17.10.2023 13:30:51
|
ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ZEW-Index steigt im Oktober spürbar - "Talsohle erreicht"
Die Stimmung von Finanzanalysten aus Banken, Versicherungen und großen Industrieunternehmen hat sich im Oktober stärker als erwartet verbessert. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen stieg auf minus 1,1 Punkte von minus 11,4 Punkten im Vormonat, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg auf minus 8,5 Punkte gerechnet. "Die Talsohle scheint erreicht", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Die Konjunkturerwartungen der Finanzmarktexpertinnen und -experten steigen im Oktober spürbar an. Demgegenüber hat sich die Einschätzung der konjunkturellen Lage in Deutschland kaum verändert."
SocGen: EZB sorgt für Spread-Volatilität
Der Rückgang der Unternehmensanleihebestände der Europäischen Zentralbank (EZB) trägt nach Aussage der Analysten von Societe Generale zu einer zunehmenden Volatilität der Renditeabstände zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen bei. In einem Kommentar weisen sie darauf hin, dass die EZB ihre Bestände an Unternehmensanleihen in diesem Jahr um 20 Milliarden Euro verringern dürfte. "Gegenüber der Zeit, als sie ihre Bestände jährlich um 60 bis 80 Milliarden Euro erhöhte, ist das eine grundlegende Veränderung", schreiben sie.
Scholz: Werden Strom und Wasserstoff zu bezahlbaren Preisen verfügbar haben
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Arbeitgebern zugesichert, dass die Bundesregierung in Deutschland Bedingungen für bezahlbare und verlässlich verfügbare Energie durch den Ausbau der Ökostromanlagen und der Energienetze schaffen wird. Auf dem Arbeitgebertag in Berlin zeigte Scholz sich zudem zuversichtlich, dass Bund und Länder auf ihrem Treffen Anfang November einen Abbau von unnötigen Vorschriften vereinbaren würden. Bei dem von ihm vorgeschlagenen "Deutschlandpakt" gehe es um die Zusammenarbeit aller staatlichen Ebenen und der Opposition, um mehr Tempo bei der Modernisierung des Landes zu erreichen. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hatte zuvor ein Übermaß an Bürokratie beklagt und bezahlbare Energie angemahnt.
Arbeitgeberpräsident fordert Wachstumspolitik und Rückkehr zur Atomkraft
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat an die Bundesregierung appelliert, mehr Wachstums- statt Wohlstandspolitik zu machen. Für die Sicherstellung der Energieversorgung seien eine Rückkehr zur Kernenergie und eine Absage an den geplanten Kohleausstieg notwendig. Die Standortbedingungen in Deutschland stimmten nicht mehr, sagte Dulger auf dem Arbeitgebertag in Berlin. Daher müsse die Regierung handeln, um Wohlstand in Deutschland zu sichern. Dulger zählte verschiedene Handlungsfelder auf. Dazu gehörten die Forderung nach einem Bekenntnis zur Industrie, Stärkung privater Investitionen, bessere Bildung, weniger Steuern- und Sozialabgaben, der Abbau von Bürokratie und bezahlbare Energie.
Endergebnis bestätigt Wahlerfolg der pro-europäischen Opposition in Polen
Der Sieg der pro-europäischen Opposition bei der Parlamentswahl in Polen ist offiziell bestätigt. Die Wahlkommission gab in Warschau das amtliche Endergebnis bekannt. Demnach holte die regierende PiS 35,38 Prozent der Stimmen. Sie bleibt damit zwar stärkste Kraft im Sejm. Die Opposition könnte die rechtsnationalistische Regierung nun aber von der Macht verdrängen, da die liberal-konservative Bürgerkoalition von Ex-Regierungschef Donald Tusk und ihre möglichen Koalitionspartner eine Mehrheit im Parlament errangen. Dem Endergebnis zufolge kam die Bürgerkoalition auf 30,7 Prozent.
Staatsanwaltschaft: Mutmaßlicher Attentäter von Brüssel ist tot
Der mutmaßliche Attentäter von Brüssel ist bei seiner Festnahme durch die Polizei erschossen worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. Der Mann steht im Verdacht, am Montagabend aus islamistischer Motivation zwei schwedische Fußballfans erschossen zu haben. Die Polizei hatte ihn am Morgen im Stadtteil Schaerbeek festgenommen. Nach Angaben des Innenministeriums wurde die Tatwaffe nahe dem Ort der Festnahme gefunden.
Scholz: Deutschland steht unverbrüchlich an der Seite Israels
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Israel vor seiner Reise in das Land erneut der vollen Unterstützung Deutschlands im Kampf gegen den Terrorangriff der Hamas versichert. "Sicherheit in und für Israel müssen wiederhergestellt werden, und Deutschland steht dabei unverbrüchlich an der Seite Israels", sagte Scholz bei einer Pressekonferenz mit dem jordanischen König Abdullah II. nach einem Gespräch im Bundeskanzleramt. "Ich finde, es ist ganz wichtig, dass wir sehr klar machen, und das will ich auch heute, wenn ich in Israel bin, noch einmal unterstreichen, dass wir an der Seite Israels stehen." Das Land habe "jedes Recht, sich zu verteidigen, und kann sich dabei auch auf die Unterstützung Deutschlands verlassen".
Hilfskonvois auf dem Weg nach Gaza
Seit Tagen in Ägypten wartende Lkw-Konvois mit Hilfsgütern für den Gazastreifen haben sich am Dienstag auf den Weg zum Grenzübergang Rafah gemacht. Eine Abmachung über einen Zugang für Hilfslieferungen rücke näher, sagte ein Vertreter des Roten Kreuzes. Eine Uhrzeit für eine mögliche Öffnung der Grenze für Hilfslieferungen sei noch nicht bekannt, aber "man kann sagen, dass wir uns einer Abmachung über den Zugang für Hilfen und die Ausreise von Ausländern nähern", sagte der Rot-Kreuz-Vertreter. UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths wird am Dienstag in Kairo erwartet, um die Verhandlungen über Hilfslieferungen für den Gazastreifen zu unterstützen.
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
October 17, 2023 07:30 ET (11:30 GMT)

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!