17.02.2016 10:31:46
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UPDATE/RWE streicht Dividende und rechnet 2016 mit Gewinnrückgang
--für Stammaktien soll keine, je Vorzugsaktie 0,13 Euro Dividende gezahlt werden
--RWE schreibt 2,1 Milliarden Euro auf deutsche und britische Kraftwerke ab
--Konzern erwartet 2016 weitere Gewinnrückgänge
(NEU: Prognose 2016)
Von Stefanie Haxel
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energiekonzern RWE will für das vergangenen Jahr keine Dividende auf seine Stammaktien zahlen und je Vorzugsaktie nur einen Cent-Betrag ausschütten. Vor dem Hintergrund der weiter verschlechterten Ertragsperspektiven in der konventionellen Stromerzeugung soll damit die Finanzkraft des Unternehmens gestärkt werden, teilte die RWE AG mit. Der am 20. April stattfindenden Hauptversammlung werde der Vorstand je Vorzugsaktie eine Dividende von 0,13 Euro und die Aussetzung der Dividende für Stammaktien vorschlagen. Im Vorjahr betrug die Dividende 1 Euro je Vorzugs- bzw. Stammaktie.
Der Kurs der RWE-Stammaktie brach nach der Ankündigung um fast 10 Prozent ein. Ein Händler bezeichnete den Verzicht auf die Dividende als "verheerendes Signal". "Dass die Stammaktionäre von RWE weniger erhalten würden als früher, war natürlich allen am Markt klar", sagte er. "Aber gar keine Dividende, das ist bitter". Die Erwartungen hatten bei 50 bis 60 Euro-Cent je Stammaktie gelegen.
Jetzt würden am Aktienmarkt natürlich auch die Erwartungen für die nächsten Jahre zumindest gesenkt, sagte ein anderer Händler. Laut einer von RWE selbst durchgeführten Umfrage liegt die höchste Dividendenprognose eines Analysten für 2015 bei 1 Euro und die niedrigste bei null Euro. Befragt wurden laut RWE 21 Analysten. Zu den vom Dividendenausfall betroffenen Aktionären zählen die in der RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG gebündelten kommunalen Aktionäre mit einem Anteil von 15 Prozent. Blackrock und Mondrian Investment halten jeweils 3 Prozent an RWE.
Die operativen Ziele für das vergangene Jahr hat RWE derweil erreicht, wie der Konzern separat mitteilte. Nach vorläufigen, noch nicht testierten Jahresabschlusszahlen erzielte der Konzern ein betriebliches Ergebnis von 3,8 Milliarden Euro und ein bereinigtes Nettoergebnis von 1,1 Milliarden Euro.
Die Werte liegen innerhalb der prognostizierten Bandbreiten. RWE hatte ein Betriebsergebnis von 3,6 bis 3,9 Milliarden Euro und ein bereinigtes Nettoergebnis von 1,1 bis 1,3 in Aussicht gestellt.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) war mit 7,0 Milliarden Euro deutlich höher als die geplanten bis zu 6,4 Milliarden Euro, was aber auf Sondereffekte zurückzuführen sei. Die operative Ertragslage habe sich insgesamt verschlechtert und der fortgesetzte Preisverfall im Stromgroßhandel führte zu einer Erosion der Kraftwerksmargen. Dies veranlasste RWE zu einer Wertberichtigung von 2,1 Milliarden Euro auf deutsche und britische Kraftwerke. Außerdem mussten latente Steuern in Hohe von 0,9 Milliarden Euro erfolgswirksam abgeschrieben werden. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 0,2 Milliarden Euro.
Für das Jahr 2016 erwartet RWE einen Rückgang des EBITDA auf 5,2 bis 5,5 Milliarden Euro, des betrieblichen Konzernergebnisses auf 2,8 bis 3,1 Milliarden und des bereinigten Nettogewinns auf die Spanne von 0,5 bis 0,7 Milliarden Euro. Neben dem Margenverfall in der konventionellen Stromerzeugung wirke sich auch der Wegfall von positiven Sondereffekten aus dem vergangenen Jahr aus.
Die operativen und technischen Probleme im britischen Vertrieb sollen entschlossen angegangen werden, für 2016 rechne RWE hier aber noch mit Belastungen. Die Nettoschulden und die Mitarbeiterzahl würden sich gegenüber 2015 voraussichtlich kaum verändern, teilte der Konzern weiter mit.
(Mitarbeit: Benjamin Krieger)
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/sha/mgo
(END) Dow Jones Newswires
February 17, 2016 04:01 ET (09:01 GMT)
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