UPDATE: VW trotz guter Verkaufszahlen 2009 mit Gewinneinbruch

Von Katharina Becker Dow Jones NEWSWIRES WOLFSBURG (Dow Jones)--Die Volkswagen AG konnte zwar als Profiteur der Abwrackprämien im vergangenen Jahr mit guten Verkaufszahlen glänzen. Unter dem Strich brach der Gewinn von Europas größtem Automobilbauer dennoch im Vergleich zum Vorjahr um rund 80% auf 960 Mio EUR ein, wie die Wolfsburger am Freitag nach einer Sitzung des Aufsichtsrates mitteilten.

   Die Abwrackprämie hatte der Wirtschaftsflaute zum Trotz VW im vergangenen Jahr einen neuen Verkaufsrekord beschert. Mit 6,29 Mio abgesetzten Golf, Polo, Passat, Audi, Skoda und Co übertrafen die Wolfsburger den Vorjahreswert um 1,1%. Damit kam Volkswagen seinem Ziel, Toyota bis 2018 an der Weltspitze zu überholen, ein Stück näher. Im laufenden Jahr will die weltweite Nummer drei dank zahlreicher neuer Modelle erneut mehr Autos verkaufen, erklärte der DAX-Konzern.

   Die staatlichen Verschrottungsboni kurbelten im vergangenen Jahr jedoch vor allem die Verkäufe günstigerer und weniger profitabler Kleinwagen wie VW Polo, Seat Ibiza oder Skoda Fabia an. Von Januar bis Dezember nahm VW den Angaben zufolge 105,2 Mrd EUR ein. Damit blieb der Umsatz erwartungsgemäß 7,6% unter dem des Vorjahres. Im laufenden Jahr strebt Volkswagen wieder höhere Einnahmen an.

   Operativ schrieb Volkswagen anders als viele Wettbewerber 2009 dennoch weiter schwarze Zahlen. Dabei schlugen sich die Wolfsburger mit einem Minus von 71% im Vergleich zum Vorjahr auf 1,9 Mrd EUR jedoch schlechter als erwartet. Analysten hatten hier mit 2,1 Mrd EUR gerechnet. 2010 soll hier wieder ein höherer Betriebsgewinn stehen.

   Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage schafften es die Wolfsburger, die Geldreserven im Automobilgeschäft 2009 weiter aufzustocken. Die Netto-Liquidität stieg den Angaben zufolge auf 10,6 Mrd von 8,0 Mrd EUR im Vorjahr.

   Die Aktionäre, allen voran die Eigentümerfamilien des Stuttgarter Sportwagenbauers Porsche, das Land Niedersachsen und das Emirat Katar, müssen sich wohl mit einer kleineren Dividende begnügen. Der VW-Vorstand will den Aktionärsbonus um jeweils 33 Cent auf 1,60 EUR pro Stammaktie und 1,66 EUR je Vorzugsaktie kürzen.

   Am Aktienmarkt wurden die Zahlen mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Nach einem deutlichen Einbruch machte die Vorzugsaktie wieder kräftig Boden gut und notierte gegen 16.00 Uhr 0,6% im Minus bei 60,20 EUR. Die detaillierten Ergebnisse will Volkswagen am 11. März vorlegen.

Webseite: www.volkswagenag.com

-Von Katharina Becker, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 112, katharina.becker@dowjones.com DJN/kat/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   February 26, 2010 10:23 ET (15:23 GMT)

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