Reaktion auf Sanktionen |
26.04.2023 15:55:00
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Uniper-Aktie in Grün: Uniper vermeldet Gewinn - Kreml setzt staatliche Aufsicht bei russischen Uniper- und Fortum-Töchtern ein
Das Einfrieren russischer Vermögenswerte im Westen als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine bezeichnet Moskau als "unfreundlichen und gegen internationales Recht verstoßenden Akt". Sollten der russische Staat, russische Firmen oder Privatpersonen im Ausland enteignet werden, oder auch nur in entsprechende Gefahr geraten, so werde Moskau daraufhin die Kontrolle bei Firmen übernehmen, die aus dem entsprechenden Ausland stammen, heißt es in dem Dekret.
Im Fall Uniper geht es um die Beteiligung von 83,73 Prozent an der russischen Tochterfirma Unipro. Uniper hat lange Zeit mit Erdgaslieferungen von Russland nach Deutschland Geld verdient. Nach dem Wegfall der Lieferungen im vergangenen Jahr geriet das Unternehmen in Schieflage und wurde verstaatlicht. Sein Russlandgeschäft wollte der Konzern allerdings schon vor dem Krieg abstoßen. Ein Käufer wurde zwar gefunden, die russischen Behörden haben den Verkauf allerdings bis heute nicht genehmigt. Den Verlust in Höhe von 4,4 Milliarden Euro hat der Konzern schon abgeschrieben.
Nun übernimmt der staatliche Vermögensfonds Rosimuschestwo die Kontrolle bei Unipro. "Das Dekret betrifft nicht die Frage des Eigentums und entzieht den Besitz auch dessen Eigentümern nicht", heißt es in einer Stellungnahme von Rosimuschestwo. Die Behörde übernehme allerdings die Managemententscheidungen, um den weiteren Betrieb der in Russland tätigen Unternehmen sicherzustellen. Bei der Insolvenzverwaltung handle es sich um eine befristete Maßnahme, so Rosimuschestwo.
Energieversorger Uniper macht Gewinn - erst einmal keine Kapitalspritze benötigt
Der verstaatlichte Energieversorger hat im ersten Quartal schwarze Zahlen geschrieben. Es seien keine weiteren Verluste aus der Beschaffung von Ersatzgasmengen entstanden, teilte der Konzern am Mittwoch in Düsseldorf mit. Deshalb benötige Uniper bis auf Weiteres keine neuen Eigenkapitalerhöhungen des Bundes. Verluste sowie den Bedarf an frischem Geld kann das Management für die Zukunft aber nicht ausschließen. Im vergangenen Jahr hatte Uniper wegen der ausbleibenden Lieferungen aus Russland viel Gas zu höheren Preisen am Markt zukaufen müssen, was zu enormen Verlusten geführt und schlussendlich den Einstieg des Bundes nötig gemacht hatte, um einen Zusammenbruch abzuwenden.In den ersten drei Monaten 2023 verdiente Uniper im Tagesgeschäft sogar mehr als im Auftaktquartal 2021, dem Jahr bevor der Einmarsch Russlands in die Ukraine die Energiepreise in die Höhe schnellen ließ und das Unternehmen in eine Krise stürzte. Auf Basis vorläufiger Zahlen belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sowie bereinigt um Sondereffekte (bereinigtes Ebit) auf 749 Millionen Euro, nach einem operativen Verlust von 917 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Das bereinigte Nettoergebnis stieg von minus 674 auf nun plus 451 Millionen Euro.
Im Gesamtjahr erwartet Uniper nach den Milliardenverlusten 2022 eine Ergebniserholung, die zu einem positiven operativen Ergebnis und bereinigten Jahresüberschuss führen soll. Die endgültigen Zahlen für das erste Quartal wollen die Düsseldorfer am 4. Mai vorlegen.
Im XETRA-Handel gewinnt die Uniper-Aktie zeitweise 6,19 Prozent auf 3,81 Euro, während die Fortum-Aktie an der Nasdaq Nordic 1,12 Prozent auf 13,58 Euro zulegt.
MOSKAU / DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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