14.07.2013 09:55:00

Treichl und Dogudan lassen wenig Gutes an der Politik

"Von einem Politiker kann man nicht erwarten, dass er alle Facetten des Wirtschaftslebens voll abdecken kann." Das sagt der Chef der Erste Group, Andreas Treichl, am Sonntag in der "Kronen Zeitung". Unternehmer Attila Dogudan teilt in der "Kleinen Zeitung" aus: "Politiker haben freilich das Problem, dass sie viele Klienten bedienen müssen und nicht so rasch entscheiden können wie Unternehmer." Die Gewerkschaft betreibe "noch immer Klassenkampf".

Für Erste-Chef Treichl müsse die Politik "den Konflikt zwischen Populismus und Realismus überwinden". Es sei aber ein Widerspruch, "genau das zu tun, was die richtige Politik wäre, und damit eine Wahl zu gewinnen", zitiert die Krone den Bankchef, der damit die Bankenabgabe meine.

Mit der Bankenabgabe würden die "österreichischen Institute geschwächt, das bedeutet einen Wettbewerbsnachteil. Eine gute Politik sollte sich darum kümmern, dass die Betriebe im eigenen Land mit den ausländischen Betrieben in der selben Branche konkurrenzfähig bleiben können", lobbyiert Treichl in Sachen Banken-Interessen in der "Krone". Prinzipiell sei es wohl "selten zuvor so schwer" gewesen, "gute Politik zu machen". "Und wir haben das Problem, dass die Geschwindigkeit der politischen Entscheidungen nicht adäquat sind, um eine wirklich sehr negative wirtschaftliche Entwicklung zu bremsen."

Dogudan mutmaßt in der "Kleinen Zeitung", "dass Manager öfter das Gefühl haben, mit ihren Problemen (von der Politik, Anm.) alleingelassen zu werden". In der Wirtschaft frage man sich fast täglich: "Warum dauert alles so lange?"

Angenommen allmächtig würde Gastronom und Investor Dogudan "im Konsens drei Dinge vorantreiben, nämlich Arbeitsplätze sichern und neue schaffen. Fast genauso wichtig ist die Bildung. Man kann es gar nicht oft genug sagen, dass es außer Bildung fast nichts gibt, das uns wirklich weiterbringt. Der dritte Punkt wäre eine wettbewerbsfähige Grundkultur: Alle Menschen müssen verstehen, dass wir in allem ein bisschen wettbewerbsfähiger werden müssen, um den Wohlstand dauerhaft zu sichern." Grundsätzlich aber würde er "Österreich gegen kein Land eintauschen wollen". Die Politik müsse aber "unangenehme Wahrheiten deutlicher, klarer aussprechen".

Auf die Frage, wie er zu den Gewerkschaften stehe, sagt Dogudan der "Kleinen Zeitung", dass die Arbeitnehmerinteressen natürlich vertreten werden müssten, "ich glaube aber, dass die Gewerkschaft viele Dinge nicht mehr so sehen darf wie zu Zeiten der industriellen Revolution". "Sie betreibt noch immer Klassenkampf, unterscheidet zwischen Unternehmer und Arbeitnehmer." Ein Unternehmer könne mit unzufriedenen Mitarbeitern keine gute Leistung erbringen.

(Schluss) phs/mk

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