07.09.2017 19:57:43

UPDATE/VW-Chef schiebt Restrukturierung nicht auf die lange Bank

   --Gerüchte über Fiat Chrysler nennt Müller "Spekulation"

   --VW offen für Zu- und Verkäufe

   --Verkäufe liegen nicht auf Eis

   (NEU: Weitere Aussagen von Müller)

   Von William Boston

   WOLFSBURG (Dow Jones)--Volkswagen arbeitet aktiv an Zu- und Verkäufen. Das stellte Vorstandschef Matthias Müller in einem Interview mit dem Wall Street Journal klar und widersprach damit Gerüchten, nach denen der Konzern geplante Restrukturierungsmaßnahmen ausgesetzt hat.

   VW sei offen für Gespräche sowohl über Zu- als auch über Verkäufe, sagte Müller in Wolfsburg. Ein neues Team arbeite am Verkauf mehrerer Bereiche, die nicht länger zum Kerngeschäft des Konzerns gezählt werden. Diese könnten bis zu 20 Prozent des Jahresumsatzes von Volkswagen ausmachen.

   Er lehnte eine Stellungnahme zu kolportierten Verhandlungen über eine Allianz mit Fiat Chrysler zur Entwicklung leichter Nutzfahrzuge ab. Er sagte aber, der Konzern führe mittlerweile regelmäßig Gespräche mit vielen Herstellern. Es sei aber unwahrscheinlich, dass Volkswagen an einer Fusion mit einem anderen Massenhersteller beteiligt sein wird. Fiat Chryslers CEO Sergio Marchionne spricht seit zwei Jahren von einer Konsolidierung der großen Autobauer.

   VW sei ein großes Unternehmen und habe kein Interesse, übermäßig groß zu werden. Man habe zur Kenntnis genommen, dass es viel Spekulation um Fiat Chrysler gegeben hat, aber das sei eben nur Spekulation und nichts mehr, so Müller.

   Mit Blick auf eine Allianz sagte Müller: "Wenn wir sagen, wir reden mit Fiat, dann reden wir auch mit fünf oder sechs anderen Unternehmen, um zu schauen, wie wir unser Geschäft optimieren können", so der Manager. Der Unterschied zu früher sei, dass Volkswagen nun bereit sei, solche Sondierungsgespräche zu führen.

Ducati-Verkauf hakt Der potenzielle Verkauf von Ducati ist auf großes Interesse gestoßen. Aber die Gespräche gerieten ins Stocken, nachdem Arbeitnehmervertreter von Volkswagen einen Verkauf ablehnten. Deshalb wurde gemutmaßt, dass das ganze Programm zum Verkauf von Unternehmensteilen ruht, wenn es schon nicht gelingt, Ducati zu verkaufen.

   Müller geht nach eigener Aussage nicht davon aus, dass die Arbeitnehmervertreter die Ducati-Gespräche blockieren. Es gehe hier um eine größere strategische Debatte, die Zeit erfordere, insbesondere in einem Konzern, in dem sowohl die IG Metall als auch das Land Niedersachsen ein Wörtchen mitzureden haben. "Die Liste (der Asset-Verkäufe) liegt nicht auf Eis", sagte Müller. "Aber wir lassen uns von keinem vorschreiben, welche Entscheidungen wir zu treffen haben."

   Einige Investoren und Analysten drängen Volkswagen zu weitreichenderen Maßnahmen als nur den Verkauf von Randgeschäften wie Ducati. Ermutigt von der erfolgreichen Ferrari-Abspaltung durch Fiat Chrysler fordern einige Investoren Müller auf, Töchter wie Porsche, Audi oder Volkswagen Trucks abzuspalten.

   "Natürlich sprechen wir über diese Dinge", sagte Müller, lehnte aber ab, dies weiter auszuführen. Man lasse sich von der öffentlichen Diskussion nicht ablenken.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   September 07, 2017 13:27 ET (17:27 GMT)

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