22.08.2014 13:18:31
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UPDATE: Bundesregierung genehmigt Verkauf von RWE-Dea an russischen Milliardär
-- Bundeswirtschaftsministerium bestätigt Verkaufsgenehmigung
-- RWE sieht "Hürde im Verkaufsprozess" überwunden
-- Aktie von RWE reagiert kaum
(NEU: Bestätigungen von RWE und Bundesregierung, Kursreaktion, mehr Details und Hintergründe)
Von Hendrik Varnholt
Die Bundesregierung hat gegen den Verkauf von RWEs Öl- und Gasfördertochter Dea an den russischen Milliardär Michail Fridman nichts einzuwenden: Das Bundeswirtschaftsministerium hat das Geschäft nach den Angaben einer Sprecherin genehmigt. Zuvor hatte schon ein Sprecher von Fridmans Investmentholding Letter One von der Zustimmung berichtet. Eine RWE-Sprecherin sagte, mit der Entscheidung habe der Energiekonzern "eine Hürde im Verkaufsprozess genommen".
RWE hatte sich mit Fridmans Unternehmensholding schon Mitte März über die Transaktion geeinigt. Die Verhandlungspartner bewerteten Dea den eigenen Angaben zufolge mit 5,1 Milliarden Euro. RWE will durch den Verkauf der Explorations- und Fördertochter vor allem Schulden abbauen. Das Unternehmen nämlich muss wie einige andere Energiekonzerne mit schrumpfenden Gewinnen angesichts der Energiewende in Deutschland umgehen.
Letter One hatte die Übernahmepläne für Dea im März als "ersten strategischen Schritt zum Eintritt in die Öl- und Gasindustrie" bezeichnet. Das Geschäft verfolgen Beobachter auch angesichts der Spannungen zwischen Russland und dem Westen mit besonderer Aufmerksamkeit. Zwar sind Milliardär Fridman und seine Investmentgesellschaften nicht von den Sanktionen der EU gegen Russland betroffen, das Bundeswirtschaftsministerium hätte den Verkauf gleichwohl nach dem Außenwirtschaftsgesetz aufhalten können.
Eine Sprecherin des Ministeriums sagte am Freitag, man habe das Geschäft "intensiv geprüft", aber "keine Einwände erhoben". Der Verkauf werde die Sicherheit der deutschen Energieversorgung nicht beeinflussen. Die Sprecherin wies zudem darauf hin, dass Letter One den Sitz in der EU hat. Das Unternehmen ist in Luxemburg registriert.
Investoren gaben sich von der Genehmigung denn auch wenig überrascht: Der Kurs der RWE-Aktie reagierte am Freitag kaum. Das Papier lag nach anfänglichen Kurssteigerungen am Mittag rund 0,9 Prozent im Minus.
Dea fördert außer vor der deutschen Nordseeküste etwa in Ägypten und Großbritannien Öl und Gas. Das Unternehmen hat durch die Geschäfte noch im Jahr 2013 erheblich zum Ergebnis von RWE beigetragen: Die Sparte erwirtschaftete in dem Jahr ein Betriebsergebnis von rund 521 Millionen Euro. Der Gewinn verschlechterte sich damit aber vor allem angesichts gesunkener Ölpreise gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel. Im vergangenen Jahr stieß Dea zudem auf Schwierigkeiten beim Ausbau der Fördermenge. Etwa die Aufnahme der Produktion auf dem Nordseefeld Breagh verspätete sich.
Mit dem geplanten Verkauf von Dea dürfte RWE auch die eigenen Investitionsausgaben erheblich senken. Bislang plante der Konzern allein für die Öl- und Gasfördertochter mit jährlichen Ausgaben von durchschnittlich 1 Milliarde Euro. Vor dem Hintergrund der schrumpfenden Gewinne aber will RWE die Investitionen zusammenstreichen: Für die Zeit vom Jahr 2016 an plant der Konzern, jährlich nur noch insgesamt etwa 2 Milliarden Euro zu investieren.
Der Dea-Verkauf ist allerdings trotz der Unbedenklichkeitserklärung aus Berlin noch nicht abgeschlossen. RWE werde den Verkaufsprozess "jetzt planmäßig weiterverfolgen", sagte die Sprecherin des Energiekonzerns.
Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com
Mitarbeit: Andreas Kissler
DJG/hev/cbr
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August 22, 2014 06:47 ET (10:47 GMT)
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