Ölkonzern Chevron hat im vergangenen Jahr von den anziehenden Ölpreisen profitiert, das Unternehmen erzielte 2022 einen Rekordgewinn. Im vierten Quartal blieb das Ergebnis allerdings hinter den Erwartungen zurück, der Kurs ermäßigt sich um 4,1 Prozent. Die Titel hatten am Donnerstag fast 5 Prozent gewonnen, nachdem das Unternehmen einen Aktienrückkauf im Volumen von 75 Milliarden Dollar und eine Dividendenerhöhung angekündigt hatte.

KLA, ein Ausrüster der Halbleiterindustrie, lieferte unter den Konsensschätzungen liegende Quartalszahlen ab. Der Kurs rutscht um 5,1 Prozent ab. Hasbro sinken um 7 Prozent. Der Spielwaren- und Unterhaltungskonzern schrumpft seine Belegschaft weltweit um 15 Prozent. Zugleich hat Hasbro enttäuschende und schlechter als erwartet ausgefallene Quartalszahlen gemeldet. Ein Anstieg des Reiseverkehrs hat dem Kreditkartenanbieter Visa zu einem besseren ersten Geschäftsquartal verholfen als erwartet. Der Kurs verbessert sich um 2,4 Prozent.

Renditen steigen mit anstehenden Zinserhöhungen

Der im Rahmen der persönlichen Einkommen und Ausgaben veröffentlichte PCE-Preisindex hat in der Kernrate exakt die Markterwartungen getroffen - gleichwohl ist er gestiegen und drückt die Notierungen der Staatsanleihen etwas. Auch die als sicher geltenden Zinserhöhungen von Fed und EZB in der kommenden Woche lasten auf den Kursen. Im Gegenzug steigen die Renditen. Ein Überschießen des wichtigen Inflationsbarometers hätte den Rentenmarkt aber stärker unter Druck gesetzt.

Steigende Marktzinsen ziehen den Dollar leicht nach oben, der Dollarindex gewinnt 0,2 Prozent. Am Ölmarkt treten wieder Konjunktursorgen in den Vordergrund und lassen die Preise deutlicher nachgeben.

NEW YORK (Dow Jones)

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