10.05.2022 18:59:40

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Nagel: EZB kann im Juli Zinsnormalisierung starten

Die Europäische Zentralbank (EZB) kann nach Ansicht von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel ihren Leitzins voraussichtlich im Juli anheben. Nagel sagte bei einer Konferenz in Eltville laut veröffentlichtem Redetext: "Da die Inflation im Euroraum weiterhin hoch ist, müssen wir handeln. Ich erwarte, dass die Nettokäufe im Rahmen des APP Ende Juni eingestellt werden. Und wenn sowohl die eingehenden Daten als auch unsere neue Projektion im Juni diese Einschätzung bestätigen, werde ich mich für einen ersten Schritt zur Normalisierung der EZB-Zinsen im Juli einsetzen."

Nagel sieht spezielles EZB-Instrument gegen Fragmentierung skeptisch

EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel ist kein Freund spezieller geldpolitischer Instrumente zur Bekämpfung einer "Fragmentierung" des Euroraums. In einer Konferenz in Eltville machte Nagel deutlich, dass er das 2012 verabschiedete, aber niemals umgesetzt Programm zur gezielten Ankauf von Staatsanleihen einzelner Länder (Outright Monetary Transactions - OMT) für das geeignete Instrument zur Kontrolle der Anleihe-Spreads hält. "Es ist schwer zu entscheiden, was Fragmentierung bedeute", sagte Nagel.

Williams: Fed kann Inflation abkühlen und Wachstum bewahren

Nach Ansicht des Präsidenten der New Yorker Fed, John Williams, kann die US-Notenbank in diesem Jahr die Inflation senken und gleichzeitig eine starke Wirtschaft aufrechterhalten. "Die Aufgabe ist zwar schwierig, aber nicht unüberwindbar. Wir haben die Instrumente, um die Wirtschaft wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Preisstabilität wiederherzustellen, und wir sind entschlossen, sie einzusetzen", sagte Williams in einer Rede auf einer Wirtschaftskonferenz in Deutschland.

Straßenbau könnte bei Ölembargo teilweise zum Erliegen kommen - Bericht

Ein Lieferstopp von russischem Öl an die PCK-Raffinerie in Schwedt könnte laut Einschätzung des Präsidenten des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, extreme Folgen für den Straßenbau haben. Die Raffinerie in Schwedt produziere "ein Drittel des in Deutschland für den Straßenbau benötigten Bitumens, nämlich 1,3 von 4 Millionen Tonnen", sagte Hübner der Wirtschaftswoche. Auf einem Drittel der Baustellen drohe ein Mangel des notwendigen Baustoffs.

Scholz lehnt gemeinsamen Ankauf von Gas durch die EU ab

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich gegen den gemeinsamen Ankauf von Gas durch die Europäische Union (EU) ausgesprochen, um damit russische Gaslieferungen zu ersetzen. Solche Aktivitäten seien besser bei Unternehmen aufgehoben, sagte Scholz auf einer gemeinsamen Presskonferenz mit dem belgischen Ministerpräsidenten Alexander De Croo. Dieser sicherte Deutschland zu, die Infrastruktur für den Transport von Flüssiggas nach Deutschland verdoppeln zu wollen. Beide erklärten zudem, dass sie für weitere Sanktionen gegen Russland aufgrund dessen Angriffskriegs gegen die Ukraine seien.

Baerbock zu Besuch in der ukrainischen Stadt Butscha

Zum Auftakt ihres Besuches in der Ukraine hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sich ein Bild von der Zerstörung des Kiewer Vororts Butscha gemacht. Butscha sei zum Symbol für "unvorstellbare Verbrechen" wie "Folter, Vergewaltigung, Mord" geworden, twitterte Baerbock. Im Namen Deutschlands habe sie der Ukraine volle Unterstützung bei der Aufklärung der "Kriegsverbrechen" zugesichert, die sich dort ereignet hätten. Baerbocks Besuch in der Ukraine ist der erste eines Mitglieds der Bundesregierung seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf das Land am 24. Februar.

DIHK dringt auf schnelle Ratifizierung von EU-Mercosur-Abkommen

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat vor dem Besuch des argentinischen Präsidenten Alberto Fernandez am Mittwoch in Berlin eine schnelle Ratifizierung des Handelsabkommens der EU mit den Mercosur-Ländern gefordert. "Aus Sicht vieler exportorientierter deutscher Unternehmen wäre eine rasche Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommens ein großer Erfolg und ein notwendiger Lichtblick im ansonsten stark belasteten außenwirtschaftlichen Umfeld", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Der Ukraine-Krieg zeige, wie wichtig enge internationale Partner und gestärkte Handelsbeziehungen seien.

Scholz und De Croo warnen London vor Bruch mit Nordirland-Protokoll

Bundeskanzler Olaf Scholz und der belgische Ministerpräsident Alexander De Croo haben das Vereinigte Königreich vor einem Bruch mit dem Nordirland-Protokoll gewarnt. Das Schriftstück ist Teil der Brexit-Regelungen für den Austritt des Landes aus der Europäischen Union. "Wir haben einen guten Weg gefunden für Nordirland. Und niemand sollte die Regelung, die wir miteinander vereinbart haben, einseitig außer Kraft setzen, brechen oder auf irgendeine andere Weise damit umgehen", erklärte Scholz auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit De Croo. Es gehe um eine komplizierte Frage nicht in den Beziehungen zwischen der EU und den Vereinigten Königreich, sondern auch um die friedliche Entwicklung in Irland.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Mai +13,1% gg Vorjahr

Brasilien Einzelhandelsumsatz März +1,0% gg Vm; +4,0% gg Vj

DJG/DJN/AFP/apo/brb

(END) Dow Jones Newswires

May 10, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)

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