12.11.2015 08:46:46
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UPDATE/RWE sieht Teil der Jahresziele nur knapp in Reichweite
--Bereinigtes Nettoergebnis sinkt um 29 Prozent
--Sondereffekt verringert operativen Ergebnisrückgang
--Schulden sinken wegen Dea-Verkauf
(NEU: Weitere Details)
Von Jenny Busche
FRANKFURT (Dow Jones)--RWE machen die niedrigen Börsenstrompreise weiter zu schaffen: Der Energiekonzern hat gemessen am bereinigten Nettoergebnis in den ersten neun Monaten rund 29 Prozent weniger verdient als im Vorjahr. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern. Das geplante bereinigte Nettoergebnis wird aber "möglicherweise nur knapp" erreicht werden, wie RWE am Donnerstag mitteilte.
RWE hat wie andere Energieunternehmen angesichts der Konkurrenz durch Ökostrom immer größere Schwierigkeiten, mit seinen konventionellen Kraftwerken Geld zu verdienen. Das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis sank in der Zeit von Januar bis September von 763 Millionen Euro im Vorjahr auf 545 Millionen. Ein Grund dafür war auch eine hohe Steuerquote. Der Rückgang fiel höher aus als erwartet: Analysten hatten nur mit einer Verschlechterung auf 596 Millionen Euro gerechnet.
Der Nettogewinn stieg zwar deutlich, dafür war aber vor allem ein Buchgewinn aus dem Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea verantwortlich. Unter dem Strich verdiente RWE deshalb in den ersten neun Monaten 1,94 Milliarden Euro nach 994 Millionen im Vorjahr.
Die großen Schwierigkeiten von RWE zeigten sich abermals in der konventionellen Erzeugungssparte. Das Betriebsergebnis des Konzernteils sank um knapp 52 Prozent auf 376 Millionen Euro. Im operativen Geschäft machen RWE aber nicht nur die niedrigen Großhandelsstrompreise zu schaffen, der Konzern hat auch Probleme in Großbritannien. Das Betriebsergebnis der Vertriebstochter NPower lag bei minus 66 Millionen Euro, nach einem Plus von 90 Millionen Euro im Vorjahr. RWE hatte bereits bei der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen von Schwierigkeiten bei der Umstellung auf ein neues IT-System berichtet und die Jahresprognose für die britische Tochter deutlich gesenkt.
Im Geschäft mit den erneuerbaren Energien verbesserte sich RWE hingegen in den ersten neun Monaten deutlich. Das operative Ergebnis der Sparte legte von 29 Millionen Euro auf 280 Millionen Euro zu. Verantwortlich für den Anstieg war vor allem die Inbetriebnahme zweier neuer Offshore-Windparks.
Konzernweit sank das Betriebsergebnis um knapp 9 Prozent auf 2,65 Milliarden Euro. Dabei kam RWE allerdings noch ein Sondereffekt zugute: Positiv wirkte sich aus, dass RWE den slowakischen Energieversorger VSE, an dem der Konzern 49 Prozent hält, im dritten Quartal erstmals komplett in den Konzernabschluss aufnahm. Eine Neubewertung der Beteiligung führte zur Aufdeckung von stillen Reserven in Höhe von 185 Millionen Euro. Um diesen Effekt und um Einflüsse der Währungsumrechnung bereinigt sank das Betriebsergebnis von RWE um 15 Prozent.
Seine Verbindlichkeiten konnte der Konzern vor allem aufgrund des Dea-Verkaufs deutlich senken: Die Nettoschulden gingen in der Zeit von Januar bis September von knapp 31 Milliarden Euro auf rund 25,8 Milliarden Euro zurück.
Für das laufende Jahr rechnet RWE weiterhin mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro. Das wäre ein Rückgang von bis zu 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Betriebsergebnis wird nach der Prognose des Konzerns um bis zu 10 Prozent auf 3,6 bis 3,9 Milliarden Euro sinken. Das angepeilte bereinigte Nettoergebnis in Höhe von 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro wird "voraussichtlich" erreicht, wie RWE am Donnerstag einschränkte.
Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com
DJG/jen/mgo
(END) Dow Jones Newswires
November 12, 2015 02:16 ET (07:16 GMT)
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