25.09.2019 16:46:44

UPDATE/Übernahmekampf um Osram geht in die nächste Runde

--Osram bekommt weiteres indikatives Angebot

--Bain findet mit Advent neuen Partner

--Beide wollen "bedeutenden Aufschlag" auf den von AMS gebotenen Preis zahlen

(NEU: Weitere Details, Marktreaktion)

Von Olaf Ridder

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Übernahmekampf um den Lichtkonzern Osram geht in eine nächste Runde. Der US-Finanzinvestor Bain Capital plant eine weitere Offerte - diesmal gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft Advent International. Osram habe von beiden Investoren ein indikatives Angebot bekommen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens weiter. Dabei wollen sie einen "bedeutenden Aufschlag" gegenüber dem vom österreichischen Sensorhersteller AMS gebotenen Preis von 38,50 Euro je Aktie zahlen. Vor diesem Hintergrund legte die Osram-Aktie bis auf 39,30 Euro zu.

Bain und Advent würden in den nächsten Wochen die Bücher prüfen und eine Finanzierung auf den Weg bringen, erklärte Osram. Auch wenn nicht sicher ist, ob es zu dem höheren Angebot kommt, hält es der Vorstand von Osram "im Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre für geboten", dem Konsortium eine Chance zu geben, "sein potenzielles Angebot kurzfristig zu konkretisieren".

Bain hatte im Sommer nach langem Ringen mit den Banken schon einmal ein Angebot abgegeben - damals zusammen mit Carlyle. Im Juli war den Finanzinvestoren allerdings AMS in die Quere gekommen. Der Osram-Wettbewerber aus der Steiermark stach beide mit einem um 10 Prozent höheren Gebot aus. Während die Finanzinvestoren Osram in seiner bisherigen Form erhalten wollen, will sich AMS den Münchner Traditionskonzern einverleiben und dabei hohe Synergien heben. Die Arbeitnehmer fürchten massiven Stellenabbau und laufen deshalb gegen AMS Sturm.

Auch bei der Osram-Führung ist man mit AMS als Käufer alles andere als einverstanden. Nur zähneknirschend gab es vergangene Woche aus der Konzernzentrale eine Empfehlung für die Aktionäre, das Angebot unter finanziellen Gesichtspunkten anzunehmen. Glücklicher ist Osram jetzt mit der Aussicht auf ein Gebot von Bain und Advent. Beide hätten versprochen, ihr Angebot nicht nur mit Blick auf den Preis, sondern auch bei "Strategie und Wachstumsperspektiven von Osram überlegen zu gestalten", hieß es in einer Pressemitteilung.

Ob die Finanzinvestoren noch zum Zuge kommen, hängt jetzt aber zunächst an den Anteilseignern selbst. Die Annahmefrist von AMS endet nämlich am Dienstag nächster Woche. Gut eine Woche vor dem Termin (Montag um 18 Uhr) verfügte AMS über 6,2 Prozent aller Osram-Aktien. Damit sind die Österreicher von ihrer bereits gesenkten Mindestannahmeschwelle von 62,5 Prozent noch weit entfernt. Wie die Osram-Aktionäre auf die bloße Aussicht auf ein besseres Angebot reagieren, ist derzeit unklar.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/kla

(END) Dow Jones Newswires

September 25, 2019 10:47 ET (14:47 GMT)

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