13.09.2022 18:59:40

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

US-Inflation lässt im August nur leicht nach - Kernteuerung steigt

Der Inflationsdruck in den USA hat im August nur leicht nachgelassen, während die Kernteuerung sogar deutlich zulegte. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen um 8,3 (Vormonat: 8,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisrückgang von 0,1 Prozent und einer Jahresteuerung von 8,0 Prozent gerechnet. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,6 Prozent auf Monats- und um 6,3 (5,9) Prozent auf Jahressicht.

US-Realeinkommen sinken im August

Die Realeinkommen in den USA sind im August gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gesunken. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im Juli ein Anstieg um 0,8 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im August saison- und inflationsbereinigt 377,65 US-Dollar nach 378,03 Dollar im Vormonat.

Opec verstärkt Warnung vor "schizophrenem" Ölmarkt

Der Ölmarkt befinde sich in einem "schizophrenen Zustand" und sei zunehmend von den Signalen einer robusten Rohölnachfrage abgekoppelt, erklärte die Organisation der Erdölexportländer (Opec) und wiederholte damit frühere Andeutungen, dass sie handeln könnte, um die Preise zu stützen, die trotz der Produktionskürzungen des Kartells weiter gesunken sind.

Scholz dringt bei Telefonat mit Putin auf vollständigen Rückzug aus Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Telefonat zu einem vollständigen Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine aufgefordert. Scholz drängte laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit in dem 90-minütigen Gespräch "angesichts der Ernsthaftigkeit der militärischen Lage und der Konsequenzen des Krieges in der Ukraine gegenüber dem russischen Präsidenten darauf, dass es so schnell wie möglich zu einer diplomatischen Lösung komme, die auf einem Waffenstillstand, einem vollständigen Rückzug der russischen Truppen und Achtung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine basiert".

Habeck: Bei weiter ungebremster Inflation droht 2023 Rezession

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält eine Rezession für denkbar, aber beim Einsatz der richtigen politischen Maßnahmen für abwendbar. Gleichzeitig versprach Habeck die Einführung einer Strompreisbremse bis zum Ende des Jahres. "Wenn die Preissteigerung und die Inflation sich so ungebremst weiter entwickelt, wie wir das gesehen haben, droht die Gefahr einer Rezession im nächsten Jahr", sagte Habeck auf dem Arbeitgebertag in Berlin.

Lindner: Stärkung der Binnennachfrage falsche Antwort in Inflationsszenario

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat nachfragesteigernde Maßnahmen zur Abwendung einer drohenden Rezession abgelehnt und sich damit in direkten Widerspruch zu Aussagen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gestellt. "Die Lösung der Inflationserwartung aus der Verankerung fürchte ich mehr als eine technische Rezession", sagte Lindner beim Deutschen Arbeitgebertag in Berlin. "Dann kriegen wir den Geist nicht mehr aus der Flasche zurück", warnte er.

Habeck: Unternehmenshilfen sollen in wenigen Wochen kommen

Die von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) angekündigten Hilfen besonders für mittelständische Unternehmen zur Abfederung der hohen Energiekosten sollen Habeck zufolge in "wenigen Wochen" parlamentarisch beschlossen sein und auch rückwirkend gelten. Aus dem Mittelstand gebe es den Wunsch nach einer Beteiligung, sagte Habeck nach einem digitalen Mittelstandsgipfel mit rund 40 Verbänden. "Entsprechend dauert es dann die Wochen, die die parlamentarischen Beratungen nach sich ziehen", sagte er. Dies solle aber nur wenige Wochen dauern.

Sachverständigenrat für längere Akw-Laufzeiten und Tempolimit

Angesichts der Energiekrise hat sich der Sachverständigenrat der Bundesregierung zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowohl für längere Akw-Laufzeiten als auch für ein generelles Tempolimit ausgesprochen. In einem Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mahnte der Rat "Pragmatismus und Kompromissbereitschaft von allen Seiten" an, um die Energiesicherheit zu steigern und den Energieverbrauch zu senken. Die verbliebenen Atomkraftwerke sollten "zumindest bis zur nachhaltigen Überwindung der Energiekrise (...) weiter betrieben werden".

Baerbock sichert Georgien Unterstützung auf dem Weg in die EU zu

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Georgien deutsche Unterstützung auf dem Weg des Landes in die EU zugesichert. "Georgien gehört zur europäischen Familie", erklärte das Auswärtige Amt nach einem Gespräch Baerbocks mit dem georgischen Außenminister Ilia Darchiaschwili in Berlin. "Jetzt gilt es, die notwendigen Reformen für die nächsten Schritte auf Weg in die EU rasch umzusetzen."

DJG/DJN/AFP/apo/brb

(END) Dow Jones Newswires

September 13, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)

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