Christian Scheid-Kolumne |
02.10.2018 10:34:59
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Trumps Zölle schieben China an
Seitdem geht es Schlag auf Schlag. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt haben sich bislang mit Straf- und Vergeltungszöllen auf Waren im Volumen von mehr als 400 Mrd. Dollar überzogen. Vorläufiger Höhepunkt: Die chinesische Regierung hat die für vergangene Woche geplanten Handelsgespräche mit den Vereinigten Staaten abgesagt. Interessant ist, dass der eskalierende Handelsstreit dem Warenaustausch zwischen den USA und China bislang überhaupt nicht geschadet hat. Im Gegenteil: Insgesamt ist Chinas Überschuss im Handel mit den Vereinigten Staaten in den ersten acht Monaten des Jahres um fast 15 Prozent gestiegen. Allein im August betrug Chinas Überschuss im Handel mit den USA satte 31,05 Mrd. Dollar - der höchste Stand seit fast zwei Jahrzehnten. Das Plus gegenüber dem Vormonat lag bei fast zehn Prozent. Inwieweit diese Zahlen durch Vorzieheffekte verzerrt sind, werden die nächsten Daten zeigen. Aktuell jedenfalls erreicht US-Präsident Trump mit seinen Maßnahmen genau das Gegenteil des eigentlich erwünschten Effekts, der Senkung des Handelsbilanzdefizits mit China. Für das Reich der Mitte wiederum entpuppen sich die US-Strafzölle derweil als äußerst attraktives Konjunkturprogramm.
Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria
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