20.05.2015 20:58:45

US-Währungshüter weiter uneins über Zeitpunkt von Zinserhöhung

   Von Jon Hilsenrath

   WASHINGTON (Dow Jones)--Die Meinungen der US-Währungshüter über eine Zinsanhebung gehen weiter auseinander. Eine Zinserhöhung im Juni könne nicht vollständig ausgeschlossen werden, gleichwohl hätten die jüngsten schwachen US-Konjunkturdaten die Unsicherheiten für die weitere Entwicklung der Wirtschaft in den USA erhöht, wie aus dem Protokoll der Ratssitzung vom 28. und 29. April hervorgeht.

   Vor einer Zinserhöhung muss sich abzeichnen, dass sich die konjunkturelle Erholung auf einem guten Weg befindet, die Arbeitslosigkeit weiter zurückgeht und die Inflation sich dem Fed-Ziel von 2 Prozent nähert, heißt es in dem Protokoll weiter. Risiken sehen die Währungshüter um US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen allerdings auch durch die konjunkturelle Abschwächung in China und die weiter nicht gelöste Griechenland-Krise.

   "Viele Teilnehmer halten es für unwahrscheinlich, dass die bis Juni zur Verfügung stehenden Konjunkturdaten eine Anhebung der Zinsen rechtfertigen werden, wollen einen solchen Schritt aber nicht generell ausschließen", heißt es. Viele Fed-Offizielle waren davon ausgegangen, dass es im Juni zu einer Zinserhöhung kommen könnte. Doch der strenge Winter hatte dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im ersten Quartal wuchs die US-Wirtschaft lediglich um 0,2 Prozent und viele Marktteilnehmer rechnen sogar noch mit einer Abwärtsrevision dieser Daten. Und auch der Start in das zweite Quartal fiel lediglich gemischt aus.

   Die Fed bleibt damit trotz der schwächelnden US-Wirtschaft auf ihrem Weg zur Zinswende. Der genaue Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung nach der globalen Finanzkrise ist aber weiter nicht genau absehbar. Bei der Sitzung im April ließen die Währungshüter unter dem Vorsitz von Fed-Chefin Janet Yellen den Zeitpunkt für die geplante Zinswende offen.

   Die Augen der Beobachter sind nun auf den 17. September gerichtet. Eine Zinserhöhung im Juni scheint wegen der Wachstumsschwäche nicht besonders wahrscheinlich, beim Treffen im Juli ist keine anschließende Pressekonferenz geplant und im August findet kein Treffen statt. Inzwischen halten es manche Experten auch für möglich, dass die Zinswende erst 2016 kommt.

   (Mitarbeit: Andreas Plecko)

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/ros/Jhe

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   May 20, 2015 14:28 ET (18:28 GMT)

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