27.03.2025 13:32:00

US-Autozölle - Negative Effekte für Austro-Produktion befürchtet

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Die von den USA angekündigten Sonderzölle auf Autos nähren Sorgen um die Auto-Zulieferindustrie in Österreich. Angesichts der aktuellen Lage seien diese "besonders bedrohlich", so Hansjörg Tutner, Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes der Fahrzeugindustrie in der Wirtschaftskammer (WKÖ). Auch Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr erwartet eine negative Auswirkung auf die heimische Produktion.

"Dass solche Strafzölle ausgerechnet an einem Wendepunkt für die Mobilitätsbranche und angesichts des verschärften globalen Wettbewerbs etwa mit China kommen sollen, macht sie besonders bedrohlich", so Tutner in einer Aussendung am Donnerstag. "Es wäre wichtig, dass die EU und die USA im Dialog rasch eine Lösung finden, um Zölle und andere negative Folgen eines Handelskonfliktes zu vermeiden", so der Branchenvertreter.

Felbermayr: EU muss "Drohungen wahr machen"

Die US-Autozölle seien "schlecht" für die deutsche Autoindustrie und die stark von Deutschland abhängige österreichische Auto-Zulieferindustrie, sagte Felbermayr am Donnerstag bei der Konjunkturprognose-Pressekonferenz in einer ersten Einschätzung. Die Europäische Union (EU) müsse in Reaktion auf die US-Autozölle nun "die Drohungen wahr machen", etwa im Digitalbereich, so der Wirtschaftsforscher. "Wenn man nichts tut, dann macht man es den Zollkriegern weltweit sehr leicht."

"Die Europäische Union muss in der aktuellen Lage geschlossen, stark und entschlossen reagieren", fordert die NEOS-Europaabgeordnete Anna Stürgkh. Andererseits müsse man "alles daran setzen, auf Provokationen nicht mit Eskalation zu antworten, sondern mit einer klaren, strategischen Linie (...)."

Die neue Regelung sieht Zölle in Höhe von 25 (bisher: 2,5) Prozent auf alle nicht in den USA gefertigten Autos vor. Trump zufolge wird die Maßnahme dazu führen, dass Autohersteller ihre Werke in den USA bauen. Trump hatte in der Vergangenheit die bestehenden EU-Zölle auf Kfz-Produkte kritisiert und eigene Zölle in Aussicht gestellt.

Die bekanntesten Namen der heimischen Zuliefererindustrie sind Magna Steyr (Graz), BMW Motoren (Steyr), Pierer Mobility (Wels) oder AVL List (Graz). Nach Eigenangaben erwirtschaftete die Auto-Zulieferindustrie im Jahr 2024 einen Produktionswert von 28,5 Mrd. Euro, 81.700 Jobs entfallen direkt auf die Branche. Österreich ist nicht nur ein Autozulieferer, es beheimatet mit der Porsche Holding in Salzburg auch die Vertriebsschiene des VW-Konzerns in Österreich und Südosteuropa.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0452-25, 88 x 82 mm) spo/tpo/cri

WEB https://www.wifo.ac.at/

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