28.09.2012 14:59:51

Thalia Österreich mit leichtem Umsatzplus, keine Filialschließungen

Die Buchhändler leiden seit Jahren unter der Konkurrenz von Online-Händlern wie Amazon. Österreichs größte Buchhandelskette Thalia kann sich aber offenbar den wirtschaftlichen Problemen seiner deutschen Mutter entziehen. Das Unternehmen werde per Ende September den Vorjahresumsatz von knapp 122 Mio. Euro leicht übertreffen, sagte Thalia-Österreich-Geschäftsführer Josef Pretzl zur APA. Keine der 36 heimischen Filialen soll geschlossen werden. Mitte Oktober werde ein neuer Standort in Gerasdorf (NÖ) eröffnet und auch in den neuen Hauptbahnhof Wien werde eine Thalia-Filiale einziehen.

In Deutschland soll die Buchhandelskette, die zum Handelskonzern Douglas gehört, mit Filialschließungen und Verkleinerungen wieder auf Kurs gebracht werden. Außerdem werden die Buchhandlungen besser mit dem Internetgeschäft von Thalia verzahnt.

Der Online-Konkurrenz will der Thalia-Geschäftsführer mit einer großen Auswahl an österreichischen Autoren und Fachberatung vor Ort trotzen. "Amazon sind die österreichischen Verlage und Autoren egal." Bei Thalia werde großer Wert auf heimische Bücher gelegt. Pretzl sieht die Buchhandlung nicht als Auslaufmodell. Das Erlebnis des Schmöckerns könne kein Online-Händler bieten.

Am Online-Buchmarkt und bei digitalen Büchern will Thalia künftig weiter zulegen. Nach eigenen Angaben betreibt der Buchhändler den größten Online-Shop mit deutschsprachigen Büchern. Die Verlage sollten die Preise für digitale Bücher senken, um den Kauf attraktiver zu machen, appelliert Pretzl an die Verlage. Eine Preissenkung um 10 bis 20 Prozent für die digitale Ausgabe würde bereits ausreichen. Nachholbedarf bei E-Books sieht Pretzl bei kleineren österreichischen Verlagen.

Thalia hat sich in Österreich außerdem nach anderen Umsatzquellen umgesehen. Im Wiener Flagshipstore in der Mariahilferstraße hat der IT-Händler DiTech im Juni rund 225 Quadratmeter Verkaufsfläche übernommen. Diese Partnerschaft könnte künftig weiter ausgebaut werden, zeigt sich der Thalia-Chef interessiert.

Insgesamt hat der österreichische Buchhandel im Jahr 2011 laut dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels einen Umsatz-Rückgang von 3 Prozent hinnehmen müssen. Genauere Zahlen zur deutlichen Umsatzverschiebung zwischen Online-Buchhandel und stationärem Verkauf gibt es aber nicht. Für Jänner bis September 2012 gingen die Umsätze des österreichischen Buchhandels weiter um 0,5 Prozent zurück. (Schluss) cri/kan

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