12.05.2009 15:24:00

Türkei kritisiert Merkel und Sarkozy

   ANKARA (AFP)--Die Türkei hat mit Kritik auf die neuerliche Ablehnung eines türkischen EU-Beitritts durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy reagiert. Hinter der Haltung der Kanzlerin und des französischen Präsidenten stehe möglicherweise ein "Mangel an Vision", sagte der türkische Staatschef Abdullah Gül am Dienstag in Ankara.

   Bei einer gemeinsamen Wahlkampfveranstaltung zur Europawahl hatten Merkel und Sarkozy am Sonntag in Berlin bekräftigt, die EU solle der Türkei eine "privilegierte Partnerschaft" anbieten. Eine Vollmitgliedschaft Ankaras in der EU komme aber nicht in Frage.

   "Politiker kommen und gehen", sagte Gül dazu. Die Türkei werde sich davon aber nicht beirren lassen und den Prozess der Beitrittsverhandlungen mit Entschlossenheit vorantreiben. "Die Reformen werden fortgesetzt." Gül äußerte sich nach einem Treffen mit dem portugiesischen Präsidenten Anibal Cavaco Silva, der die Unterstützung seines Landes für die türkische Kandidatur bekräftigte. Der türkische Oppositionschef Deniz Baykal warf Merkel und Sakozy eine Missachtung der Beitrittsverhandlungen zwischen der Türkei und der EU vor.

   Ankara führt seit 2005 Beitrittsgespräche mit der EU, hat bisher aber erst zehn von 35 Verhandlungskapiteln angehen können. Reformmüdigkeit in der Türkei, der Zypern-Konflikt und der Widerstand von EU-Mitgliedstaaten gegen die türkische Bewerbung haben raschere Fortschritte in den Beitrittsverhandlungen bisher verhindert.

   DJG/apo

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   May 12, 2009 08:53 ET (12:53 GMT)

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