18.03.2008 12:04:00

UPDATE: Metro stellt Kaufhof und 40 Real-Märkte zur Disposition

   (NEU: Details, Marktreaktionen)

Von Andreas Heitker und Jürgen Hesse

   Dow Jones NEWSWIRES

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Metro AG hat 2007 im operativen Geschäft weitere Fortschritte erzielt, will aber ihre Aktivitäten noch stärker als bisher auf Rendite trimmen. Der neue Vorstandsvorsitzende Eckhard Cordes kündigte am Dienstag bei der Bilanzvorlage an, die Sanierung der Real-Warenhäuser in Deutschland in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen. Auch eine Trennung von Galeria Kaufhof schloss er nicht aus. Eine Zerschlagung des Metro-Konzerns, wie zuletzt wiederholt spekuliert, werde es aber nicht geben, stellte Cordes klar.

   "Aus Aktionärssicht ergibt ein solcher Schritt keinen Sinn", betonte der seit Anfang November amtierende Vorstandsvorsitzende. Es werde im Konzern allerdings Veränderungen, Strukturanpassungen und Portfolioänderungen geben.

   Für Cordes ist die wichtigste Baustelle im Konzern das Deutschlandgeschäft der Sparte Real. Er verlangte deutliche Besserungen innerhalb der nächsten zwei Jahre. "Wenn die Sanierung von Real Deutschland nicht gelingt, werden wir die notwendigen Konsequenzen ziehen." Für Real bleibe eine EBIT-Marge von rund 3% das Ziel.

   Der Vorsitzende der Real-Geschäftsführung, Joel Saveuse, wird am 1. April in den Konzernvorstand einziehen. In Deutschland sieht das künftige Real-Konzept unter anderem eine stärkere Rolle der Eigenmarken und Kostensenkungen vor. 40 Warenhäuser stehen nach Angaben des Unternehmens zur Disposition.

   Diese Standorte hätten eine "deutlich unterdurchschnittliche Entwicklung" aufgewiesen und 2007 einen Verlust von 40 Mio bis 50 Mio EUR erwirtschaftet. "Standortverwertungen" könnten bei diesen Warenhäusern nicht ausgeschlossen werden. Die Real-Sparte rutschte insgesamt 2007 in die roten Zahlen und verbuchte einen EBIT-Verlust von 16 Mio EUR.

   Cordes hält auch einen Verkauf der Tochter Galeria Kaufhof für möglich. Die Sparte sei "ein erfolgreiches, jedoch aus Konzernsicht kein strategisches Geschäft", so der Manager. Zum Zeitplan und auch zu einem möglichen Preis wollte er sich nicht äußern. Metro befinde sich hier auch "nicht in einer Notsituation", sagte Cordes. "Wir werden in aller Ruhe unsere Möglichkeiten prüfen." Mit möglichen Interessenten habe der Konzern bislang noch nicht gesprochen. Kooperationen werde es beim Kaufhof nicht geben. Wenn es zu einem Verkauf komme, dann nur komplett.

   Bei den Elektronikmärkten Media Markt/Saturn - die für Metro neben dem Cash & Carry-Bereich der Wachstumstreiber sind - sieht der DAX-Konzern einen Börsengang als eine strategische Option an. Damit könne die Sparte dann ihre weitere Expansion aus eigener Kraft vorantreiben, sagte Cordes in Düsseldorf. Details wollte er noch nicht nennen: "Wir werden Media Markt/Saturn börsenfit machen", versprach er aber.

   Insgesamt sollen die Maßnahmen in den einzelnen Segmenten dazu führen, die Profitabilität im Konzern nachhaltig zu steigern. Mittelfristig will der Handelskonzern sein operatives Ergebnis EBIT vor Sondereffekten um mehr als 8% jährlich erhöhen. Für das abgelaufene Jahr berichtete Metro am Dienstag ein EBIT-Wachstum von bereinigt 8,8% auf knapp 2,1 Mrd EUR. Metro selbst hatte zuvor eine Steigerung von 6% bis 8% angekündigt.

   Unter dem Strich wies der Konzern für 2007 allerdings einen Rückgang des Nettogewinns nach Anteilen Dritter auf 853 (942) Mio EUR im fortgeführten Geschäft aus. Negative Währungsergebnisse im Finanzergebnis sowie steuerliche Sonderlastungen hatten den Gewinn belastet. Ein positiver Effekt aus dem Verkauf der Verbrauchermärkte Extra seien auf der negativen Seite durch die Neubewertung latenter Steuern wieder mehr als ausgeglichen worden.

   Mit ihrem Nettoergebnis übertraf Metro die Prognosen der Analysten. Die Experten hatten mit einem EBIT von 2,07 Mrd und einem Nettogewinn im fortgeführten Geschäft von 771 Mio EUR gerechnet. Für eine leichte Enttäuschung sorgte allerdings das Ziel eines EBIT-Wachstums von 6% bis 8% für 2008. Der Markt habe hier mit einem Plus von 10% gerechnet, sagte ein Analyst. Außerdem habe Metro das Ziel mit den Worten eingeschränkt, es gelte vor Einmalbelastungen, sagte der Analyst.

   Der Umsatz kletterte 2007 um 10,4% auf 64,3 Mrd EUR. Im laufenden Jahr sollen die Erlöse erneut um mehr als 6% steigen, wie der Konzern ankündigte.

   Die Metro-Aktie verliert am Dienstagvormittag in einem sehr festen Markt deutlich 3,6% auf 53,25 EUR und ist damit zunächst Tagesverlierer im DAX. Erstaunt zeigt sich LBBW-Analyst Hans-Peter Kuhlmann angesichts der Prognose für 2008. Vor allem die EBIT-Vorhersage liege deutlich unter den eigenen Schätzungen.

Webseite: http://www.metrogroup.de -Von Andreas Heitker und Jürgen Hesse, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 100, unternehmen.de@dowjones.com DJG/hei/jhe/rio (END) Dow Jones Newswires

   March 18, 2008 07:00 ET (11:00 GMT)

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