10.12.2012 21:31:00

ThyssenKrupp: Wertberichtigungen bei Steel Americas, Milliardenverlust und Dividendenstreichung

Düsseldorf (www.aktiencheck.de) - Der Industriekonzern ThyssenKrupp AG hat am Montag Wertberichtigungen in Milliardenhöhe bei Steel Americas angekündigt. Zudem wurde erklärt, aufgrund eines Milliardenverlusts für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividendenzahlung vorzunehmen.

Der Aufsichtsrat des Konzerns hatte in seiner heutigen Sitzung den Jahresabschluss für 2011/2012 festgestellt. Aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums des Verkaufsprozesses der Werke in Brasilien und den USA wurden die Business Area für das Geschäftsjahr 2011/2012 als nicht fortgeführte Aktivität ausgewiesen. In diesem Zusammenhang wurden zudem Wertberichtigungen in Höhe von 3,6 Mrd. Euro bei Steel Americas vorgenommen.

Im Geschäftsjahr 2011/2012 erreichte ThyssenKrupp bei seinen fortgeführten Aktivitäten (ohne Inoxum und Steel Americas) einen Auftragseingang von 42,3 Mrd. Euro (-5 Prozent). Auch der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten lag im Berichtszeitraum mit 40,1 Mrd. Euro rund 6 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die Auftrags- und Umsatzrückgänge sind im Wesentlichen durch niedrigere Absatzmengen und Preise im Werkstoff-Geschäft bedingt. Im Industriegüter-Geschäft hingegen setzte sich die positive Entwicklung weiter fort. Auftragseingang und Umsatz konnten auf ein neues Rekordniveau gesteigert werden.

Das bereinigte EBIT der fortgeführten Aktivitäten blieb mit 1,4 Mrd. Euro vor allem aufgrund des schwächeren Werkstoff-Geschäfts unter dem Vorjahreswert von 2,8 Mrd. Euro. Alle fortgeführten Aktivitäten erzielten aber deutlich positive EBIT-Beiträge auf bereinigter Basis. Als Ergebnisziel für das Geschäftsjahr 2011/2012 hatte ThyssenKrupp ein bereinigtes EBIT im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich in Aussicht gestellt (ohne Inoxum, aber mit Steel Americas). Trotz des schwachen konjunkturellen Umfelds erreichte der Konzern dieses Ziel mit 399 Mio. Euro. Das EBIT des Gesamtkonzerns (mit Inoxum und Steel Americas) lag mit -4,4 Mrd. Euro allerdings deutlich unter dem Vorjahreswert von -1 Mrd. Euro. Dies ist auf die Verluste der nicht fortgeführten Aktivitäten und insbesondere auf die Wertberichtigung bei Steel Americas in Höhe von 3,6 Mrd. Euro zurückzuführen.

Der Jahresfehlbetrag des Gesamtkonzerns betrug -5,0 Mrd. Euro und erhöhte sich um -3,2 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahreswert. Der Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG am Jahresfehlbetrag betrug -4,7 Mrd. Euro bzw. -194 Mio. Euro für das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten.

Obwohl ThyssenKrupp grundsätzlich Dividendenkontinuität anstrebt, wird der Konzern für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende ausschütten, da der Einzelabschluss der ThyssenKrupp AG kein ausschüttungsfähiges Ergebnis aufweist.

Die ThyssenKrupp-Aktie schloss im Xetra-Handel bei 16,26 Euro (+0,22 Prozent). Im Frankfurter Handel wurde der Titel zuletzt bei 16,15 Euro (-0,06 Prozent) gehandelt. (10.12.2012/ac/n/d)

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