21.02.2014 20:51:35

UPDATE: Volkswagen schafft 2013 operatives Gewinnplus

   -- VW will Dividende deutlich erhöhen

   -- Ausblick auf 2014 vorsichtig

   (NEU: weitere Details, Hintergrund, Einordnung)

   Von Nico Schmidt

   Europas größter Autobauer Volkswagen hat im vergangenen Jahr trotz schwieriger Bedingungen den operativen Gewinn gesteigert. Die Niedersachen verdienten sogar mehr denn je zuvor und übertrafen ihre eigene Prognose. Den Aktionären will VW daher eine deutlich höhere Dividende zahlen. Vorsichtig geben sich die Wolfsburger aber beim Ausblick.

   Das Marktumfeld sei weiter schwierig und der Wettbewerb intensiv, begründete Volkswagen die Prognose. Die Auslieferungen sollen im Vergleich zum Vorjahr moderat steigen und der Umsatz soll sich in einer Bandbreite von 3 Prozent um den Vorjahreswert bewegen. Bei der operativen Rendite rechnet VW mit einem Wert von 5,5 bis 6,5 Prozent.

   Damit lassen sich die Wolfsburger sowohl nach oben als auch nach unten etwas Luft. Im vergangenen Jahr lag die Rendite bei knapp unter 6 Prozent. Angesichts der zum Teil widrigen Umstände ist das aber alles andere als schlecht. VW steigerte das operative Ergebnis auf rund 11,7 Milliarden nach 11,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Umsatz legte dank gestiegener Verkäufe um gut 2 Prozent auf etwa 197 Milliarden Euro zu.

   Vor und nach Steuern sieht das Bild dagegen ganz anders aus - die Ergebnisse brachen um jeweils mehr als die Hälfte auf rund 12,4 beziehungsweise 9,1 Milliarden Euro ein. Milliardenschwere Bewertungseffekte im Zusammenhang mit der Porsche-Übernahme hatten das Ergebnis vergangenes Jahr künstlich aufgebläht.

   Dank der guten operativen Entwicklung können sich die Aktionäre über eine höhere Ausschüttung freuen. Die Dividende soll auf 4 Euro je Stamm- und 4,06 Euro je Vorzugsaktie steigen. Im Vorjahr waren es jeweils 50 Cent weniger gewesen.

   Volkswagen selbst hatte sich für 2013 vorgenommen, den Umsatz mit den Verkäufen zu steigern und das operative Ergebnis auf dem Vorjahresniveau zu halten. Dass beim Gewinn eine Verschnaufpause erwartet wurde, hatte gute Gründe: Horrende Investitionen in neue Produkte, Werke und Technologien sowie das schwierige Marktumfeld vor allem in Europa hatten die Ertragslage der Niedersachsen vor allem im ersten Halbjahr gebremst. In der zweiten Jahreshälfte ging es dann allerdings wieder deutlich aufwärts.

   Beim Absatz lief es das ganze Jahr über rund für das Imperium mit seinen 12 Marken. Konzernweit brachte Volkswagen dank großer Zuwächse in China 9,73 Millionen Fahrzeuge an die Kunden in aller Welt - ein Plus von rund 5 Prozent - und überholte damit General Motors. Vor allem die Oberklasse-Tochter Audi und die Sportwagenschmiede Porsche sorgten für den deutlichen Zuwachs.

   Mit den vorgelegten Jahreszahlen schlug sich Volkswagen im internationalen Vergleich einmal mehr gut. Europäische Volumenkonkurrenten wie PSA Peugeot-Citroen schrieben im vergangenen Jahr nämlich erneut rote Zahlen. Allerdings sank der Verlust der Franzosen im Auto-Geschäft 2013 um eine halbe auf gut 1 Milliarde Euro. General Motors musste aufgrund von Schwierigkeiten in Europa und Südamerika einen Rückgang des operativen Gewinns um etwa zehn Prozent auf knapp 8 Milliarden US-Dollar hinnehmen. Auch bei Mercedes-Benz schrumpfte das Ergebnis in dieser Größenordnung.

   Eine Klasse für sich ist dagegen Toyota. Die Japaner erhöhten erst unlängst ihre Prognose für den operativen Gewinn im Geschäftsjahr 2013/14, nachdem sich das Ergebnis im dritten Quartal verfünffacht hatte. Nun erwartet der Branchenprimus 2,4 Billionen Yen und damit umgerechnet mehr als 17 Milliarden Euro. Toyota profitierte dabei allerdings nicht nur von den gefragten Autos sondern auch massiv vom schwachen Yen.

   Auch bei den Absatzzahlen sieht es für die Japaner gut aus: Sie schafften 2013 rund 9,98 Millionen Verkäufe und wollen in diesem Jahr als erster Hersteller überhaupt die magische 10-Millionen-Marke knacken. Bis 2018 will VW dann die weltweite Nummer eins sein.

   Mitarbeit: Markus Klausen

   Kontakt zum Autor: nico.schmidt@wsj.com

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   February 21, 2014 14:20 ET (19:20 GMT)

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