01.09.2009 14:53:50

UPDATE/INDEX-MONITOR: Infineon vor erneuter Dax-Aufnahme - Sonderfall VW

    (aktualisierte Fassung nach Index-Ranglisten vom 31. August)    

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach gerade einmal einem halben Jahr Abstinenz werden die Aktien von Infineon (Infineon Technologies) Mitte September erneut in den Leitindex Dax (DAX) aufgenommen. Die Anteilsscheine des Versicherers Hannover Rück (Hannover Rückversicherung) dagegen müssen Index-Experten zufolge in den MDAX (MDAX) zurück. Dort werden weitere Wechsel erwartet, und auch im TecDax (TecDAX) dürften mehrere Stühle gerückt werden. Der Arbeitskreis (AK) Aktienindizes wird an diesem Donnerstag (3. September) über Änderungen entscheiden, die dann ab Montag, 21. September in Kraft treten.

    Für den Dax gelten feste Regeln nach den beiden Kriterien Marktkapitalisierung nach Streubesitz und Börsenumsatz. In der Folge gilt der Austausch Infineon/Hannover Rück als gesichert. Für MDax und TecDax dagegen werden auch sogenannte weiche Kriterien berücksichtigt, so dass die Börse einen gewissen Ermessensspielraum hat.

ARCANDOR VOR RAUSWURF AUS MDAX

    "Dass Infineon die Hannover Rückversicherung im Dax wieder ersetzen wird, steht fest", urteilte Index-Experte Manfred Jaisfeld von der Essener Nationalbank. Zu verdanken habe die Aktie des Halbleiterherstellers dies vor allem ihrer kontinuierlichen Aktienkurserholung seit März. Seither hat sich der Kurs nahezu verzehnfacht und die Marktkapitalisierung nach Streubesitz, also die Anzahl frei handelbarer Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs, stieg auf 3,9 Milliarden Euro. Damit ist Infineon inzwischen mehr als doppelt so groß wie die Hannover Rück. Im März erst waren die Infineon-Titel gemeinsam mit der Postbank (Deutsche Postbank) aufgrund kräftiger Kursverluste aus dem wichtigsten deutschen Index heraus gefallen.

    Für den Titel der Hannover Rück, der in den Index der mittelgroßen Börsenwerte zurückkehren wird, erwarten Jaisfeld und seine Kollegin Anke Platzek von der LBBW, den Rauswurf von Arcandor. Die Insolvenz des Handels- und Touristikunternehmens im Juni, die zu weiteren Kursstürzen der Aktie geführt hatte, ließ den Handelskonzern bei der Marktkapitalisierung auf den 111. Rang zurückfallen, also weit entfernt vom Platz 60, der einen Verbleib gerade noch so möglich gemacht hätte.

AAREAL UND BAYWA VOR MDAX-AUFNAHME

    Weitere Absteiger könnten zudem Kuka und Hypo Real Estate (HRE) (Hypo Real Estate) sein, meinen beide Experten. Während aber Jaisfeld davon ausgeht, dass die HRE noch im Index bleiben könnte, rechnet Analystin Platzek nicht damit. "Im Oktober findet die außerordentliche Hauptversammlung der HRE statt und dann das Squeeze Out, so dass der Streubesitz dann sowieso unter 10 Prozent fallen wird. Ich denke daher, dass die Deutsche Börse schon im September handeln wird. Als Aufsteiger für Kuka und HRE werden vor allem die Aktien der erst im März aus dem MDax herausgeflogenen Aareal Bank sowie die Titel des Agrar- und Baustoffhändlers BayWa gesehen.

    Aus dem TecDax dürften neben Dax-Aufsteiger Infineon Singulus und Solon ausscheiden. Erster Aufstiegskandidat ist laut der zwei Experten Dialog Semiconductor. Zudem wird mit einer erneuten Aufnahme der Titel von Manz Automation gerechnet, die ebenfalls erst im März ausgeschieden waren. Für Solon werden die Aktien des Telekomunternehmens Drillisch als neuer Wert im Technologieindex erwartet.

VW-STAMMAKTIE BLEIBT WACKELKANDIDAT

    Unabhängig von den Index-Entscheidungen der Börse bleiben im Dax weiterhin die Stammaktien von VW (Volkswagen St (VW)) ein Wackelkandidat. Das Emirat Katar löst seine VW-Optionen von 17 Prozent in drei Tranchen ein, wovon zwei bereits ausgeübt wurden. Die dritte und größte steht am 18. Dezember an. Platzek: "Spätestens dann fällt der Anteil der sich im Streubesitz befindenden VW-Stämme unter zehn Prozent und ruft die Deutsche Börse auf den Plan, so dass zwei Tage nach der Bekanntgabe statt der VW-Stämme die VW-Vorzüge (Volkswagen vz) in den Dax aufgenommen werden dürften"./ck/nl

    --- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---

Analysen zu 1&1 AG (ex 1&1 Drillisch)mehr Analysen

09.12.24 1&1 Buy Goldman Sachs Group Inc.
04.12.24 1&1 Buy Warburg Research
29.11.24 1&1 Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
26.11.24 1&1 Buy UBS AG
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Aktien in diesem Artikel

1&1 AG (ex 1&1 Drillisch) 11,82 -2,31% 1&1 AG (ex 1&1 Drillisch)
Aareal Bank AG 15,95 -51,28% Aareal Bank AG
ARCANDOR AG i.I. 0,00 0,00% ARCANDOR AG i.I.
BayWa AG (NA) 23,00 -4,17% BayWa AG (NA)
Deutsche Bank AG 17,10 1,69% Deutsche Bank AG
Hannover Rück 254,50 -0,39% Hannover Rück
Infineon AG 32,27 -1,15% Infineon AG
Manz AG 0,21 -68,56% Manz AG
Singulus Technologies AG 1,25 -3,11% Singulus Technologies AG
Volkswagen (VW) AG Vz. 89,68 0,29% Volkswagen (VW) AG Vz.
Volkswagen (VW) St. 91,35 0,66% Volkswagen (VW) St.