Re-IPO geplant |
22.02.2013 17:51:00
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UNIQA verdient 2012 etwas besser als erwartet
Nach dem durch Hellas-Abschreibungen geprägten Verlustjahr 2011 habe man "2012 das geschafft, was wir uns vorgenommen haben, das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung", erklärte UNIQA-CEO Andreas Brandstetter am Freitag in einer Ad-hoc Aussendung. Das EGT-Ziel für 2012 hatte seit Herbst auf 200 Mio. Euro gelautet, davor hieß es, man wolle zumindest die 141,8 Mio. EGT des Jahres 2010 übertreffen; 2011 war diese Kennziffer mit 322,3 Mio. Euro im Minus gelegen, das Konzernergebnis bei minus 245,6 Mio. Euro.
Nach der Rückkehr in die Gewinnzone soll für 2012 eine Dividende von 0,25 Euro je Aktie ausgeschüttet werden, dies werde dem Aufsichtsrat und der für Ende Mai geplanten Hauptversammlung vorgeschlagen. 2011 war die Dividende ausgefallen, und für 2010 waren 0,40 Euro/Aktie gezahlt worden.
Bei den Prämieneinnahmen hat der UNIQA-Konzern im Schlussquartal noch zulegen können und daher im Gesamtjahr 2012 bei den laufenden Prämien ein Plus von 1,5 Prozent auf 5,010 Mrd. Euro erzielt. Die gesamten verrechneten Prämien (ebenfalls samt Sparanteilen der Fonds- und Indexpolizzen) stiegen leicht um 0,2 Prozent auf 5,543 Mrd. Euro. Bis Ende September waren die verrechneten Prämien im Jahresabstand noch um 2,1 Prozent gesunken.
In den CEE-Wachstumsmärkten legten die laufenden Prämien im Vorjahr mit +8,0 Prozent auf 1,183 Mrd. Euro stärker zu als die konzernweit +1,5 Prozent, erklärte die UNIQA am Freitag. In Österreich sanken sie um 2,0 Prozent auf 3,474 Mrd. Euro, u.a. belastet durch Rückgänge im Einmalerlagsgeschäft der Lebensversicherung aufgrund der dafür verlängerten Mindestbindungsfrist. In Westeuropa stiegen die laufenden Einnahmen - ohne die 2012 verkaufte deutsche Mannheimer-Gruppe - um 20,6 Prozent auf 352 Mio. Euro.
Der im 2. Quartal abgeschlossene Mannheimer-Verkauf an den Continentale Versicherungsverbund (Dortmund) schlägt sich - über das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen - im Konzern-Jahresergebnis von 130,2 Mio. Euro mit einem Betrag von 9,9 Mio. Euro nieder, heißt es in der Ad-hoc-Mitteilung. Dabei handelt es sich um den bilanziellen Effekt, der Buchgewinn war deutlich höher.
Bei den gesamten verrechneten Prämien (laufend und Einmalerläge samt Fonds- und Index-Sparanteilen), die im Konzern 2012 um 0,2 Prozent auf 5,543 Mrd. Euro zulegten, ergab sich in Österreich ein Rückgang um 3,2 Prozent auf 3,566 Mrd. Euro und in CEE ein Anstieg um 4,5 Prozent auf 1,296 Mrd. Euro; in Westeuropa kletterten sie noch kräftiger um 12,0 Prozent auf 682 Mio. Euro.
In der Schaden- und Unfallversicherung wuchsen die gesamten verrechneten Prämien um 5,6 Prozent auf 2,546 Mrd. Euro, und in der Krankensparte nahmen sie um 3,3 Prozent auf 909 Mio. Euro zu. In der Lebensversicherung dagegen sanken sie um 7,0 Prozent auf 2,088 Mrd. Euro: Dabei schrumpften die laufenden Einnahmen um 5,4 Prozent auf 1,555 Mrd. Euro, und die Einmalerläge gingen sogar um 11,2 Prozent auf 534 Mio. Euro zurück. Dieser Rückgang betraf laut UNIQA das Geschäft in Österreich und Polen. In Polen habe man bewusst das wenig ertragreiche Einmalerlagsgeschäft reduziert und lukrativere Geschäftsfelder forciert, die weniger Risikokapital binden.
Auf die geplante weitere Börseemission, das "Re-IPO", bereitet sich die UNIQA weiter vor, doch müsse das Marktumfeld passen. "Wir wollen dafür aber gerüstet sein, und da sind wir sehr gut unterwegs", sagte CEO Andreas Brandstetter auf Anfrage zur APA. Man wolle flexibel sein, wenn sich attraktive Fenster am Markt für Versicherungen ergeben.
Mit dem "zweiten Börsegang" möchte der UNIQA-Versicherungskonzern wie berichtet seinen Streubesitzanteil stark erhöhen - und zwar auf bis zu 49 Prozent, womit sich die beiden Hauptaktionäre, RZB und Austria Versicherungsverein, auf bis zu 51 Prozent zurückziehen könnten. Derzeit, nach den letzten Umstrukturierungs- und Kapitalmaßnahmen des Vorjahres, stehen weniger als 8 Prozent im Streubesitz.
Das "Re-IPO" mit der Streubesitzerhöhung sei "ein strategisches Kernziel", so Brandstetter, "wir machen uns da aber keinen Druck". An der Wachstumsstrategie würde sich auch ohne diesen Schritt nichts ändern, betont er. Gemäß dieser will UNIQA bis 2020 die Kundenzahl von 7,5 Millionen (2010) auf 15 Millionen verdoppeln und das Ergebnis von 2010 bis 2015 um bis zu 400 Mio. Euro steigern, wurde auch am Freitag bekräftigt. Dabei konzentriere man sich auf das Kerngeschäft in Österreich und CEE sowie die Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität von UNIQA Österreich und der Produktivität der Raiffeisen Versicherung in Österreich. Im CEE-Raum wolle man "rentables Wachstum forcieren und einen konsequenten Risk-Return-Ansatz etablieren".
Die Konzernkostenquote (nach Rückversicherung) konnte die UNIQA 2012 auf 25,0 (26,8) Prozent senken. Die Combined Ratio (Kosten und Schäden in Schaden/Unfall gemessen an den Einnahmen) verbesserte sich nach Rückversicherung auf 101,3 (104,9) Prozent und vor Rückversicherung auf 98,1 (101,2) Prozent.
Die Netto-Erträge aus Kapitalanlagen wuchsen im Vorjahr - gegenüber dem schlechten Jahr 2011 - um 292,3 Prozent auf 792 Mio. Euro (und damit fast auf das Vierfache), nach 202 Mio. Euro nach Wertberichtigung der Anleihen aus PIIGS-Staaten in 2011. Der Return on Equity (ROE) vor Steuern betrug laut der Mitteilung von Freitag 13,19 Prozent, nach Steuern und Minderheiten waren es 9,07 Prozent.
Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (samt RV-Provisionen und Gewinnanteilen aus RV-Abgaben) sanken um 6,6 Prozent auf 1,319 Mrd. Euro. Während die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss (Vertriebskosten) analog zum Neugeschäftsaufkommen um 4,5 Prozent auf 956 Mio. Euro gestiegen seien, sanken die sonstigen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb abzüglich der erhaltenen RV-Provisionen - also die Verwaltungskosten - um gut 27 Prozent auf 364 Mio. Euro. In diesem Rückgang seien erste positive Effekte aus den Projekten des "Strategieprogramm UNIQA 2.0" enthalten.
Für das Jahr 2013 sieht der UNIQA-Chef seine Konzern "gut aufgestellt". Vom geplanten Stellenabbau um insgesamt 600 in der Gruppe seien wie geplant bis Ende 2012 in der Wiener Zentrale 200 Jobs weggefallen. Wo die übrigen 400 Jobs konzernweit abgebaut werden sollen, wolle man heuer definieren, wie vorgesehen orientiert an der jeweiligen regionalen Produktivität. Per 30.9. war die durchschnittliche Mitarbeiterzahl des UNIQA-Konzerns im Jahresabstand aufgrund des Mannheimer-Verkaufs auf 14.557 (15.001) gesunken.
Mit dem Verkauf des 25-Prozent-Anteils an der Medien-Holding Medicur an die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien im Vorjahr habe die UNIQA "einen leichten Buchgewinn gemacht", so Brandstetter zur APA - diese Beteiligung war ja bereits 2011 auf Null abgeschrieben worden. Die Übernahme von 14 Fachmarkt- und Einkaufszentren mit insgesamt 70.341 m2 vermietbarer Fläche von der Raiffeisen-Holding NÖ Wien durch die UNIQA wurde ebenfalls bereits 2012 geclosed. Für die Veräußerung der über die Austria Hotels International Gruppe gehaltenen früheren UNIQA-Hotelbeteiligungen an eine Investorengruppe mit Oliver Braun und den Ex-conwert-Gründer Günter Kerbler und Johann Kowar erfolgt das Closing dagegen erst 2013.
sp/itz
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