20.12.2006 17:30:00

UBS erwartet für LBB "mehr als ein Dutzend" Interessenten

Von Christian Streckert Dow Jones Newswires FRANKFURT (Dow Jones)--Die UBS Deutschland AG verzeichnet bereits im Vorfeld des Veräußerungsprozesses für die Landesbank Berlin Holding AG (LBB) reges Interesse. "Es gibt sicherlich mehr als ein Dutzend, die sich aktiv mit dem Thema LBB beschäftigen", sagte Hermann Prelle, Leiter des Investment Bankings der UBS in Deutschland, am Mittwoch in Frankfurt. Die UBS wurde vom Land Berlin für die Veräußerung dessen 81%-Anteil an der LBB mit einem Beratermandat versehen. Die Interessenten verteilen sich Prelle zufolge "einigermaßen gleichmäßig" auf das In- und Ausland. Neben strategischen Investoren sind auch reine Finanzinvestoren darunter. "Mit Finanzinvestoren müssen wir auf jeden Fall rechnen", sagte Prelle. Zudem wird auch der Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) Prelle zufolge ein Gebot abgeben: "Wir rechnen fest mit dem DSGV als Bieter." Die DekaBank hatte stellvertretend für die S-Finanzgruppe bereits vor kurzem den 10%-Anteil der Nord/LB an der LBB erworben. Der DSGV selbst hatte aber nicht ausgeschlossen, dass es zu mehreren Angeboten aus dem öffentlich-rechtlichen Bankenlager heraus kommen könnte. Aus den Reihen der Privatbanken haben bereits die HypoVereinsbank, die Commerzbank sowie BNP Paribas und ABN Amro Interesse bekundet. Die UBS machte weiter deutlich, das sie an dem so genannten Dual Track Verfahren bei dem Verkauf festhält. Neben einem Bietverfahren trifft die UBS parallel auch Vorbereitungen für eine mögliche Zweiplatzierung der LBB. "Wir sehen eine gute Chance, eine der größten Börseneinführungen des kommenden Jahres zu machen", sagte Prelle. Zu welchem Zeitpunkt eine konkrete Entscheidung fallen könnte, nur noch eine Alternative zu verfolgen, wollte Prelle nicht sagen. Auf Grund der guten Marktverfassung hat die UBS aber den Zeitplan für die Veräußerung gestrafft. Beginnen soll der Verkaufsprozess zwar wie bislang geplant im ersten Quartal 2007. Allerdings beabsichtigt die UBS nun, den Prozess möglichst vor der Sommerpause 2007 abzuschließen, wie der zuständige Investment Banker Florian von Hardenberg deutlich machte. Der 81%-Anteil des Landes Berlin an der LBB, der ehemaligen Bankgesellschaft Berlin, muss auf Grund einer EU-Entscheidung bis Ende 2007 "diskriminierungsfrei" veräußert werden. Dies hatte die EU-Kommission bei der Genehmigung von Milliardenhilfen bei der Sanierung der damaligen Bankgesellschaft zur Auflage gemacht. Um die LBB - die ehemalige Bankgesellschaft - wird eine heftige Bieterschlacht erwartet, da zusammen mit der Landesbank auch ihre Tochter Berliner Sparkasse veräußert wird. Deren rund 2 Millionen Kunden gelten in dem relativ abgeschotteten deutschen Retail-Markt als sehr attraktiv. Die hiesigen Sparkassen wollen verhindern, dass die Sparkasse in die Hände eines privaten Investors fällt und damit ein Präzedenzfall für die Privatisierung von Sparkassen geschaffen wird. -Von Christian Streckert, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 115, christian.streckert@dowjones.com DJG/ces/bam (END) Dow Jones Newswires

   December 20, 2006 11:28 ET (16:28 GMT)

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