12.08.2011 16:34:31
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UPDATE: IVG bezahlt Prestigebau "The Squaire" mit Verlust
(NEU: Marktreaktionen ab dem 4., Aussagen aus der Telefonkonferenz ab dem 5. Absatz)
Von Olaf Ridder und Stefanie Haxel DOW JONES NEWSWIRES FRANKFURT (Dow Jones)--Das Prestigeobjekt "The Squaire" verhagelt dem Immobilienkonzern IVG im zweiten Quartal die Bilanz und macht die Chancen auf einen Gewinn im Gesamtjahr zunichte. Die Kosten für das spektakuläre, riesige Büro- und Einzelhandelsgebäude über dem Frankfurter Flughafenbahnhof sind nach Abschluss des Projektes noch einmal höher ausgefallen, als vom Unternehmen veranschlagt. Daraufhin wurde eine Wertberichtigung auf das Projekt im Volumen von 73,8 Mio EUR fällig, wie die IVG Immobilien AG am Freitag mitteilte.
Insgesamt drückte dies den Konzern auf Halbjahressicht in die roten Zahlen, zumal auch das Finanzergebnis unter der negativen Bewertung von Finanzinstrumenten litt und mit -71,4 Mio EUR im Quartal deutlich schwächer ausfiel als in den ersten drei Monaten.
57,7 Mio EUR Konzernverlust meldete IVG nach sechs Monaten und kassierte die erst im Mai angehobene Prognose: Frühestens 2012 könne mit einer Rückkehr in die Gewinnzone gerechnet werden, hieß es jetzt. Vor drei Monaten war für 2011 noch von einem Gewinn die Rede gewesen, der über dem Vorjahresniveau von 23,2 Mio EUR liegen sollte.
Die IVG-Aktie führte am Freitag die Verliererliste im MDAX an und handelte gegen 15:30 Uhr knapp 10% im Minus. Händler und Analysten bezeichneten die Zahlen als "schwach". Vor allem die Verschiebung des Gewinnsziels belaste, hieß es im Markt. Analysten von Equinet führten zudem den Rückgang des Net Asset Value (NAV) um 0,54 EUR auf 8,75 EUR je Aktie an, ein wichtiger Indikator für die Bewertung von Immobilienunternehmen. Damit dürften Verhandlungen über eine längere Laufzeit der Kredite schwieriger werden, befürchten die Analysten.
Das 2006 begonnene größte Entwicklungsprojekt "The Squaire" war dem MDAX-Konzern schon mehrfach aus dem Ruder gelaufen. Waren zu Baubeginn noch mit Kosten von 660 Mio EUR geplant worden, summierten sich diese inzwischen auf 1,1 Mrd EUR.
Finanzvorstand Wolfgang Schäfers führte in einer Telefonkonferenz mit Analysten an, dass nach der Fertigstellung des Gebäudes nun nach und nach die Rechnungen mit den tatsächlichen Kosten hereinkämen - die zum Teil höher lägen als kalkuliert. Im schlimmsten Fall könnten der IVG im dritten oder vierten Quartal noch einmal Mehrkosten für "The Squaire" von rund 30 Mio EUR ins Haus stehen. Das Risiko dafür liege aber "unter 25%". Die Mehrkosten sollen aus Eigenkapital finanziert werden.
Bei dem angrenzenden Parkhausprojekt "The Squaire Parking" mit 2.500 Stellplätzen seien dagegen keine Mehrkosten zu erwarten. Das Parkhaus, dass mit dem benachbarten Großprojekt Squaire über eine Minibahn verbunden werden soll, sei als Bauprojekt von dem Büro- und Einzelhandelskomplex vollständig getrennt.
Immerhin konnte IVG auch einen Erfolg bei dem gläsernen Giganten "The Squaire" vermelden, in den in diesem Jahr die ersten Mieter eingezogen sind. Vor wenigen Tagen wurde ein Vorvertrag mit der Lufthansa über die Anmietung von rund 18.500 Quadratmetern Fläche geschlossen. Nach dem endgültigen Abschluss sind dann 82% der Gesamtfläche vermietet. Das dürfte dem Verkauf des Gebäudes zugute kommen, der in den nächsten 18 bis 24 Monaten in Form eines geschlossenen Immobilienfonds geplant ist.
-Von Olaf Ridder und Stefanie Haxel, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/rio/sha/kla (END) Dow Jones Newswires
August 12, 2011 10:03 ET (14:03 GMT)
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