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US-Wahl 2024 10.11.2024 16:43:00

Trump kehrt ins Weiße Haus zurück: Was passiert jetzt auf den Finanzmärkten?

Trump kehrt ins Weiße Haus zurück: Was passiert jetzt auf den Finanzmärkten?

Donald Trump wird erneut US-Präsident
• Verschärfung von "Trumponomics" erwartet
• Das dürfte auf die Märkte zukommen


Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der demokratischen Kandidatin Kamala Harris konnte sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl durchsetzen und wird im Januar Joe Biden im Weißen Haus ablösen. Das dürfte den Märkten nach Trumps Sieg nun bevorstehen.

Aktienmarkt unter Trump

Donald Trump gilt als wirtschaftsfreundlich und so könnten von seiner Präsidentschaft laut t-online die Öl-, Gas- und Kohleindustrie, Gefängnisbetreiber oder private Krankenversicherer profitieren. Chris Zaccarelli, Chefanleger bei Independent Advisor Alliance, erwartet geringere Steuern und weniger Regulierung. "Das ist normalerweise gut für Aktien", so Zaccarelli. Derweil glaubt Börsenkenner Jim Cramer, dass Trump in Bezug auf Fusionen und Übernahmen vermutlich nachsichtiger sein könnte als Joe Biden. Von dieser offenen Haltung könnten unter anderem auch große Investmentbanken profitieren. Meiden sollten Anleger nach Trumps Wahlsieg seiner Meinung nach hingegen Aktien, die mit Umweltschutz zu tun haben.

Derweil könnten sich weitere Exportverbote für Halbleiter und Technologie negativ auf die US-Technologiekonzerne auswirken. Hinzu komme, dass Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien unter Trumps Präsidentschaft leiden dürften, da dieser bereits im Vorfeld der Wahl angekündigt hatte, einige der wichtigsten klimapolitischen Maßnahmen der Biden-Regierung rückgängig zu machen. Goldman Sachs-Stratege David Kostin äußerte laut Handelsblatt außerdem die Befürchtung, dass sich Anleger darauf einstellen würden, dass Unternehmen, die einen Großteil ihres Umsatzes im Ausland erwirtschaften, schlechter abschneiden könnten.

Innen- und Außenpolitik im Fokus

In seiner zweiten Amtszeit dürfte Donald Trump seine wirtschaftspolitischen Maßnahmen, als "Trumponomics" bekannt, verschärfen. So dürfte der neue US-Präsident seine unternehmensfreundliche Agenda, mit der Beibehaltung der Steuersenkungen von 2017 und möglichen weiteren Entlastungen für Unternehmen, auf nationaler Ebene weiter vorantreiben. Zudem könnten seine Pläne zur Begrenzung der Migration Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben.

Unter Trump dürften sich zudem die geopolitischen Spannungen mit China, in der Ukraine und im Nahen Osten verschärfen. China dürfte sich nach Trumps Wahlsieg nun auf eine verschärfte Handels- und Außenpolitik einstellen, inklusive protektionistischer Zölle, um die US-Wirtschaft zu stärken. Trump hatte bereits im Vorfeld der Wahl Zölle von bis zu 60 Prozent auf chinesische Importe angekündigt. Doch nicht nur China dürfte betroffen sein. Trump kündigte auch Zölle von bis zu 20 Prozent auf Waren aus anderen Ländern an, was insbesondere die europäische Exportindustrie treffen könnte. Sollten die Zölle, wie im Wahlprogramm vorgesehen, ausgeweitet werden, könnte dies allerdings auch die Verbraucherpreise in den USA steigen lassen und die Inflation wieder befeuern.

Geldpolitik unter Trump

Auf die US-Notenbank könnten nach Donald Trumps Wahlsieg schwierige Zeiten zukommen. Während einer Pressekonferenz im Sommer behauptete er, dass er im Falle seiner Wiederwahl die Fed-Geldpolitik zum Positiven beeinflussen könnte. "Ich denke, der Präsident sollte dort zumindest ein Mitspracherecht haben", so Trump, der offen Kritik am amtierenden Fed-Vorsitzenden Jerome Powell übte.

Laut Lombard Odier-Experten könnte ein Zinssenkungszyklus der Fed schon im zweiten Quartal 2025 wieder enden, nachdem die Republikaner mit Donald Trump ins Weiße Haus einziehen, berichtete cash.ch. Als Grund für diese Annahme nannten die Experten das republikanische Programm, das wachstumsfördernde Maßnahmen, Steuersenkungen und Zölle vorsehe, die wiederum eine höhere Inflation begünstigten, wogegen die US-Notenbank angehen müsste.

US-Dollar, Kryptowährungen und Goldpreis im Blick

Von Donald Trumps Wahlsieg profitieren könnte nun der US-Dollar, wie die Citigroup prognostizierte. Trumps erneuter Fokus auf Handel und Zölle könnte die US-Währung erheblich stützen und so könnte der US-Dollar laut den Experten um bis zu fünf Prozent zulegen.

Daneben könnte der neue US-Präsident positive Auswirkungen auf die Krypto-Industrie haben. "Wir glauben, dass eine Trump-Präsidentschaft im Allgemeinen optimistisch für das gesamte Krypto-Ökosystem ist, da sie wahrscheinlich zu mehr Deregulierung und unternehmensfreundlicheren Richtlinien führen wird. Vielleicht betrifft dies diejenigen, die die Aufsichtsbehörden seit vier Jahren im Auge haben", merkten VanEcks Leiter für Digital Asset Research, Matthew Siegel, und Digital Asset Investment-Analyst Nathan Frankowitz laut Happy Coin News an.

Trumps Wahlsieg könnte sich zudem positiv auf den Goldpreis auswirken. Laut Giovanni Staunovo, Rohstoffanalyst bei der UBS, könnten die von Trump angestrebten Steuersenkungen das Haushaltsdefizit der USA vergrößern, was die Anleger in sichere Häfen wie Gold treiben würde, berichtete das Manager Magazin. Kitco schrieb zudem unter Berufung auf eine Bloomberg-Umfrage, dass Gold für Anleger wohl die beste Absicherung sei mit Trump als US-Präsident.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: John Moore/Getty Images,Chip Somodevilla/Getty Images,Evan El-Amin / Shutterstock.com
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